Multiplayer
Wir sind soziale Wesen und brauchen andere Menschen, um zu wachsen und uns zu entwickeln.
Beziehungen haben einen großen Einfluss auf unser Wohlbefinden und unsere Lebensqualität.
Wir wollen eine Umgebung gestalten, die uns dabei unterstützt, das Spiel des Lebens besser zu spielen.
Wir schaffen Räume für Begegnungen und Austausch, in denen Beziehungen wachsen können.
Indem wir uns mit anderen in unserer Umgebung vernetzen, können wir voneinander lernen, uns unterstützen und gemeinsam Herausforderungen meistern.
Das gibt uns Sicherheit und Stabilität. Aber auch die Möglichkeit der Spezialisierung. Wir können uns auf unsere Stärken konzentrieren und andere Aufgaben abgeben.
Wir leben in Familien und kleinen Gruppen. Diese schließen sich dann zu einer Stadt zusammen. Das ist die Einheit auf die wir uns hier konzentrieren.
Wir wollen sie wie einen Organismus betrachten und herausfinden, was sie braucht, um zu gedeihen, analog zu uns.
Genau wie wir hat eine Stadt einen Körper (Infrastruktur), eine Identität und Stärken.
Sie braucht Energie, es ist Arbeit nötig und es gibt Beziehungen zu anderen Städten.
Es gibt auch Grundlagen, um die wir uns kümmern müssen, damit die Stadt aufblühen kann.
Wir betrachten die Stadt als einen lebendigen Organismus. Es ist ein Zusammenschluss von vielen Menschen.
Genau wie wir selbst aus vielen Zellen bestehen, die sich zu Organen zusammenschließen.
So können wir die Prinzipien, die für einen Menschen gelten, auch auf die Stadt übertragen.
Eudaimonologie
Wir schließen uns in Städten zusammen, um unsere Lebensqualität zu verbessern.
Zusammenarbeit ermöglicht Spezialisierung. Jeder trägt das bei, was er am besten kann, und wird dadurch Teil eines größeren Ganzen. Die Zufriedenheit der Bewohner und der Erhalt wie auch die Weiterentwicklung der Infrastruktur bilden die Grundlagen einer gesunden Stadt.
Die Aufgabe der Stadt ist es in die Bewohner zu investieren. Ihnen zu ermöglichen sich zu entfalten und ihre Stärken einzubringen. Dadurch entsteht eine positive Rückkopplungsschleife, von der alle profitieren.
Die Bewohner sollen so stark davon profitieren, dass sie in die Gemeinschaft investieren wollen.
Wir wollen Anreize und Möglichkeiten schaffen, damit die Bewohner sich engagieren und einbringen.
Auch eine Stadt braucht eine Identität – ein gemeinsames Ziel, das ihre Menschen verbindet. Wenn sie zu groß wird, verliert sie dieses verbindende Element. Anonymität ersetzt Zugehörigkeit, Verantwortung weicht Gleichgültigkeit. Ohne gemeinsame Identität gibt es nichts mehr, wofür wir einstehen oder kämpfen wollen.
Darum sollten Städte menschliche Maßstäbe wahren – überschaubar, lebendig, verbunden. Eine Stadt mit etwa 10.000 Einwohnern auf rund einem Quadratkilometer – eine sogenannte 15-Minuten-Stadt – vereint das Beste beider Welten: Sie ist groß genug für Vielfalt und Zusammenarbeit, aber klein genug, um Beziehungen, Vertrauen und Verantwortung zu erhalten.
Wir können in 15 Minuten ungefähr 1 km zu Fuß zurücklegen. Das ergibt einen maximalen Durchmesser von 1 km, wenn wir wirklich von jedem Punkt in maximal 15 Minuten jeden anderen erreichen wollen.
Da Städte in der Realität nicht rund sind, sondern sich an der Geographie orientieren, kann die Form variieren. Außerdem ist ein Quadratkilometer eine schönere Zahl als 0,79 km².
Im Mittelalter lag die Bevölkerungsdichte einer Stadt bei 200-300 Einwohnern pro Hektar. Das entspricht in etwas dem, was in den Altstädten, die wir so schätzen, heute noch vorzufinden ist.
Das ergibt bei 100 Hektar (1 km²) eine Einwohnerzahl von 20.000-30.000. Wir setzen unsere Zielgröße aber etwas niedriger an, weil sich diese Zahlen zu groß anfühlen.
Dadurch haben wir auch mehr Raum für Grünflächen und Gemeinschaftsorte. Außerdem gibt es uns mehr Flexibilität.
Heute haben wir zwar eine geringere Bevölkerungsdichte, aber größere Städte. Das führt dazu, dass wir uns in der Stadt oft verloren fühlen. Alles ist weiter voneinander entfernt und wir sind auf Autos angewiesen, um uns fortzubewegen.
Es geht hier nicht um die konkreten Zahlen, sondern um das Prinzip dahinter. Wir dürfen es, wie alles andere auch, durch Experimente herausfinden.
Dadurch haben wir die Vorteile der großen Gruppe, aber nicht die Nachteile, einer zu großen Stadt.
Das, was eine Stadt wirklich trägt, sind nicht ihre Gebäude oder Straßen, sondern die Beziehungen zwischen den Menschen. Diese Beziehungen machen das Ganze größer als die Summe seiner Teile.
Heute ist dieses Gleichgewicht verloren gegangen. Unsere Städte sind zu groß, zu anonym, zu abstrakt geworden. Damit verlieren wir das, was uns im Kern menschlich macht: Verbindung, gegenseitige Verantwortung und den Sinn, Teil von etwas Bedeutendem zu sein. Es gibt keine soziale Kontrolle mehr. Dadurch geht die soziale Verantwortung und der Anstand verloren.
Wenn Eudaimonia für den Menschen bedeutet, seine Potenziale zum Wohle des Ganzen zu entfalten, dann könnte man sagen:
Eine Stadt lebt erfüllt, wenn sie die Entfaltung der Menschen ermöglicht, aus denen sie besteht.
Das heißt:
- Sie schafft Bedingungen, in denen Menschen ihre Stärken einsetzen können.
- Sie ermöglicht Bildung, Gesundheit, Sicherheit und Sinn.
- Sie bleibt wandelbar und lernt aus Krisen.
- Sie blüht nicht auf Kosten anderer Städte oder Ökosysteme, sondern in Kooperation mit ihnen.
Man könnte das als systemische Tugendhaftigkeit einer Stadt bezeichnen: Gerechtigkeit (faire Verteilung), Weisheit (Weitsicht in Entscheidungen), Mut (Innovationskraft), Mäßigung (Ressourcenschonung). Aristotelische Tugenden, übersetzt auf den kollektiven Maßstab.
Wir wollen eine Umgebung schaffen, in der wir uns in einem sicheren Rahmen ausprobieren und weiterentwickeln können.
Das nimmt uns die Angst vor dem Scheitern und gibt uns die Freiheit, neue Wege zu gehen.
Wir wechseln vom Überlebensmodus in den Wachstumsmodus.
Wir haben die Kapazitäten und die Ressourcen unserem Leben einen Sinn und eine Bedeutung zu geben.
Wir finden die Ruhe auf unsere innere Stimme zu hören und unserem Herzen zu folgen.
Das ist nicht immer einfach, aber es lohnt sich.
Wenn wir uns selbst verwirklichen, fallen wir nicht auf die Ebene des Vergnügens und Konsumierens zurück.
Wir gehen in dem auf, was wir tun und müssen uns nicht mehr unterhalten oder ablenken lassen.
Wir können die schönen Dinge des Lebens genießen, sind aber nicht auf sie angewiesen. Wir nutzen sie nicht als Ersatz für ein erfülltes Leben.
Antifragilität
Wie schaffen wir Städte, die nicht nur robust sind, sondern durch Herausforderungen und Krisen stärker werden?
Identität
Unsere Städte stehen für etwas. Sie haben ihre eigene Identität. Etwas mit dem sich die Bewohner identifizieren können und hinter dem sie stehen.
Etwas in das sie investieren und unterstützen wollen. Ein gemeinsames Projekt, dass allen Bewohnern dient.
Früher wurden Kathedralen gebaut.
Was ist unser Projekt? Jede Stadt kann ein eigenes haben, dass sich die Bewohner selbst aussuchen.
Diese Identität entsteht aus den Beziehungen der Bewohner untereinander und zu ihrer Umgebung.
Wenn sie zu groß werden, gehen diese Beziehungen verloren und die Identität verschwindet.
Das schränkt das Wachstum der Städte ein. Anstatt immer größer zu werden, gründen wir neue kleine Städte mit eigener Identität.
Wir nehmen uns auch hier die Natur zum Vorbild.
Jede Stadt hat – wie ein Mensch – ein Temperament, eine Geschichte, eine Umgebung. Ihre „Stärken“ entstehen aus diesen Eigenheiten.
Zum Beispiel:
- Eine Hafenstadt lebt von Offenheit, Handel, Austausch.
- Eine Bergstadt von Rückzug, Schutz, Beständigkeit.
- Eine Universitätsstadt von Neugier und Erkenntnis.
- Eine Handwerksstadt von Präzision und Tradition.
Wenn sie ihre Stärken bewusst kultiviert und zum Wohle ihrer Bewohner und Nachbarn einsetzt, dann lebt sie in Harmonie mit ihrer Natur – wie ein Mensch, der seine Berufung lebt.
Wenn jede Stadt eine eigene Identität hat, damit auch ein Experiment und völlig einzigartig ist, können wir, wenn wir unterschiedliche Städte besuchen, lernen, was uns gefällt und was nicht. Wir haben jedes Mal eine Gelegenheit, uns neu kennenzulernen.
In dem Zusammenhang gefällt mir das Prinzip der Ausbildung aus dem Mittelalter sehr gut.
Zuerst leben wir zu Hause und bekommen eine grundlegende Bildung und lernen, wie wir ein gutes Leben führen.
Dann haben wir eine Zeit der Wanderschaft. In der wir uns selbst und unsere Stärken kennenlernen. Wir besuchen andere Städte, um andere Dinge auszuprobieren und zu erfahren.
Dann können wir viel besser entscheiden, wie unser Leben aussehen soll.
Wir können dann entweder die Ideen mit nach Hause bringen und dort umsetzen oder wir finden eine Stadt, die genau das hat, was wir uns wünschen.
Die Grundversorgung ist in allen Städten garantiert. Es gibt eine Wohnung, etwas zu essen, einen Arbeitsplatz und so weiter.
Wir brauchen also nicht viel mitnehmen. Umzuziehen ist einfach. Wir sind nicht so sehr an einen Ort gebunden, wenn wir das nicht wollen.
Es ist alles, was wir für ein erfüllendes Leben brauchen, aber nicht mehr.
Es ist ein gutes Leben, aber es sollte schon einen Anreiz geben, mehr zu wollen und sich weiter zu entwickeln.
Durch die Wanderschaft lernen wir nach und nach, immer mehr mit unserer Freiheit umzugehen.
Die Städte organisieren sich in Bioregionen. In einer Bioregion ist die Lebensweise sehr ähnlich. Was sich unterscheidet, sind Kleinigkeiten.
Der grundsätzliche Lebensstil ist recht ähnlich. Wir können uns also langsam aus der Komfortzone bewegen.
Wenn wir in einer anderen Bioregion sind, sind auch die Veränderungen im Lebensstil größer.
Viele meiner Mitschüler sind nach dem Abitur in die großen Städte in Deutschland gezogen. Zum Gründen einer Familie sind viele wieder zurückgekommen. Dort gibt es Eltern, die uns unterstützen und ein bekanntes Umfeld in dem wir uns wohlfühlen.
Vielleicht passen wir aber nicht in dieses Umfeld und fühlen uns in einer anderen Region oder Stadt viel wohler. Das finden wir aber nur heraus, wenn wir es ausprobieren.
Ich sehe nicht, dass wir unbedingt wieder nach Hause kommen müssen. Wir haben aber immer die Gelegenheit.
Außerdem ändern wir uns durch die Weiterentwicklung ständig. Vielleicht gibt es eine Stadt für jede Phase unseres Lebens.
Vielleicht verdienen wir erst Geld in einer völlig anderen Region, lernen etwas dazu und kommen dann nach Hause, um eine Familie zu gründen und bringen das, was wir gelernt haben, mit, um die Kultur zu bereichern.
Wie auch unser Leben, basiert die Stadt auf dem Prinzip der Evolution.
Wir machen kleine, einfache und günstige Experimente, lernen daraus und nehmen dann Anpassungen vor.
Wir fangen nicht an, alles in Beton zu gießen, sondern mit minimalen Veränderungen, die wir ohne großen Aufwand umsetzen, aber auch wieder rückgängig machen können.
So bleiben wir flexibel, können es aber dauerhaft machen, wenn etwas funktioniert.
Vielleicht will auch nicht jeder durch die Welt reisen, sondern ist in einer Stadt zufrieden, so wie es ist.
Wir können nicht immer alles über den Haufen werfen und nur neue Dinge machen.
Es ist eine Balance. Deshalb gibt es konservative und innovative Menschen. Das Zusammenspiel schafft die Magie.
Wir sollten nicht sofort alles stehen und liegen lassen, wenn wir eine neue Idee haben, sondern kleine, langsame Anpassungen machen.
Die Städte sollen als solides Fundament dienen. Die uns Sicherheit geben, von dem aus wir unsere Heldenreise starten können.
Wenn die Stadt sich jedes Jahr komplett verändert, sorgt das für Chaos und nicht für Sicherheit.
Vielleicht gibt es aber Städte, die das genauso machen.
Das wäre ja auch ein Experiment. Andere bleiben immer gleich. Die meisten sind irgendwo dazwischen.
Hier kommt wieder die Größe der Städte ins Spiel. Die Bewohner sollen auf allen Ebenen bestimmen können, wie sie leben wollen.
Das bedeutet das andere nicht darüber bestimmen können, wie die Straße vor unserer Haustür verlaufen soll.
Wir lösen Probleme lokal. Holen uns aber das Wissen der ganzen Welt.
Wir können zum Beispiel den Verkehrsfluss mit Pylonen steuern, bevor wir Straßen umbauen.
Wir können Räume für kurzfristige Experimente zur Verfügung stellen.
Vielleicht einen Yogaraum oder eine Töpferwerkstatt.
Wenn sich genug Menschen finden, die Interesse daran haben, kann daraus dann ein Yogastudio werden.
Es funktioniert wie ein Inkubator oder ein Gründerzentrum.
Wir probieren eine Idee im Kleinen aus. Wenn es funktioniert, wird sie ausgegründet und wird etwas Eigenes.
Aber auch nur so lange, wie es funktioniert. Wir können das Yogastudio auch wieder schließen und etwas anderes daraus machen.
Vielleicht wächst das Interesse an Yoga, aber auch so sehr, dass wir mehrere Studios brauchen oder ein sehr großes.
Wichtig ist flexibel zu bleiben, aber nicht das Grundgerüst auseinanderzunehmen.
Wir wollen Möglichkeiten schaffen, schnell einfache Experimente zu machen, um zu überprüfen, wie es ankommt, und dann eine Entscheidung zu treffen.
Ich sehe Menschen als Gestalter. Mehr als Gärtner, die ein Umfeld erschaffen, in dem dann Ergebnisse aufblühen können.
Anstatt Dinge zu erzwingen, ziehen wir sie durch die Gestaltung und das Design von System an.
Wir sind alle Eudaimonia Architekten.
Ich stelle mir eine Art Crowdfunding Plattform vor. Jeder kann Ideen vorschlagen, die dann diskutiert werden. Wir überlegen gemeinsam, wie sie ausprobiert werden können, setzen sie um und schließlich kommt es auf die tatsächliche Nutzung an.
Es reicht nicht, Menschen zu fragen, ob wir eine gute Idee haben und sie das Produkt kaufen würden. Es zählt nur der Kauf selbst.
Oft wollen wir die Gefühle von anderen nicht verletzen und erzählen, wie gut die Idee ist und dass wir es auf jeden Fall nutzen würden.
Sobald wir dann aber die Pistole auf die Brust gesetzt bekommen, ziehen wir uns zurück.
Deshalb wird das Yogastudio nur aufgemacht, wenn tatsächlich regelmäßig Menschen dort teilnehmen.
Wenn alle nur sagen, was für eine tolle Idee das ist, aber niemand auftaucht, wird sie aussortiert
Das bedeutet aber nicht, dass niemals wieder ein Yogastudio aufgebaut werden kann.
Die Ideen können immer wieder neu diskutiert werden.
Ein wichtiger Punkt dabei ist die Transparenz. Jeder sollte alle Daten zur Verfügung haben.
Ehrliche Kommunikation ist auch ein wichtiger Faktor.
Wenn ich etwas unbedingt haben möchte aber keine Zustimmung finde, bin ich vielleicht in der falschen Umgebung
Anstatt alles um mich herum ändern zu wollen, kann ich meine Umgebung wechseln.
Vielleicht gibt es das, was ich möchte, schon längst woanders.
Ich muss dann nicht anderen meinen Lebensstil aufzwingen, sondern suche mir eine Umgebung, die mir liegt.
Aktuell neigen wir dazu alles um uns herum nach unserem Willen gestalten zu wollen. Das ist aber verkehrt herum
Wir können uns an die Umgebung anpassen oder eine andere Umgebung finden. Das bedeutet nicht, dass die Umgebung in Stein gemeißelt ist.
Wir müssen aber nicht gegen die Wand laufen, wenn es woanders offene Türen gibt.
Da wir auf Versorgung und Zugang statt Besitz setzen, sind wir nicht so sehr an einzelne Orte gebunden und können einfacher die Umgebung wechseln.
Wenn wir aber ein Experiment starten, übernehmen wir dafür auch Verantwortung und dürfen nicht einfach abhauen, wenn es nicht funktioniert.
Da wir aber nur die Dinge umsetzen wollen, die uns wirklich wichtig sind, sollte das auch nicht passieren.
Wahrscheinlich wird es irgendwo auf der Welt ein ähnliches Experiment geben wie das, was wir vorhaben.
Wir können dann dort hingehen, unsere ersten Erfahrungen machen und so feststellen, ob wir es wirklich wollen oder ob uns nur die Idee gefällt.
Dann kommen wir zurück und schlagen die Idee in unserer Stadt vor oder bleiben gleich dort.
Ähnlich wie in einem Open World Spiel haben wir alle Freiheiten, können aber auch langsam lernen, mit dieser Freiheit umzugehen. Es gibt geführte Quests, die uns langsam heranführen oder wir erkunden die Welt auf unsere Weise.
Lebensbereiche
Energie
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Nahwärmenetz, wir nutzen die Abwärme der Gebäude
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Solarenergie auf den Dächern, Solarfarbe an den Wänden
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Windenergie am Stadtrand
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Energiespeicher in Form von Batterien
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Unterirdische Wärmepumpe für die gesamte Stadt?
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Biogasanlage in Kombination mit Kläranalage?
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Unterirdische Mini-Atomkraftwerke, die Atommüll verwerten?
Jede Stadt sollte sich mit den Grundlagen selbst versorgen können.
Dadurch entsteht auch eine einzigartige Identität und Kultur. Es gibt lokale und saisonale Besonderheiten.
Das spiegelt sich dann in der Energieversorgung, der Ernährung, der Architektur und dem Lebensstil wider.
Außerdem gibt es Sicherheit und Stabilität. Wir sind nicht von globalen Lieferketten abhängig außerdem sparen wir uns Transportwege und -kosten.
Gleichzeitig machen wir davon natürlich auch weiterhin Gebrauch. Wir leben in einer vernetzten Welt und profitieren von den Vorteilen.
Arbeit
In unserem Beruf spezialisieren wir uns immer weiter.
Die Spezialisierung war eine enorme evolutionäre Leistung – sie hat Produktivität, Innovation und Fortschritt ermöglicht. Aber sie hat auch Kosten:
- Menschen und Disziplinen verlieren den Kontakt zueinander.
- Systeme werden unüberschaubar, entkoppelt und ineffizient.
- Wir sehen nur Teilprobleme, nicht das Ganze.
Im Menschen selbst zeigt sich das als Fragmentierung: Arbeit, Privatleben, Körper, Geist – alles in getrennten Silos. Im städtischen System zeigt es sich als Trennung von Wohnen, Arbeiten, Lernen, Produzieren.
In einem Bereich haben wir es vielleicht übertrieben und in unserem Privatleben vernachlässigt.
Hier passiert genau das Gegenteil. Wir sind für alles verantwortlich und zuständig. Wir müssen für alles Experte sein oder zumindest ungefähr wissen, wie es funktioniert.
Wir müssen einkaufen, kochen, waschen, sauber machen, reparieren, Finanzen regeln und noch viel mehr.
In meinen Augen dient die Stadt dazu uns diese Aufgaben abzunehmen.
Die Stadt ist nicht nur Infrastruktur – sie ist ein soziales Nervensystem, das Aufgaben und Ressourcen verteilt, sodass Menschen sich auf das Wesentliche konzentrieren können.
Die Stadt übernimmt kollektive Aufgaben, damit der Mensch sich auf Sinn, Beziehung und Kreativität fokussieren kann.
Das ist eigentlich ein evolutionärer Schritt nach vorne: Von der individuellen Selbstversorgerinfrastruktur zurück zur kollektiven Lebensinfrastruktur. Nur diesmal bewusst, gestaltet, mit Wissen und Technologie.
Wenn wir so denken, wird die Stadt selbst zu einer Erweiterung des Körpers – eine Art Exoskelett der Menschheit, das die „alltäglichen Funktionen“ übernimmt, damit Bewusstsein und Kreativität wachsen können.
Wir ersetzen Besitz durch Zugang, Individualität durch Gemeinschaft, Redundanz durch Qualität.
Das führt zu mehreren Vorteilen:
- Effizienz – weniger Ressourcenverbrauch.
- Qualität – gemeinschaftlich finanzierte, besser ausgestattete Orte.
- Verbindung – Begegnung, Austausch, soziales Leben.
- Freiheit – weniger Ballast, weniger Wartung, mehr Fokus auf das Wesentliche.
Das ist die Umkehr der bürgerlichen Idee vom „Haus als Rückzugsort“. Es ist eine Kultur, in der der öffentliche Raum der eigentliche Lebensraum ist – der Ort, an dem sich das Leben abspielt, nicht das Private.
Wir schaffen öffentliche Orte für unsere Grundbedürfnisse:
Eine Kantine zum Essen aller Mahlzeiten von einer Ernährungsberaterin geplant und einem Koch zubereitet.
Klamotten sind dort verfügbar, wo sie benötigt werden. Sie werden gewaschen, gebügelt und wieder zurückgebracht.
Durch die Orte, die für bestimmte Tätigkeiten vorhanden sind, haben wir viel bessere Möglichkeiten, als wenn wir zu Hause etwas eigenes nachbauen wollen.
Wenn wir unsere Ressourcen zusammenlegen, können wir großartige Räume schaffen.
Anstatt, dass jeder ein Fitnessstudio zu Hause hat, können wir ein großartiges für alle bauen.
Nicht jeder braucht einen eigenen Pool. Ein richtig cooles Schwimmbad ist viel besser.
Das gleiche gilt für Büros und unsere Freizeitgestaltung.
Das gibt es zwar alles schon, aber es ist nicht unseres. Wir müssen für die Nutzung bezahlen und haben keinen Einfluss darauf, wie es gestaltet ist.
Liebe
Die Stadt sollte ein Ort der Begegnung sein. Wir sollten immer wieder Menschen über den Weg laufen, die wir bewundern oder in die wir uns verlieben können.
Die Stadt existiert, um Beziehung zu ermöglichen. Alles andere – Arbeitsteilung, Infrastruktur, Gebäude – ist nur Mittel dafür.
Sie ist das, was uns mehr als Individuen sein lässt. Ein Resonanzraum, in dem wir gemeinsam Sinn erzeugen.
Wir können Orte für den Austausch und die Zusammenkunft schaffen. An denen wir abends gemeinsam am Lagerfeuer von unseren Abenteuern berichten.
Das ist für mich der Sinn einer Stadt. Anstatt uns immer weiter zurückzuziehen, sollten wir das Gegenteil machen.
Das bekämpft die Einsamkeit und führt zu Zusammenhalt. Wir sind alle daran interessiert, die Stadt zu verbessern, weil wir selbst davon profitieren.
Die Stadt produziert nicht mehr primär Güter, sondern Lebensqualität, Sinn und Verbindung.
Tage als Meisterwerke
Die Stadt kann uns dabei unterstützen, unsere Tage als Meisterwerke zu gestalten.
Morgens gemeinsam in der Kantine frühstücken, anschließend im Eudaimonium arbeiten, zwischendurch im Waldgarten Sport machen, abends gemeinsam beim Lagerfeuer den Tag ausklingen lassen.
So können unsere Strukturen und Gewohnheiten durch die Stadt unterstützt werden. Wenn wir die richtigen Rahmenbedingungen schaffen, fällt es uns leichter, das zu tun, was uns guttut.
Wir müssen uns nicht mehr um alles kümmern, sondern können auf Bestehendes zurückgreifen. Es gibt schon einen Rahmen, der uns trägt.
In Gesellschaft fällt es uns nochmal leichter. Wir müssen dabei nicht alle das gleiche tun, wir können uns aber gegenseitig inspirieren und motivieren.
Struktur
Die Stadt gibt uns eine Struktur, die uns dabei unterstützt, unsere Tage als Meisterwerke zu gestalten.
Fundament
Ernährung
Wir essen alle Mahlzeiten in einer Kantine. Unsere Ernährung wird von Ernährungsberatern geplant und von Köchen zubereitet.
Nach dem zweiten Weltkrieg haben die Deutschen Schweine gehalten, um die Küchenabfälle zu verwerten.
Um die Kantinen gibt es einen Schweinegarten. Dort leben Schweine und Hühner. Zusätzlich wird dort Grünschnitt abgeladen.
Im Zusammenspiel mit den Tieren entsteht Kompost. Die Hühner verteilen ihn und die Schweine graben ihn um. Zusätzlich wird es durch ihre Ausscheidungen angereichert.
Wir produzieren so aus unseren Abfällen Fleisch, Eier und Kompost. Die Tiere leben ein gutes Leben und wir haben eine nachhaltige Kreislaufwirtschaft.
Das Besteck wird von den Gästen auf Tabletts einsortiert, die direkt in die Spülmaschine gefahren werden. Das Tablett wird automatisch gereinigt, wieder zurückgebracht und das Geschirr kann von den nächsten Gästen benutzt werden.
Bewegung
Der Waldgarten dient gleichzeitig als Erholungsgebiet. Es gibt viele Wege und Plätze, die zum Verweilen einladen, sowie Bereiche für Sport und Spiel.
Fuß und Fahrrad
Innerhalb der Stadt bewegen wir uns zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Alles, was wir zum Leben brauchen, ist in 15 Minuten zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichbar.
U-Bahn
Die Städte sind durch eine U-Bahn miteinander verbunden. Sie ist im Zentrum jeder Stadt.
Die Haltestellen sind so gestaltet, dass die Schienen bei der Einfahrt ansteigen und bei der Ausfahrt wieder abfallen. Dadurch wird die Energie für die Beschleunigung der Züge aus der potenziellen Energie gewonnen.
Die Züge fahren autonom.
Logistik
Neben den U-Bahnen gibt es Schienen für den Güterverkehr.
Außerdem werden hier Leitungen für Wasser, Energie und Daten unterirdisch zwischen den Städten verlegt.
Da die meisten Menschen sowieso jeden Tag zum Eudaimonium gehen, können sie dort auch ihre Post und Pakete abholen und zurückgeben. Dadurch sparen wir uns viele Lieferfahrzeuge in der Stadt.
Schlaf
Wir nutzen unsere Wohnung hauptsächlich zum Schlafen. Der private Wohnraum kann dadurch kleiner und günstiger sein.
Wir können ihn dann auch darauf optimieren.
Atmung
Die Stadt sorgt für frische Luft und eine angenehme Atmosphäre. Es gibt viele Pflanzen und Bäume, die für ein gutes Klima sorgen.
Aufmerksamkeit
Die Stadt bietet viele Orte der Ruhe und Entspannung. Orte, an denen wir uns zurückziehen und unsere Gedanken ordnen können.
Unsere Aufmerksamkeit wird nicht durch Werbung oder andere Ablenkungen gestört.
Die Technologie ist eher im Hintergrund präsent und unterstützt uns, anstatt uns zu dominieren.
Kreativität und konzentriertes Arbeiten werden gefördert. Multitasking und ständige Unterbrechungen werden vermieden.
Da es keine Autos in der Stadt gibt, ist es auch deutlich leiser.
Zelebrieren
Die Stadt bietet viele Orte der Begegnung und des Austauschs. Orte, an denen wir gemeinsam feiern und das Leben genießen können.
Sie unterstützt uns auf unserem Weg der Persönlichkeitsentwicklung, wofür wir Dankbarkeit empfinden können.
Wir fühlen uns von der Stadt getragen und unterstützt. Dafür können wir sie wertschätzen und achten.
Wir sehen unseren Beitrag und investieren in die Stadt, weil wir wissen, dass sie uns hilft.
Es ist ein Geben und Nehmen. Eine Symbiose, von der alle profitieren.
Wir wachsen gemeinsam und entwickeln uns weiter.
Florieren
Die Finanzierungsstruktur der Stadt ist wie ein Unternehmen oder eine Genossenschaft organisiert.
Der Zweck jeder Stadt ist es, ihren Bewohnern zu dienen und ihre Lebensqualität zu verbessern.
Deshalb investiert die Stadt intensiv in die Bewohner und die Infrastruktur. Wovon sie selbst wiederrum profitiert. Die Menschen sind glücklich und erfolgreich und wollen etwas zurück geben.
Es sind zwei Seiten derselben Medaille. Wenn die eine floriert, profitiert auch die andere.
Finanzierung
Die Städte finanzieren sich über Landbesitz und Unternehmensgewinne. Das Land (und die Gebäude?) gehören der Stadt. Die Bewohner können sie für eine lange Zeit pachten, aber nicht besitzen.
Die Bewohner bestimmen aber, was auf dem Land passiert.
Es werden Projekte ausgeschrieben in denen die Bewohner ihre Ideen vorstellen können. Die besten werden ausgewählt und umgesetzt.
So können wir sicherstellen, dass die Stadt sich in die Richtung entwickelt, die die Bewohner wollen.
Durch ein Investment in ein Projekt wählen die Bewohner aus, welches Projekt umgesetzt werden soll.
Das Stichwort ist "skin in the game". Wenn wir etwas wollen, müssen wir auch bereit sein, dafür zu investieren.
Es ist immer leicht Ideen gutzufinden und das Geld von anderen auszugeben. Wenn wir aber selbst etwas investieren, überlegen wir es uns zweimal. Wir sind auch deutlich involvierter und engagierter.
Wir haben eine echte Gelegenheit unsere Umgebung zu gestalten, sehen, was mit unserem Geld passiert und profitieren davon.
Wir nutzen die Schwarmintelligenz der Bewohner, um die Stadt zu gestalten.
Zugang statt Besitz
Bewohner können Anteile an Unternehmen oder Gebäuden kaufen oder durch ihre Arbeit daran erwerben. Dafür bekommen wir kostenlosen Zugang. Ansonsten können wir dafür bezahlen.
Wenn wir umziehen wollen, müssen wir die Anteile verkaufen/zurückgeben und können in der neuen Stadt wieder Anteile kaufen. Verreisen zählt nicht dazu.
Jede Stadt hat genügend Angebot für die Bewohner und Reisende.
Die Grundversorgung besteht hauptsächlich aus lokaler Produktion. Das kann günstig produziert werden. Es gibt keine Zwischenhändler oder Transportkosten. Die Rohstoffe werden direkt vor Ort weiterverarbeitet. Das trägt auch zur Identität der Stadt bei.
Das gilt für die Gesundheit genauso wie für die Bildung und die Freizeitgestaltung.
Vielleicht bekommen wir Anteile an der Stadt, wenn wir uns engagieren und einbringen. Je mehr Anteile wir haben, umso höher ist unsere Grundversorgung. Das hat aber Konfliktpotenzial, weil es die Ungleichheit wieder vergrößert.
Generell gefällt mir aber der Gedanke, statt Geld mehr Zugang zu bekommen. So verbessert sich unser Leben durch unsere Arbeit und unseren Beitrag zur Gemeinschaft. Wir sind dann aber auch nah einer einer gesteuerten und kontrollierten Wirtschaft. Das wollen wir verhindern.
Vielleicht investieren wir in die Unternehmen bzw. die Projekte, die von den Unternehmen umgesetzt werden und bekommen so Zugang zu den Dingen, die wir wollen, statt einer Rendite oder Dividenden.
So entscheiden die Bewohner, was produziert wird und wie sich die Stadt entwickelt. Crowdfunding für die Stadt und Unternehmen.
So hätten wir eine Verbindung zu unserer Heimat und einen weiteren Grund, dass es der Stadt gut geht.
Es handelt sich auch immer nur um Luxusartikel. Die Grundversorgung ist immer gewährleistet und wird weiter ausgebaut.
Wettbewerb und Zusammenarbeit
Die Stadt soll lebenswert sein. Wenn es nicht gelingt die Bewohner zu halten, verliert die Stadt ihre Existenzgrundlage.
Anstatt den Bewohnern Steine in den Weg zu legen, um sie zu halten, schaffen wir Anreize, damit sie bleiben wollen. Wenn Menschen die Stadt verlassen, sind das wichtige Daten, um herauszufinden, was wir besser machen können.
Es zeigt uns, dass etwas nicht stimmt und wir etwas ändern dürfen.
Auf diese Weise stehen alle Städte in Konkurrenz zueinander. Die Bewohner können sich aussuchen, wo sie leben wollen. Es geht aber eher um die Art, wie sie leben wollen und nicht um den Preis oder die Ausstattung.
Viel wichtiger ist aber die Zusammenarbeit zwischen den Städten. Sie tauschen Wissen und Ressourcen aus, um gemeinsam zu gedeihen. Wir übernehmen, was funktioniert, und helfen uns gegenseitig bei Herausforderungen.
Experimente
Auch auf dieser Ebene gilt die generelle Spielmechanik der Evolution.
Anstatt eine perfekte Lösung zu suchen, probieren wir viele Varianten gleichzeitig aus.
Wir müssen uns immer wieder an die aktuelle Situation anpassen.
Das gelingt uns am besten, wenn wir viele kleine Experimente machen.
Das bedeutet aber auch, dass viele Experimente scheitern werden. Die müssen wir dann konsequent aussortieren.
Städte
Wir wollen einen menschlichen Maßstab bewahren.
Die Bewohner sollen sich kennen und ein starkes Gemeinschaftsgefühl entwickeln.
Ziel ist es eine hohe Lebensqualität zu schaffen, die es uns ermöglicht, unsere Fähigkeiten zu entfalten und uns auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Die Bewohner sollen sich mit ihrer Stadt identifizieren und ein Interesse daran haben, sie weiterzuentwickeln und etwas beizutragen.
Jede Stadt dient als Experimentierfeld, um neue Ideen und Konzepte auszuprobieren. Die Bewohner bestimmen die Regeln und die Art, wie sie leben wollen.
Wir können uns dann aussuchen, was am besten zu uns passt und wo wir leben wollen.
Deshalb organisieren wir uns in vielen kleinen statt wenigen großen Städten. Als Vorbild dient die 15-Minuten Stadt. Alles, was wir zum Leben brauchen, ist in 15 Minuten zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreichbar.
Die Fläche einer Stadt beträgt etwa 1 km².
Jede Stadt ist von einem Waldgarten für die Nahrungsmittelproduktion umgeben. Die Flächen dienen gleichzeitig als Erholungsgebiet.
Gebäude dürfen maximal 4 Stockwerke hoch sein.
Der Aufbau ist ähnlich der Altstädte, die wir so gerne besuchen.
Das ist sehr effizient. Wir haben eine hohe Bevölkerungsdichte und deutlich geringere Kosten als bei Einfamilienhäusern.
Das ergibt ungefähr 10.000 Bewohner pro Stadt. So kennen sich alle und es entsteht ein starkes Gemeinschaftsgefühl.
Wir entfernen dadurch viele Schichten der Abstraktion, wodurch einige der Probleme der modernen Gesellschaft gelöst werden.
Wir können die Probleme dort lösen, wo sie entstehen.
Gleichzeitig haben wir die Kapazität wirklich in jeden Bewohner zu investieren und bei ihrer Entwicklung zu unterstützen. Das ist auch im Interesse der Stadt, weil wir so bessere Mitspieler bekommen, die dann wieder etwas zurückgeben können.
Wir gestalten unsere Umgebung so, dass sie uns beim Aufblühen unterstützt.
Weil sie uns hilft, haben wir ein Interesse daran etwas zurückzugeben. Es ist in unserem eigenen Interesse die Stadt immer weiter zu verbessern.
Wir investieren in etwas, das uns selbst und anderen hilft. Wir können unseren Beitrag direkt sehen.
Ich stelle mir eine Art Universitätscampus auf dem wir leben, lernen und arbeiten vor.
Gebäude
Das Land (und die Gebäude?) gehören der Stadt. Wir können sie für eine lange Zeit pachten, aber nicht besitzen.
Die Bewohner eines Gebäudes bestimmen, wie sie leben wollen. Sie haben die Hoheit über das Land auf dem sie wohnen.
Die Entwicklung der Stadt wird auch von den Bewohnern selbst gestaltet. Jeder kann Vorschläge machen und mitbestimmen.
Neue Projekte werden von den Bewohnern bewertet und priorisiert. So entsteht eine Stadt, die den Bedürfnissen der Bewohner entspricht.
Die Finanzierung kann durch Crowdfunding erfolgen (?).
Die Gebäude sollen autark und nachhaltig sein. Generell wollen wir so wenig Pflegeaufwand wie möglich haben. Wir wollen Systeme gestalten, die von selbst funktionieren.
Zum Beispiel Strohballenhäuser, die keine Heizung brauchen, weil sie so gut isoliert sind. Wir wollen uns zukünftige Arbeit durch cleveres Design ersparen.
Die Bewohner aller Gebäude sind durchmischt. Arm und Reich, Jung und Alt, Singles und Familien leben zusammen. So entstehen vielfältige Gemeinschaften und wir verhindern Gentrifizierung.
Niemand wird ausgegrenzt oder ausgeschlossen.
Neben der kostenlosen Grundversorgung gibt es auch einen privaten Markt. Wir können zusätzliche Räume mieten, wenn wir sie brauchen.
Eudaimonium
Im Zentrum jeder Stadt gibt es ein Eudaimonium. Einen Ort der Persönlichkeitsentwicklung.
Es ist eine Kombination aus Universität, Kloster und Sportzentrum.
Hier gibt es Büros, eine Bibliothek, ein Fitnessstudio, ein Schwimmbad, ... Es ist alles vorhanden, was wir für das gute Leben brauchen, aber nicht mehr.
Es dient als Wohnzimmer für die Bewohner. OodiHelsinki Central Library
Versorgung
Lebensmittel
Anstatt alles selbst machen zu müssen, schaffen wir Systeme, die uns versorgen.
Es gibt eine kostenlose Grundversorgung mit Nahrung, Lebensraum, Energie und so weiter.
Wir essen gemeinsam in Kantinen, die in der Stadt verteilt sind. Unsere Ernährung wird von Ernährungsberatern geplant und von Köchen zubereitet.
So bekommen wir genau die Ernährung, die wir brauchen, ohne uns darum kümmern zu müssen.
Wir planen unsere Ressourcen für den schlechtesten Fall. So sind wir auf Krisen vorbereitet. In den meisten Fällen haben wir dann einen Überschuss, den wir anderen zur Verfügung stellen können.
Wohnraum
Das Leben soll in der Stadt stattfinden. Wir wollen viele Gemeinschaftsräume haben. Orte der Begegnung und des Austauschs. Dadurch kann der private Wohnraum kleiner und günstiger sein.
Überfluss
Tony Seba von RethinkX schlägt das für die Energieversorgung vor. Wir planen die Größe der Solaranlage und der Batterien, damit wir auch am schlechtesten Tag im Jahr genug Energie haben.
Das führt dazu, dass wir an den meisten Tagen einen Überschuss haben. Er nennt es Superpower.
Diese Energie ist dann kostenlos verfügbar und kann für andere Zwecke genutzt werden.
Wir können das Prinzip auf alle Ressourcen anwenden. Wir planen für den schlechtesten Fall und haben dann meistens einen Überschuss.
Wir pflanzen mehr Bäume, als wir brauchen. Wir bauen mehr Häuser, als wir brauchen. Wir produzieren mehr Nahrung, als wir brauchen.
Im All-Inclusive Urlaub können wir beobachten, wie sich der Überfluss auswirkt. Am Anfang nehmen wir so viel, wie wir können. Wir wollen nichts verpassen und haben Angst, dass es nicht reicht. Wir kommen aus dem Mangeldenken.
Nach einer Weile merken wir aber, dass immer genug da ist und es auch zur nächsten Mahlzeit wieder etwas gibt.
Wir müssen nicht mehr befürchten, dass wir nicht genug bekommen. Wir können uns entspannen und genießen.
Durch den Überfluss lernen wir, wann wir genug haben. Wir müssen zuerst über das Ziel hinausschießen, um den Punkt zu finden.
Wir merken dann, dass wir gar nicht so viel brauchen, wie wir dachten.
Das gibt uns Sicherheit und wir fangen an, uns auf das Wesentliche zu konzentrieren.
Waldgarten
Wir wollen Systeme gestalten, die sich selbst erhalten und wachsen.
Deshalb verzichten wir auf konventionelle Landwirtschaft und setzen stattdessen auf Permakultur.
Wir setzen daher auf Eier, Milch (-produkte), Fleisch, Fisch, Obst, Nüsse und Pilze.
Für die Eierproduktion nutzen wir Gänse, weil die sich vollkommen von Gras ernähren können.
Enten können bei den Teichen gehalten werden.
Hühner und Schweine werden in der Kompostproduktion eingesetzt und fressen die Reste aus der Küche.
Ziel ist es nach dem Aufbau des Systems so wenig Pflegeaufwand wie möglich zu haben und im besten Fall nur noch Ernten zu müssen.
Der Waldgarten ist ein essbarer Wald, der die Stadt umgibt. Er besteht aus mehreren Schichten von Pflanzen, die zusammen ein funktionierendes Ökosystem bilden.
Als Vorlage dient das Konzept "Restoration Agriculture" von Mark Shepard.
Die Bäume werden in Reihen gepflanzt, um die Pflege und Ernte zu erleichtern. Dazwischen legen wir Wiesen für die Tierhaltung an.
Die Tiere werden jeden Tag auf eine frische Weide getrieben. Das erhöht die Bodenfruchtbarkeit und immitiert das natürliche Verhalten der Tiere und Pflanzen.
Mehrere Tierarten nutzen die selbe Fläche. Dadurch wird die Weide optimal genutzt.
Bei den Bäumen sortieren wir konsequent aus. Wir wollen Pflanzen, um die wir uns nicht kümmern müssen. Dazu säen wir sehr viele Samen aus und entfernen die Pflanzen, die die nicht von allein wachsen können und nicht unseren Kriterien entsprechen.
Der Waldgarten dient gleichzeitig als Erholungsgebiet. Es gibt viele Wege und Plätze, die zum Verweilen einladen, sowie Bereiche für Sport und Spiel.
Regierung
Die Städte sind selbstverwaltet.
Es liegt im Interesse der Regierung, dass die Menschen sich entfalten können und glücklich sind.
Wenn die Bewohner unzufrieden sind, können sie umziehen und die Regierung hat niemanden mehr, den sie regieren kann.
Gleichzeitig können die Probleme und Herausforderungen lokal gelöst werden. Die Menschen kennen sich und können gemeinsam an Lösungen arbeiten.