Was wir wirklich wollen
Es gibt eine Geschichte über einen ungeduldigen Mann. Er hat jeden Tag gebetet geduldiger zu werden. Aber jeden Tag hat er sich wieder von den Menschen in seinem Leben genervt gefühlt.
Als er in den Himmel gekommen ist, hat er Gott gefragt, warum er ihm nicht geholfen hat. Gott hat geantwortet, dass er ihm jeden Tag eine Gelegenheit geschickt hat, um sich in Geduld zu üben.
Er konnte die Gelegenheiten nicht sehen. Die scheinbaren Hindernisse, waren der Weg.
Ich habe festgestellt, dass ich das möchte vor dem ich mich drücke. Das Gefühl der Angst und Nervosität zeigt mir, dass es mir etwas bedeutet und wichtig ist.
Immer, wenn ich mich meinen Ängsten stelle, habe ich das Gefühl, dass es weitergeht und sich eine neue Tür öffnet.
Wenn ich die Dinge angehe, die mir scheinbar im Weg stehen, bringt es mich weiter. Es hilft mir.
Im Nachhinein scheint es fast so, als wären die Hindernisse und Rückschläge genau zur richtigen Zeit aufgetaucht. Wir waren bereit uns ihnen zu stellen und sie zu meistern. Wir könnte es nur noch nicht sehen.
Ich möchte mit dieser Einstellung zu Herausforderungen durch mein Leben gehen.
Es sind die Treppenstufen auf dem Weg zum nächsten Level.
Es sind Gelegenheiten zum Wachstum. Sie machen mich auf etwas aufmerksam, dass mir wichtig ist, auch wenn ich es noch nicht erkennen kann.
Ich möchte so meinen Selbstwert steigern.
Wenn Menschen anders auf mich reagieren, als ich es erwarte oder mir wünsche, trifft mich das immer sehr und ich frage mich, was ich falsch gemacht habe. Ich denke sofort, dass ich nicht gut genug bin. Ich hinterfrage meine Entscheidung und kritisiere mich selbst.
Ich möchte weglaufen und aufhören es zu versuchen. Ich drücke mich vor dem Gefühl der Ablehnung und spüre den Drang mich davon abzulenken. Ich möchte mich ihm nicht stellen. Es soll einfach verschwinden und mich in Ruhe lassen.
Was wäre aber, wenn ich diese Situationen als Gelegenheit sehe mich diesen Gefühlen zu stellen? Als Übung, um besser damit umzugehen und es schließlich zu überwinden.
Ich könnte den Wert darin sehen und mich dem Gefühl stellen. Ich könnte mich sogar darauf freuen. Das Ergebnis ist dann egal. Entweder ich bekomme eine positive Reaktion und freue mich darüber oder ich lerne etwas und profitiere auf diese Weise.
Ich könnte ein Spiel daraus machen und versuchen mich immer schneller davon zu erholen und es zu verarbeiten.
So kann ich das Ergebnis von meinem Selbstwert entkoppeln, nehme den Druck aus der Situation und lerne mit Ablehnung umzugehen.
Ich kann erkennen, dass es nicht unbedingt etwas mit mir zu tun haben muss und es 1.000.000 Gründe für die Reaktion der anderen Person gibt, die nichts mit mir zu tun haben.
Das gleiche gilt auch für Interessen und Ziele. Unsere Gefühle können uns zeigen, was wir wirklich wollen.
Wenn wir nichts empfinden, ist es wahrscheinlich nichts, was wir wirklich wollen.
Es ist deutlich leichter irgendjemanden anzusprechen als die Frau unserer Träume. Wir haben plötzlich das Gefühl, dass etwas auf dem Spiel steht.
Wir können aber auch hier unseren Fokus ändern und uns auf den Prozess statt das Ergebnis konzentrieren.
Für die meisten Menschen ist es kein Problem über einen Balken zu balancieren, der auf dem Boden liegt und nicht zu fallen. Wir konzentrieren uns auf die Aufgaben und führen sie aus.
Wenn sich der Balken aber in 10 Metern Höhe befindet, scheint dieselbe Aufgabe plötzlich unmöglich. Unser Fokus liegt jetzt darauf nicht zu fallen und nicht mehr auf der Aufgabe selbst.
Ein ähnliches Phänomen habe ich bei der Temperatur festgestellt. Wenn es im Sommer morgens kühl ist, ist es sehr angenehm und ich freue mich darüber. Die gleiche Temperatur im Herbst oder Winter fühlt sich ungemütlich und kalt an.
Es kommt nur auf die Perspektive an.
Ich drücke mich vor allen Dingen, bei denen ich im "Rampenlicht" stehe. Es ist egal, ob ich einen Vortrag halten, Karaoke singen oder ein Video drehen soll. Sobald ich im Mittelpunkt stehe, merke ich, dass ich mich unwohl fühle. Ich habe Angst mich zu blamieren und zu scheitern. Ich möchte weglaufen.
Letztes Jahr war ich mehrfach in solchen Situationen. Es war aufregend für mich. Als ich es aber gemacht habe, habe ich festgestellt, dass es mir gefällt.
Meine Gefühle haben mir gezeigt, was ich wirklich möchte.
Als ich meine Regel "Wenn ich mich vor etwas drücke, mache ich es erst recht" eingeführt habe, habe ich mich lebendiger gefühlt. Ich hatte den Eindruck überall Fortschritte zu machen. Es sind ständig Dinge passiert. Es hat mir sehr gut gefallen.
Die Regel hat auch den Druck aus der Situation genommen. Sobald ich gemerkt habe, dass ich mir etwas ausreden möchte, war das mein Stichwort sofort loszulegen.
Es ging dann nicht mehr um das Ergebnis, sondern nur noch darum es zu tun. Schließlich war es die Regel.
Das hat es deutlich einfacher gemacht, obwohl es trotzdem Überwindung gekostet hat. Es ist aber immer leichter geworden, bzw. ich habe mich immer größere Dinge getraut. Dadurch ist dann auch mehr passiert.
Ich möchte diese Regel wieder einführen. Es hat mir sehr gutgetan und es wird wieder funktionieren.
Am Ende des Tages ist es egal, ob diese Sichtweise stimmt oder nicht. Solange sie mir hilft, mit Herausforderungen und Hindernissen umzugehen, ist es genau das richtige.
Ich möchte die Dinge, vor denen ich mich drücke als Gelegenheiten zum Wachstum und Lernen sehen. Als Stufen auf dem Weg zu meinem Traumleben.
Ich möchte mich auf den Prozess und nicht das Ergebnis konzentrieren. Die Regel gibt mir eine Orientierung, der ich folgen kann. Sie zeigt mir, was gerade wichtig ist.