Genug
Wann habe ich genug?
Ich finde es extrem schwierig herauszufinden, was genug ist.
- Wann habe ich genug Geld?
- Wann bin ich fit genug?
- Wann bin ich beliebt genug?
- Wann habe ich genug erreicht?
Oft fragen wir uns, warum reiche Menschen noch arbeiten. Oder denken, dass wenn wir so viel Geld verdienen würden, in Rente gehen und das Leben genießen würden.
Ich frage mich oft, warum die reichen und erfolgreichen Menschen nach immer mehr Streben und nicht erkenne, dass es nicht die Lösung ist.
Michael Phelps der mit weitem Abstand erfolgreichste Olympionike. Er hat alles erreicht, was er wollte. Trotzdem hatte er mit Depressionen zu kämpfen.
Ein Wettbewerb, wer die Längste Yacht hat ist absoluter Quatsch. Trotzdem machen viele mit. Niemand braucht ein Haus mit 40 Schlafzimmern, trotzdem gibt es sie.
Shaquille O'Neil hat mal zugegeben, dass er nur in drei Zimmern seiner Villa Zeit verbringt und der Rest nicht genutzt wird.
Ich glaube es ist andersherum.
Gerade weil diese Menschen nicht genug haben erreichen sie diese Ziele erst. Jemand der Angst hat zu viele Muskeln im Fitnessstudio aufzubauen, muss sich in der Regel darum keine Sorgen machen. Mit dieser Einstellung wird man niemals den Punkt erreichen an dem man zu viel hat.
Außerdem ist es sehr einfach und spaßig ein zu viel wieder abzubauen. Das Aufbauen ist das Problem schwerer.
Das Gleiche gilt für das Verdienen von Geld oder dem Erreichen von Spitzenleistungen. Nur wenn ich das Gefühl habe mehr zu brauchen, habe ich auch den Ehrgeiz mehr zu erreichen.
Das Schwierige ist zu erkennen, wann man genug hat und dann aufzuhören. Ich glaube es wird immer schwieriger je mehr man erreicht hat.
Um herauszufinden wann ich genug von etwas habe, muss ich aber eine Zeit lang im Überfluss leben. Ich realisiere dann irgendwann, dass ich so viel nicht brauche und kann zu einem für mich vernünftigen Maß zurückkehren.
Es von jemandem zu hören funktioniert anscheinend nicht. Ich muss es selbst erlebt haben.
"I think everybody should get rich and famous and do everything they ever dreamed of so they can see that it's not the answer." - Jim Carrey
Bis zu einem gewissen Punkt brauche ich die Dinge um meine Bedürfnisse zu erfüllen. Irgendwann ist es aber nur noch Gier, wenn ich trotzdem noch mehr möchte. Diese Gier kann ich erkennen und nach einer Zeit auf sie verzichten. Das geht aber erst, wenn ich zu viel habe. Vorher habe ich nicht die Kapazität das zu erkennen.
Ich bin vorher in einer Mangel Denkweise. Ich kann nur darüber nachdenken nicht genug zu haben und wie ich mehr bekomme. Ich habe keinen Blick für das große Ganze. Es geht nur darum mein Defizit auszugleichen.
Solange mir etwas fehlt, denke ich immer sobald ich diese eine Sache erreiche, bin ich glücklich und habe keine Probleme mehr. Das ist aber nicht der Fall.
Ich investiere dann alles in diese eine Sache und vernachlässige alles andere. Ich suche ein Allheilmittel.
Ich bin in diesem Zustand leicht beeinflussbar und möchte eine schnelle und einfache Lösung. Es gibt viele Menschen, die das ausnutzen und mir diese Versprechen verkaufen wollen.
Sie gehen gezielt auf diese Schwächen ein und versprechen eine schnelle und einfache Lösung. Je verzweifelter man ist, desto eher ist man bereit es zu glauben.
Wenn ich aber weiß, dass ich genug habe und wie viel ich brauche, bin ich immun gegenüber diesen Angeboten. Ich weiß wie ich meine Bedürfnisse befriedigen kann.
Sobald ich erkannt habe wann ich genug habe, bin ich auch nicht mehr so verzweifelt mehr davon zu bekommen. Interessanterweise bekomme ich genau durch diese Einstellung mehr von der Sache.
Ich trete ganz anders auf und kann auch Nein sagen. Durch dieses Selbstbewusstsein beeinflusse ich andere Person und es führt zu besseren Ergebnissen.
Ich brauche nicht mehr als nötig und kann erkennen, dass einzelne Dinge, wie zum Beispiel Geld, nicht alle Probleme lösen.
Geld löst nur meine Geld Probleme. Ich habe trotzdem noch Probleme in anderen Bereichen wie zum Beispiel meinen Beziehungen oder mit meiner Gesundheit.
Jedes Bedürfnis muss auf eine spezielle Art befriedigt werden. Ich kann nicht ein Bedürfnis übererfüllen und damit die Defizite anderer ausgleichen.
Es ist ein befreiendes Gefühl genug von etwas zu haben. Es reduziert den Stress und macht das Leben einfacher.
Ich habe zum Beispiel erkannt, dass ich nur wenige materielle Dinge brauche, um zufrieden zu sein. Deshalb kann ich meine Ausgaben so gering halten und einen Großteil meiner Einnahmen investieren.
Ich möchte das auch in den anderen Bereichen meines Lebens erreichen.