Loslassen

18.05.2025

Ich bin immer mehr davon überzeugt, dass es mehr geben muss, als wir sehen oder anfassen können.

Die Spiritualität zieht mich immer stärker an. Sie macht auf eine merkwürdige Art Sinn.

Das, was die Yogis vor tausenden Jahren herausgefunden haben, wird nach und nach wissenschaftlich belegt.

Die Erklärung, dass wir uns das Leben schwerer machen, als es sein muss, indem wir Situationen bewerten. Sie nicht wahrhaben oder sie nicht gehen lassen wollen, spricht mich immer mehr an.

Ich versuche mein Leben stärker zu kontrollieren. Ich möchte jeden Ablauf so gestalten, dass alles rund läuft und ich mich gut damit fühle.

Ich wünsche mir Sicherheit und Garantien. Ich versuche die Welt so einzurichten, damit ich mich darin wohlfühle. Alles muss genauso sein, wie ich es möchte.

Ich habe gedacht, dass das die Lösung ist. Ich bin mir mittlerweile sicher, dass sie es nicht ist.

Es ist ein Kampf gegen Windmühlen.

Ich suche immer wieder nach dem nächsten Trick oder Hack. Es beseitigt aber, wenn überhaupt, nur Symptome.

Ich gebe den Ängsten so nach und verstärke sie. Ich baue mir ein Gefängnis und schränke mich selbst immer weiter ein.

Ich möchte aber an die Ursache heran und sie lösen. Meine Hoffnung ist, dass sich alles andere dann ergibt.

Ich merke aber immer deutlicher, dass das nicht funktioniert. Es kommt immer etwas Neues dazu, das mich aus der Bahn wirft.

Ich mache mir noch ständig Sorgen. Ängste und Zweifel nagen an mir. Ich glaube sie zu kontrollieren, in Wahrheit ist es aber umgekehrt.

Ich versuche vor ihnen zu fliehen, anstatt mich ihnen zu stellen.

Ich habe an den falschen Hebeln gezogen und auf einer zu niedrigen Ebene gehandelt.

Seit Jahren sprechen mich Bücher an, in denen es darum geht im Hier und Jetzt zu leben. Gefühle zuzulassen und mit sich selbst im Reinen zu sein. Aus der Ruhe zu handeln.

Während ich diese Bücher gelesen habe, habe ich mich immer sehr wohl gefühlt. Ich bin voll in sie eingetaucht und mich hat eine innere Ruhe überkommen. Es war eine angenehme Auszeit.

Als wollte mir mein Körper sagen, dass ich auf dem richtigen Weg bin.

Es wirkt aber auch alles sehr merkwürdig und ist mir eigentlich zu viel. Ich frage mich, ob ich endgültig verrückt werde.

Alle scheinen sich darüber einig zu sein, dass unsere Probleme daherkommen, dass unsere Welt auf eine ganz bestimmte Weise funktionieren muss, damit wir nicht getriggert werden.

Wir können die Realität aber nicht ändern.

Wir können uns so sehr ärgern oder uns wünschen das die Dinge anders wären, wie wir wollen. Es wird nichts ändern.

Wir sind hier, um alle Emotionen zu erfahren - Nicht nur die Guten.

Wenn wir immer glücklich sind, ist es bedeutungslos. Wir brauchen einen Gegensatz, um zu erkennen, wie etwas ist.

Wir müssen uns manchmal traurig fühlen, damit wir wissen, wie es ist nicht traurig zu sein.

Oft erkennen wir erst wie wertvoll etwas ist, wenn wir es verlieren.

Wenn wir unsere inneren Blockaden lösen, indem wir unsere Gefühle zulassen, sie spüren und loslassen, können wir lernen die Welt so zu akzeptieren, wie sie ist.

Die Dinge müssen dann nicht auf eine ganz bestimmte Art sein. Wir sind nicht mehr darauf angewiesen, das alles genauso läuft, wie wir das wollen.

Wir sind dann frei. Wir können mit allem umgehen und lösen so die Ursache für viele unserer Probleme.

Wir können mit unseren Gefühlen umgehen und müssen nicht mehr vor ihnen weglaufen, uns ablenken oder betäuben.

Es fällt uns leichter die Realität zu sehen und Entscheidungen zu treffen.

Das macht alles sehr viel einfacher.

Es ist aber nicht leicht uns unseren Gefühlen zu stellen. Oft haben wir sie so tief vergraben, dass wir sie selbst nicht sehen können.

Ich stelle es mir vor wie eine Zwiebel. Wir tragen die Schichten nacheinander ab und kommen so immer tiefer.

Ich habe auch den Eindruck, dass ich immer weiter in die Vergangenheit reise. Es kommen Erinnerungen aus immer früheren Zeiten hoch.

Ich versuche die Gefühle aufsteigen und zuzulassen. Ich stelle mir vor, dass sich die aufgestaute Energie so auflöst und sich die Blockade verschwindet.

Ich habe seit Monaten immer wieder Probleme mit Verspannungen. Das scheint auch mit dem Loslassen zusammenzuhängen.

Ich habe sie im Rücken und der Hüfte. Das steht scheinbar für Unsicherheit, finanzielle und existenzielle Ängste, unterdrückte Gefühle, Angst vor Kontrollverlust.

Es ist fast schon gruselig, wie sehr das alles zutrifft.

Ich habe angefangen intensiv zu träumen. Ich wache oft mehrfach jede Nacht auf, teilweise schweißgebadet.

Vorher konnte ich mich fast nie an meine Träume erinnern.

Es wird auch schwieriger. Mein Verlangen etwas zu essen, mich abzulenken und wegzulaufen wird immer intensiver.

Teilweise wird es so stark, dass ich es aktuell nicht aushalte und nachgebe.

Das kenne ich gar nicht von mir, weil ich eigentlich sehr diszipliniert bin. Der Drang ist aber teilweise überwältigend und ich halte es nicht mehr aus.

Es sind Schutzmechanismen aus der Vergangenheit.

Ich bin mir aber sicher auf dem richtigen Weg zu sein.

Vor einem Durchbruch wird es nochmal besonders schwierig.

Ich bin gespannt, wohin mich diese Reise bringt.

Ich muss nicht die ganze Welt retten, sondern mich selbst.

Paradoxerweise wirkt das aber unendlich viel schwieriger.

Es scheint viel leichter zu sein, alle Probleme auf der Welt zu lösen, als mich selbst kennenzulernen und zu akzeptieren.

Es ist die Stelle im Wald, die für mich am dunkelsten aussieht. Der Ort an dem ich meine Heldenreise beginne.

Ich würde mich viel lieber mit den Problemen im außen beschäftigen, als mich mit meinen Gefühlen zu stellen.

Der Widerstand zeigt mir aber, dass es die innere Arbeit ist, mit der ich mich jetzt beschäftigen soll.

Was ist dein Traum? Wie kann ich helfen?