Avatar
Aufbau
Unser Körper besteht aus Zellen, die sich zu Geweben zusammenschließen, die wiederum Organe bilden, die den Organismus formen.
Zellen
Eine Zelle ist die kleinste Einheit des Lebens. Sie hat eine Membran, die sie von der Umgebung abgrenzt, und enthält verschiedene Organellen, die spezifische Funktionen erfüllen.
- Zellkern: Enthält die DNA und steuert die Zellaktivitäten.
- Mitochondrien: Produzieren Energie für die Zelle.
- Ribosomen: Stellen Proteine her.
- Endoplasmatisches Retikulum: Transportiert und verarbeitet Moleküle.
- Golgi-Apparat: Verpackt und versendet Moleküle.
- Lysosomen: Bauen Abfallstoffe ab.
- Zellmembran: Regelt den Austausch von Stoffen mit der Umgebung.
- Zytoplasma: Flüssigkeit, in der die Organellen eingebettet sind.
- Zytoskelett: Stützt die Zelle und ermöglicht Bewegung.
- Vesikel: Transportieren Moleküle innerhalb der Zelle.
- Peroxisomen: Bauen Fettsäuren ab und entgiften die Zelle.
- Zentriolen: Beteiligen sich an der Zellteilung.
Gewebe
Zellen gleichen Typs schließen sich zu Geweben zusammen. Es gibt vier Haupttypen von Geweben im menschlichen Körper:
- Epithelgewebe: Bedeckt Oberflächen und bildet Drüsen.
- Binde- und Stützgewebe: Verbindet und stützt andere Gewebe.
- Muskelgewebe: Ermöglicht Bewegung.
- Nervengewebe: Überträgt elektrische Signale.
Organe
Verschiedene Gewebe arbeiten zusammen, um Organe zu bilden. Jedes Organ hat eine spezifische Funktion im Körper.
- Herz: Pumpt Blut durch den Körper.
- Lunge: Ermöglicht den Gasaustausch.
- Leber: Entgiftet den Körper und produziert Galle.
- Nieren: Filtern Abfallstoffe aus dem Blut.
- Gehirn: Steuert Körperfunktionen und verarbeitet Informationen.
- Magen: Zersetzt Nahrung.
- Haut: Schützt den Körper und reguliert die Temperatur.
- Darm: Nimmt Nährstoffe auf und scheidet Abfallstoffe aus.
- Knochen: Stützen den Körper und schützen Organe.
- Muskeln: Ermöglichen Bewegung und Stabilität.
- Blutgefäße: Transportieren Blut durch den Körper.
- Nerven: Übertragen Signale zwischen Gehirn und Körper.
- Hormondrüsen: Produzieren Hormone zur Regulation von Körperfunktionen.
- Immunsystem: Schützt den Körper vor Krankheitserregern.
- Lymphsystem: Unterstützt das Immunsystem und transportiert Flüssigkeiten.
- Fortpflanzungsorgane: Ermöglichen die Fortpflanzung.
- Sinnesorgane: Nehmen Reize aus der Umgebung wahr.
Biomechanik
Unser Körper hat sich perfekt an das aufrechte Gehen angepasst. Alles ist darauf ausgelegt optimal mit der Schwerkraft zu arbeiten.
Aber auch hier ist alles miteinander verbunden. Unser Körper ist ein komplexes System, das durch eine Balance aus Spannung und Entspannung aufrecht gehalten wird.
Buckminster Fuller hat das Konzept der Tensegrity geprägt. Es beschreibt, wie Strukturen durch ein Gleichgewicht aus Zug- und Druckkräften stabilisiert werden. Er hat Gebäude und Möbel entworfen, die auf diesem Prinzip basieren. Ähnliches gilt aber auch für unseren Körper.
Sobald wir diese Balance verlieren, entstehen Probleme. Schmerzen, Verspannungen und Fehlhaltungen sind die Folge.
Die Fehlstellung eines Körperteils wirkt sich auf den ganzen Körper aus. Unser Körper versucht die Fehlstellung auszugleichen, was zu weiteren Problemen führen kann. Deshalb ist es wichtig, den Körper als Ganzes zu betrachten und nicht nur einzelne Symptome zu behandeln.
Die einzelnen Systeme unseres Körpers arbeiten alle zusammen. Sie unterstützen und fördern sich gegenseitig. Das hat aber auch zur Folge, dass Probleme in einem System sich auf andere Systeme auswirken können und eine Abwärtsspirale durch Rückkopplung entstehen kann.
Wenn unsere Fußhaltung nicht stimmt, wirkt sich das auf unsere Knie, Hüften und unseren Rücken aus. Die Gesäßmuskulatur wird nicht richtig aktiviert, was zu einer Überlastung der Lendenwirbelsäule führen kann. Das kann wiederum zu Verspannungen im Nacken und Kopf führen.
Gleichzeitig schwächen sich die Muskeln, die für eine aufrechte Haltung sorgen. Dadurch wird es immer schwieriger, die richtige Haltung zu halten.
Darum ist es so wichtig, bei den Grundlagen anzufangen. Wenn wir unsere Fußhaltung verbessern, wirkt sich das positiv auf den ganzen Körper aus.
Wenn wir mit falscher Haltung trainieren, verstärken wir die Fehlstellung und die Probleme werden schlimmer.
Das was eigentlich eine Hilfe sein soll, wird so zum Problem.
Rhythmen
Wir haben uns über Millionen von Jahren an die Rhythmen der Natur angepasst.
Zirkadianer Rhythmus
Einer der wichtigsten ist der Tag-Nacht-Rhythmus. Fast alle unsere Zellen haben eine innere Uhr, die sich an den 24-Stunden-Rhythmus anpasst.
Wir sind mit der Sonne aufgewacht und mit ihr wieder eingeschlafen. Das Licht gibt den Takt vor und stellt unsere innere Uhr.
Wenn wir uns nicht an diesen Rhythmus halten, gerät unsere innere Uhr aus dem Takt. Das hat Auswirkungen auf unseren Hormonhaushalt, unseren Stoffwechsel und unser Immunsystem.
Ultradianer Rhythmus
Es gibt aber auch kürzere Rhythmen, die sogenannten ultradianen Rhythmen. Diese dauern weniger als 24 Stunden und betreffen zum Beispiel unsere Leistungsfähigkeit im Laufe des Tages.
Unser Körper hat Phasen hoher und niedriger Leistungsfähigkeit. Nach 60-90 Minuten intensiver Arbeit brauchen wir eine Phase der Erholung.
Gehirn
Lernen
Wir sind extrem gut darin zu lernen und uns anzupassen.
Wir lernen durch Imitation und Geschichten. Das soziale Lernen ist das, was uns wirklich von anderen Lebewesen unterscheidet. Wir können durch eine Idee eine Gemeinschaft von Menschen zusammenbringen. Das ermöglicht uns Städte und Zivilisationen zu bauen.
Keine andere Spezies lebt in Nationen oder gründet Unternehmen.
Interessanterweise sind wir besser darin andere nachzuahmen als Affen.
Wenn wir allein in der Wildnis ausgesetzt wären, hätte der Chimpanse eine bessere Überlebenschance als wir. Er ist uns in Kraft und Fähigkeiten überlegen. Sobald wir aber das Wissen von anderen nutzen können, sind wir unschlagbar.
Mentoren und das Wissen von Generationen, das über Geschichten weitergegeben wird, ermöglichen es uns, komplexe Fähigkeiten zu erlernen.
Aus diesen Geschichten entsteht unsere Kultur. Sie ist viel schneller als die Evolution und ermöglicht es uns überall auf der Welt zu überleben.
Unser Gehirn lernt durch Wiederholung und Übung. Je öfter wir eine Bewegung oder eine Fähigkeit ausführen, desto besser wird sie.
Neuronen bilden Verbindungen zueinander, die sogenannten Synapsen. Je öfter eine Verbindung genutzt wird, desto stärker wird sie.
Es bildet sich auch eine Schicht Myelin um die Neuronen, die die Signalübertragung beschleunigt. Je dicker diese Isolierung ist, desto schneller und effizienter können Signale übertragen werden.
Wir nennen das Neuroplastizität. Das Gehirn kann sich selbst neu organisieren und anpassen. Es kann neue Verbindungen bilden und alte Verbindungen abbauen.
Am besten lernen wir, wenn wir etwas tun. Wir scheitern und passen unsere Strategie an. So finden wir heraus, was funktioniert und was nicht.
Wir können gezielt das lernen, was wir brauchen, anstatt alles zu lernen, was uns präsentiert wird.
Wir können es gut an Babys sehen, die lernen zu laufen. Sie probieren es immer wieder aus, bis sie es können.
Sie fallen hin, stehen wieder auf und probieren es erneut aber etwas anders. Sie lernen durch Erfahrung und nicht durch Theorie.
Wenn wir das Gelernte aus unserem Gedächtnis abrufen, stärken wir die Verbindungen und machen sie stabiler. Das ist ein besseres Vorgehen, als immer wieder das gleiche zu lesen.
Außerdem brauchen wir Pausen zwischen den individuellen Lerneinheiten. Unser Gehirn verarbeitet die Informationen in der Pause und integriert sie ins bestehende Wissen.
Wenn wir in immer größerem Abstand das Gelernte wiederholen, festigen wir es im Langzeitgedächtnis.
Die beste Art etwas zu lernen ist es, es anderen zu erklären. Dadurch erkennen wir, ob wir es wirklich verstanden haben und erkennen unsere Wissenslücken.
Wenn wir jemanden, der ein paar Schritte weiter ist als wir, als Lehrer haben, mit jemand anderem auf ähnlichem Niveau zu lernen und jemandem das Gelernte beizubringen, verstärken wir den Lernprozess noch weiter.
Asymmetrie
Unser Gehirn ist in zwei Hälften geteilt, die unterschiedliche Funktionen haben. Die linke Hemisphäre ist für logisches Denken, Sprache und Analyse zuständig. Die rechte Hemisphäre ist für Kreativität, Intuition und räumliches Denken verantwortlich.
Das hat sich entwickelt, weil wir unsere Umgebung im Blick behalten mussten, wenn wir zum Beispiel etwas trinken wollten.
Interessanterweise ist die Entwicklung von einem Gehirn zu einem geteilten Gehirn erfolgt und nicht andersherum.
Die Evolution neigt zu Spezialisierung und Arbeitsteilung. Jedes Organ hat eine bestimmte Funktion und arbeitet mit den anderen zusammen. Wenn die Aufgaben zu groß werden, macht es Sinn, sie aufzuteilen.
Ein Oktopus hat zum Beispiel ein zentrales Gehirn, aber auch in jedem Arm ein eigenes kleines Gehirn. So können die Arme unabhängig voneinander agieren und trotzdem zusammenarbeiten.
Wir haben auch Neuronen in unserem Darm und in unserem Herzen. Diese Organe haben eine eigene Intelligenz und können unabhängig vom Gehirn Entscheidungen treffen.
Die beiden Hälften arbeiten zusammen und ergänzen sich gegenseitig. Wenn wir beide Seiten unseres Gehirns nutzen, können wir komplexe Probleme besser lösen und kreativer denken.
Außerdem haben sie die Fähigkeit die mit der jeweils anderen Seite zu kommunizieren aber auch zu unterdrücken.
Diese Asymmetrie zeigt sich auch in unserem Denken. Wir haben auf der einen Seite die Fähigkeit uns intensiv auf eine Sache zu konzentrieren und auf der anderen Seite die Fähigkeit, das große Ganze zu sehen und Zusammenhänge zu erkennen.
Wenn wir uns intensiv mit einer Sache beschäftigen und nicht weiterkommen, hilft oft eine Pause. Wir können dann Abstand gewinnen und neue Perspektiven einnehmen. Die rechte Gehirnhälfte kann dann neue Verbindungen herstellen und kreative Lösungen finden. Daher kommen unsere "Shower-Thoughts".
Plötzlich haben wir eine neue Idee oder Lösung, die uns vorher nicht eingefallen ist.
Wir neigen dazu sehr viel mit der linken Gehirnhälfte zu arbeiten. Wir analysieren, planen und strukturieren. Das ist wichtig, aber es kann auch dazu führen, dass wir uns in Details verlieren und den Überblick verlieren.
Die linke Gehirnhälfte ist ein gutes Werkzeug, sollte aber der rechten Gehirnhälfte das Planen und Entscheiden überlassen.
Ich kann mir gut vorstellen, dass unsere Vorfahren die meiste Zeit des Tages in der rechten Gehirnhälfte verbracht haben. Sie mussten die Umgebung im Blick behalten. Wenn dann eine Gefahr auftauchte, konnten sie schnell in die linke Gehirnhälfte wechseln und sich darauf konzentrieren.
Wahrnehmung
Das RAS (Reticular Activating System) ist ein Filter im Gehirn, der für die Steuerung der Aufmerksamkeit und des Bewusstseins zuständig ist. Es ist ein Netzwerk im Hirnstamm, das irrelevante Sinneseindrücke herausfiltert, sodass nur wichtige Informationen ins Bewusstsein gelangen. Die Funktion des RAS ist es, das Gehirn zu aktivieren, den Fokus zu lenken und die enorme Menge an sensorischen Daten zu verarbeiten. Funktionen des RAS
Filterung von Sinneseindrücken: Das RAS filtert ständig Millionen von Informationen, die unsere Sinne wahrnehmen, um das Gehirn nicht zu überlasten.
Steuerung der Aufmerksamkeit: Es lenkt unsere Aufmerksamkeit auf das, was für uns gerade wichtig ist, basierend auf unseren bewussten oder unbewussten Zielen. Ein Beispiel ist, wie man seinen eigenen Namen in einem lauten Raum heraushören kann.
Aufrechterhaltung des Bewusstseins: Das RAS ist entscheidend für das allgemeine Bewusstsein und die Wachheit des gesamten Organismus.
Selektive Wahrnehmung: Die Filterfunktion des RAS ist nicht objektiv. Unsere Einstellungen und Überzeugungen beeinflussen, welche Informationen wir wahrnehmen und welche wir ignorieren, was zu selektiver Wahrnehmung führt.
Homeostase
Homeostase ist der Prozess, durch den der Körper ein stabiles inneres Milieu aufrechterhält, trotz äußerer Veränderungen. Dies umfasst die Regulierung von Temperatur, pH-Wert, Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt sowie anderen physiologischen Parametern.
Es ist sehr wichtig, dass der pH-Wert im Blut konstant bei etwa 7,4 gehalten wird. Kleine Abweichungen können schwerwiegende Auswirkungen auf die Enzymaktivität und den Stoffwechsel haben.
Prozesse der Homeostase:
- Thermoregulation: Aufrechterhaltung der Körpertemperatur.
- Blutzuckerregulation: Kontrolle des Glukosespiegels im Blut.
- Flüssigkeits- und Elektrolythaushalt: Regulierung von Wasser- und Salzgehalt.
- Säure-Basen-Haushalt: Aufrechterhaltung des pH-Werts im Blut.
- Blutdruckregulation: Kontrolle des Blutdrucks.
Metabolismus
Der Metabolismus umfasst alle biochemischen Prozesse, die in unserem Körper ablaufen, um Energie zu gewinnen, aufzubauen und zu reparieren. Er besteht aus zwei Hauptprozessen:
- Katabolismus (Abbau von Molekülen zur Energiegewinnung)
- Anabolismus (Aufbau von Molekülen für Wachstum und Reparatur)
Viele der Reaktionen können in beide Richtungen ablaufen, abhängig von den Bedürfnissen des Körpers. Je nachdem, ob Energie benötigt wird oder ob sie gespeichert werden soll, werden die entsprechenden Prozesse aktiviert.
Es gibt aber auch spezielle Stoffwechselwege, die nur in eine Richtung ablaufen. Zum Beispiel die Glykolyse, bei der Glukose in Pyruvat umgewandelt wird, um Energie zu gewinnen.
Um diese umzukehren, muss der Körper andere Wege nutzen, wie die Glukoneogenese, bei der Glukose aus Nicht-Kohlenhydrat-Quellen hergestellt wird.
Katabolismus (Energiestoffwechsel)
Im Katabolismus werden komplexe Moleküle wie Kohlenhydrate, Fette und Proteine in einfachere Moleküle zerlegt. Dabei wird Energie freigesetzt, die der Körper für verschiedene Funktionen nutzt. Zum Beispiel wird Glukose in einem Prozess namens Glykolyse abgebaut, um ATP (Adenosintriphosphat) zu produzieren, die Hauptenergiequelle für Zellen.
Zitronensäurezyklus
Der Zitronensäurezyklus, auch Krebszyklus oder Citratzyklus genannt, ist ein zentraler Stoffwechselweg im Katabolismus. Er findet in den Mitochondrien der Zellen statt und dient der vollständigen Oxidation von Acetyl-CoA, das aus Kohlenhydraten, Fetten und Proteinen stammt.
Der Zitronensäurezyklus besteht aus einer Reihe von enzymatisch katalysierten Reaktionen, die Acetyl-CoA in Kohlendioxid (CO2) und energiereiche Elektronenträger (NADH und FADH2) umwandeln. Diese Elektronenträger werden dann in der Atmungskette verwendet, um ATP zu produzieren.
ATP-Produktion
ATP (Adenosintriphosphat) ist die primäre Energiequelle für zelluläre Prozesse. Es wird durch verschiedene Stoffwechselwege produziert, darunter Glykolyse, der Zitronensäurezyklus (Krebszyklus) und die oxidative Phosphorylierung in den Mitochondrien.
Kreatinphosphat-System
Das Kreatinphosphat-System ist ein schneller Weg zur ATP-Produktion, der in den ersten Sekunden intensiver körperlicher Aktivität genutzt wird. Kreatinphosphat (CP) gibt seine Phosphatgruppe an ADP ab, um ATP zu regenerieren.
Wir können etwa 10-15 Sekunden lang ATP durch dieses System bereitstellen, bevor es erschöpft ist. Das Kreatinphosphat-System ist besonders wichtig für kurze, explosive Bewegungen wie Sprinten oder Gewichtheben.
Anabolismus (Baustoffwechsel)
Im Anabolismus werden einfache Moleküle verwendet, um komplexe Moleküle aufzubauen, die für das Wachstum und die Reparatur von Geweben notwendig sind. Zum Beispiel werden Aminosäuren zu Proteinen zusammengesetzt, die für den Aufbau von Muskeln und anderen Geweben benötigt werden.
ATP-Verbrauch
ATP wird im Anabolismus verbraucht, um Energie für den Aufbau von Molekülen bereitzustellen. Zum Beispiel wird ATP benötigt, um Aminosäuren zu Proteinen zu verknüpfen oder Fettsäuren zu Lipiden zusammenzusetzen.
Dabei wird ATP in ADP (Adenosindiphosphat) und anorganisches Phosphat (Pi) gespalten, wobei Energie freigesetzt wird, die für die Syntheseprozesse genutzt wird.
Muskelkontraktionen
Muskelkontraktionen sind ein wichtiger anabolischer Prozess, der Energie benötigt. ATP wird verwendet, um die Interaktion zwischen Aktin- und Myosinfilamenten in den Muskeln zu ermöglichen, was zu Bewegung führt.
Proteinbiosynthese
Die Proteinbiosynthese ist der Prozess, durch den Zellen Proteine herstellen. Sie besteht aus zwei Hauptschritten: Transkription und Translation.
- Transkription: Die DNA wird in eine mRNA (messenger RNA) umgeschrieben.
- Translation: Die mRNA wird in eine Aminosäurekette übersetzt, die zu einem Protein gefaltet wird.
Enzymproduktion
Enzyme sind Proteine, die biochemische Reaktionen im Körper katalysieren. Sie sind entscheidend für den Stoffwechsel, da sie die Geschwindigkeit von Reaktionen erhöhen, ohne dabei selbst verbraucht zu werden.
Emotionen
Laut der Neurowissenschaftlerin Jill Bolte Taylor gibt es vier grundlegende Emotionen, die unser Erleben prägen: Angst, Wut, Freude und Liebe. Diese Emotionen sind tief in unserem Gehirn verankert und beeinflussen unser Verhalten und unsere Entscheidungen.
Die eigentliche Gefühlsregung dauert maximal 90 Sekunden. Danach sind nur noch die Gedanken und Geschichten, die wir uns darüber erzählen, übrig. Sie können die Emotion verlängern oder abschwächen.
Gefühle bleiben auch, wenn wir sie nicht fühlen. Wir können sie unterdrücken oder ignorieren, aber sie sind immer noch da und beeinflussen unser Verhalten. Früher oder später müssen wir uns ihnen stellen.
Wenn wir unsere Emotionen unterdrücken, leidet auch unsere kognitive Leistungsfähigkeit. Unser Gehirn verbraucht Energie, um die unterdrückten Gefühle zu kontrollieren, was uns erschöpft und weniger fokussiert macht.
Regulation: Stress & Ruhe
Unser Avatar besitzt zwei grundlegende Betriebsmodi, die sein gesamtes Erleben prägen: Stress und Ruhe. Sie bestimmen, wie viel Energie uns zur Verfügung steht, wie wir fühlen, denken und handeln. Beide Modi sind biologisch notwendig – doch ihre Balance entscheidet darüber, wie gut unser Avatar funktioniert.
Stress: Aktivierung & Schutz
Der Stressmodus ist ein uraltes Schutzprogramm. Er schaltet den Körper auf Bedrohung:
- erhöhte Wachsamkeit
- schnelle Reaktionen
- Fokus auf unmittelbare Probleme
- Ausschüttung von Stresshormonen
- eingeschränkter Zugang zu Kreativität und sozialen Fähigkeiten
Stress ist nicht „schlecht“. Er ist ein Werkzeug zur Bewältigung von Herausforderungen. Er versorgt uns mit Energie, wenn wir sie brauchen. Aber wenn wir zu lange dort bleiben, überhitzt das System: wir werden gereizt, ängstlich, erschöpft oder impulsiv.
Ruhe: Erholung & Verbindung
Der Ruhemodus ist das Gegenprogramm. Er stellt den Körper auf Sicherheit:
- Entspannung
- Regeneration
- offener Blick
- Zugang zu Kreativität, Empathie und spielerischer Neugier
Nur im Ruhemodus kann der Avatar seine Ressourcen wieder aufbauen. Hier entstehen Lernen, tiefe Beziehungen und das Gefühl von Sinn.
Das zentrale Prinzip: Regulation
Gesundes Leben bedeutet nicht, immer entspannt zu sein. Genauso wenig bedeutet es, Stress zu vermeiden. Es bedeutet, zwischen den Modi wechseln zu können, passend zur Situation.
Regulation heißt:
- wahrnehmen, in welchem Zustand der Avatar gerade ist
- verstehen, was er braucht
- ihm helfen, wieder in Balance zu kommen
Stress ist wie Beschleunigen, Ruhe wie Bremsen. Ohne Beschleunigung kommen wir nicht voran. Ohne Bremsen verlieren wir die Kontrolle.
Warum das wichtig ist
Alle weiteren Bestandteile der Philosophie – individuelles Wohlbefinden (Play), Kooperation (Multiplayer) und der Aufbau funktionierender Welten (Worldbuilding) – hängen davon ab, in welchem Modus wir uns befinden. Ein dysregulierter Avatar kann nicht spielen, nicht gut zusammenarbeiten und keine klaren Entscheidungen treffen.
Regulation ist deshalb eine der grundlegenden Funktionen des menschlichen Avatars. Sie bildet die Basis dafür, dass wir unsere Fähigkeiten überhaupt nutzen können.