Vergangenheit loslassen
Ich habe letztens mit jemandem über meine Glaubenssätze gesprochen. Als mich die Person dann unterbrochen hat, um mir zu sagen, dass ich das schon erzählt habe, habe ich mich zuerst etwas vor den Kopf gestoßen gefühlt.
Das Gespräch ging aber direkt weiter und ich habe nicht mehr darüber nachgedacht.
Als ich abends nochmal daran gedacht habe, ist mir klar geworden, dass ich mir immer dieselben Geschichten erzähle. Dadurch beeinflusst die Vergangenheit meine Gegenwart und meine Zukunft.
Ich rede mir ein, was ich kann und wer ich bin. Ich kreiere ein Bild von mir selbst, dass auf alten Informationen beruht. Dabei ist das nicht zwangsläufig der Fall.
Ich halte mich dadurch selbst zurück und bleibe in alten Mustern. Ich traue mich nicht aus meiner Komfortzone und bleibe stehen. Selbst wenn ich mir etwas anderes wünsche.
Es ist erlernte Hilflosigkeit. Ich bin davon überzeugt etwas nicht zu können und meide es. Ich versuche es irgendwann nicht mal mehr.
Ich habe mir die Ketten selbst angelegt, die ich aktuell spüre und loswerden möchte. Ich habe aber auch den Schlüssel und kann sie jederzeit ablegen. Die Tür von meinem goldenen Käfig ist nicht verschlossen und ich kann ihn einfach verlassen.
Ich kann mich selbst befreien!
Ich möchte nicht, dass meine Vergangenheit mich zurückhält. Ich möchte nicht die Last mit mir herumschleppen.
Ich möchte stattdessen daraus lernen und sie dann loslassen. Ich möchte das mitnehmen, was mir dient und alles andere zurücklassen.
Es sind alles Erfahrungen und neutrale Daten, die ich nutzen kann, um etwas zu lernen und zu wachsen. Ich kann jeden Tag mit einer weißen Weste beginnen, ohne mich von meiner Vergangenheit negativ beeinflussen zu lassen.
Ich kann jede Situation unabhängig bewerten und dann das tun, was ich für richtig halte.
Ich kann alles ausprobieren und mit jedem reden. Ich brauche mir keine Sorgen zu machen nicht gut genug zu sein oder Angst davor zu haben verlassen zu werden.
Ich kann Risiken eingehen und aus ihnen lernen, dass ich zwar verletzt werden und Fehler machen kann, ich aber auch die Ressourcen habe damit umzugehen und es nicht das Ende der Welt ist.
Nur so kann ich am Leben teilnehmen und mich nicht immer wieder zurückziehen und weglaufen. Nur so kann ich echte Beziehungen eingehen und mich voll auf den Moment konzentrieren. So kann ich mich frei fühlen, ohne den ganzen Ballast, den ich mit mir herumschleppe.
All die Gedanken und Sorgen, die ich mir mache und die dazu führen, dass ich steckenbleibe.
Ich kann sie einfach zurücklassen.
Ich kann selbst bestimmen, wer ich sein möchte. Ich kann es auch jederzeit ändern, wenn ich merke, dass es doch nicht das ist, was ich möchte.
Aktuell möchte ich der Typ sein, der alles optimiert und automatisiert. Der eine feste Routine hat und sie einfach durchzieht.
Ich möchte auf meine eigenen Gefühle hören und mich nicht so sehr von anderen verunsichern lassen, nur weil sie etwas anders sehen als ich.
Ich finde es großartig, keine Lichtschalter betätigen zu müssen und nicht über meine Ernährung nachdenken zu müssen, weil alles geplant und automatisiert ist.
Es gefällt mir nicht jeden Tag aufs Neue die gleiche Entscheidung treffen zu müssen.
Es macht mir viel Spaß, Abläufe zu optimieren und rauszufinden was möglich ist.
Am liebsten würde ich meinen ganzen Tag optimieren, automatisieren und meine Wohnung und Umgebung entsprechend anpassen.
Ich finde es spannend Daten zu sammeln und sie zu nutzen, um mein Leben zu verbessern.
Mich nerven Abläufe, die sich nicht rund anfühlen und es macht mir unglaublich viel Freude diese zu verbessern.
Ich mag Struktur und Disziplin. Klare Abläufe und schlanke Prozesse. Ich möchte Entscheidungen so selten wie möglich treffen.
Ich möchte Probleme abschließend lösen und mich dann mit dem nächsten beschäftigen.
Ich möchte meinen optimalen Tag gestalten und immer weiter daran arbeiten.
Ich habe aber immer Angst, was andere denken. Ich halte mich selbst zurück, um nirgendwo anzuecken und von allem gemocht zu werden.
Bloß nicht aus der Masse hervorstechen.
Ich versuche mich anzupassen und vergesse oder verdränge dann, was ich wirklich tun möchte.
Ich muss aber gar nicht von jedem gemocht werden. Ich möchte mit Menschen zusammen sein, die sich für ähnliche Themen interessieren und mir zuhören wollen.
Ich möchte Menschen kennenlernen, die sich für die Persönlichkeitsentwicklung und Selbstoptimierung interessieren. Die mehr vom Leben wollen.
Die lerne ich aber nur kennen, wenn ich auch über das rede, was mich interessiert und beschäftigt.
Wenn ich mich nicht zurückhalte und stattdessen meine Meinung sage, auch wenn es andere nicht verstehen.
Die, die Interesse an den Themen haben, bleiben.