Bestätigung

13.08.2023

Ich habe am Wochenende festgestellt, dass ich auf die Anerkennung von anderen angewiesen bin.

Es ist zwar generell etwas besser geworden, in den letzten Wochen ist es mir aber wieder verstärkt aufgefallen. Ich möchte anderen gefallen und hoffe auf Bestätigung.

Ich möchte hören, wie großartig ich bin. Andere sollen bemerken, was ich alles mache und kann.

Ich auf der Suche bin nach jemandem, der mir sagt, dass ich gut genug bin.

Wenn ich jemanden gefunden habe, sehe ich die Person als eine unendliche Quelle von Anerkennung. Ich möchte immer mehr und erschlage die Person damit. Ich möchte immer mehr helfen und so immer mehr Lob und Dankbarkeit bekommen.

Das geht aber nach hinten los.

Ich reiße mir ein Bein aus und überlege mir immer mehr Wege, wie ich "hilfreich" sein kann. Ich rechne dann mit unendlicher Dankbarkeit und werde zu Recht enttäuscht.

Mit dem Verhalten treibe ich die Person von mir weg. Bedürftigkeit wirkt abstoßend.

Ich verstelle mich und bin nicht authentisch.

Ich brauche dann jemand Neues. So geht der Kreislauf wieder von vorne los.

Ich fühle mich wie eine Ratte, die so lange am Hebel für eine belohnende Stimulation drückt, bis sie verhungert ist.

Leider reichen die Bestätigung und Anerkennung aber nie. Nach dem anfänglichen guten Gefühl bringt es mir nichts mehr.

Ich fühle mich wie ein Drogensüchtiger, der dem ersten High hinterherjagt, es aber nie wieder erreichen kann.

Es ist ein Fass ohne Boden, dass auf diese Weise niemals gefüllt werden kann.

Ich versuche es trotzdem immer wieder. Es ist ein Spiel, dass ich nicht gewinnen kann.

Ich weiß, dass es nicht funktioniert, habe aber keine bessere Alternative, also versuche ich es weiter.

Ich rede mir ein, dass ich nur noch nicht die richtige Person oder Umgebung gefunden habe und es beim nächsten Mal alles besser wird.

Deshalb wirkt das Gras auf der anderen Seite für mich immer grüner. Dort bekäme ich die Anerkennung, die ich brauche.

Alles, was ich tue, beruht auf dieser Hoffnung, irgendwann dieses Loch zu füllen.

Das viele Training, die Persönlichkeitsentwicklung, lange Arbeitszeiten, …, der vergebliche Versuch perfekt zu sein.

Deshalb habe ich so große Ideen. Ich denke, wenn ich erst die Welt gerettet habe, wird es reichen.

Dann müssen die Menschen mich mögen und ich fühle mich endlich gut genug.

Wenn mich alle Menschen mögen und niemand etwas an mir auszusetzen hat, sollte es reichen…

Wenn ich also noch ein bisschen mehr mache, ist es vielleicht irgendwann so weit.

Ich möchte perfekt sein, damit ich niemals abgewiesen werde. Dann kommen die Menschen zu mir und ich kann die Entscheidungen treffen.

Dann habe ich allen gezeigt, wie gut ich bin.

Ich traue mich nicht wirkliche Risiken einzugehen, weil ich Angst vor dem Ergebnis habe. Ich gehe lieber auf Nummer sicher, anstatt das zu tun, was ich wirklich möchte, und bin dann vom Ergebnis enttäuscht.

Ich sehe meine Tätigkeiten auch immer durch die Brille, was andere davon denken könnten. Ich möchte ein beeindruckendes Leben aufbauen, weil ich denke, dass es die Menschen interessieren würde und sie mich dadurch mögen.

Ich fange mit etwas an, weil es mir gefällt. Kurz darauf stelle ich mir aber vor, wie es auf andere wirkt.

Dabei mögen mich die Menschen generell. Ich bekomme immer wieder positive Reaktionen. Es reicht aber nicht.

Es fällt mir schwer zu glauben, dass mich jemand um meiner selbst wirklich mögen könnte und nicht nur wegen dem, was ich leisten kann.

Ich versuche alle zufriedenzustellen und möchte bloß keine Schwierigkeiten bereiten.

Alle sollen denken, dass ich alles im Griff habe und es mir leichtfällt. Bloß keine Schwächen zeigen.

Jede Zurückweisung ist eine Bestätigung, dass ich nicht gut genug bin.

Ich bin immer auf der Suche nach neuen Personen oder Situationen, die mir diese Anerkennung geben können. Immer in der Hoffnung, dass es dieses Mal anders ist und es tatsächlich reicht.

Alles bleibt oberflächlich und ich lege mich nicht fest. Ich lasse mir immer einen Ausweg. Ich baue mir immer mehr Optionen auf, nutze aber keine wirklich.

Ich denke, dass ich so irgendwann finde, wonach ich Suche und dann auch die Möglichkeit habe zuzuschlagen.

Ich kann das Gefühl Genug zu sein aber nur selbst geben. Niemand anderes ist dazu in der Lage.

Ich habe in der letzten Zeit versucht meine Aufgaben so gut wie möglich zu erledigen und das hat mir sehr gutgetan.

Ich merke aber, dass ich mich schon wieder selbst hetze und mir nur noch wichtig ist, dass es funktioniert.

Dann bin ich aber nicht stolz auf das, was ich gemacht habe, weil ich weiß, dass ich es besser machen könnte.

Das geht nur, wenn ich mir Zeit lasse. Ich setze mich selbst unter Druck und möchte schlau und produktiv wirken, weil ich etwas sehr schnell umgesetzt habe. Das ist aber der falsche Ansatz.

Ich möchte Dinge tun, weil ich sie tun möchte und nicht, um Komplimente zu bekommen.

Ich möchte nicht auf die Bestätigung von außen angewiesen sein, sondern sie mir selbst geben können.

Ich glaube das kann ich erreichen, in dem ich die Dinge so gut mache, wie ich kann und stolz auf das bin, was ich gemacht habe.

Ich möchte mich nicht immer nur auf das konzentrieren, was besser sein könnte oder was nicht funktioniert, sondern auch auf das, was gut ist.

Bei meinem Körper gelingt mir das aktuell schon besser. Es läuft allerdings auch gut. Deshalb ist es einfach.

Ich fühle mich aber sicherer und habe das Gefühl, dass ich weiß, was ich tue.

So kann ich mir selbst beweisen, dass ich gut genug bin.

Wenn ich immer wieder als meine beste Version auftauche, merke ich, was ich alles kann, und lerne hoffentlich mich zu akzeptieren.

Ich brauche dann hoffentlich keine Bestätigung von außen mehr und kann herausfinden, was ich wirklich möchte.

Das ist aber eigentlich auch nicht der richtige Weg. Es bedeutet wieder ein Streben nach Perfektion.

Was passiert, wenn etwas schief geht? Dann bin ich wieder am Anfang.

Ich möchte mir ein wirkliches Selbstbewusstsein aufbauen. Ich versuche das zu erreichen, in dem ich lerne mir selbst zu vertrauen und mich wirklich kennenzulernen.

Ich möchte das machen, was ich mir vornehme. Ich möchte wissen, dass ich mich auf mich verlassen kann.

Wenn ich etwas tun möchte, möchte ich es auch machen und es mir nicht wieder ausreden.

Ich möchte mich selbst akzeptieren. Ich möchte nicht perfekt sein müssen.

Ich möchte mit mir im Reinen sein, egal was ich mache oder kann.

Was ist dein Traum? Wie kann ich helfen?