Innerer Schweinehund
Ich weiß genau, was ich machen muss, um mich gut zu fühlen, trotzdem tue ich es nicht.
Ich kann jeden Tag so gestalten, dass ich jeden Abend zufrieden ins Bett gehe und so ein sehr gutes Leben führen. Ich stehe mir aber selbst im Weg.
Ich halte mich selbst von den Dingen ab, die mir gut tun.
Das Leben könnte so einfach sein. Ich mache es mir aber selbst unnötig schwer.
Es ist als würde ich verhindern wollen ein wirklich gutes Leben zu führen.
Ich rede mir selbst ein, dass ich etwas nicht machen brauche oder fühle mich nicht danach.
Ich liege lieber im Bett, tue nichts oder surfe gedankenlos im Internet, anstatt die Dinge zu tun, die zu einem guten Leben und Zufriedenheit führen.
Ich mache lieber die Sachen, nach denen es mir schlechter geht, als die Guten.
Es fühlt sich an als würde mein Gehirn gegen mich arbeiten. Es wäre viel besser auf der selben Seite zu sein.
Wie kann ich mich selbst davon überzeugen, die guten Dinge zu tun? Ich möchte den inneren Schweinehund auf meine Seite ziehen.
Es soll schwer sein im Bett liegenbleiben zu wollen und nichts zu tun.
Beim Schreiben dieser Texte ist es so. Es macht mir viel Spaß und fühlt sich nicht nach Arbeit an. Ich vergesse die Zeit und möchte weitermachen.
Manchmal zögere ich anzufangen. Sobald ich die Hürde aber überwunden habe, läuft es wie von selbst.
So soll es bei allen meinen Tätigkeiten sein. Die richtige Entscheidung soll zu meinem Standard werden.
Ich möchte zuerst zu einem Buch greifen, bevor ich gedankenlos im Internet surfe.
Ich möchte mich bewegen anstatt auf dem Sofa zu liegen.
Ich möchte lieber zum Training gehen, als zuhause zu bleiben.
Ich möchte öfter rausgehen anstatt den Tag im Bett zu verbringen.
Ich möchte etwas produzieren, anstatt passiv zu konsumieren.
Ich möchte meine Zeit sinnvoll verbringen und so zufriedener sein.
Ich möchte automatisch die Entscheidungen treffen, die zu einem glücklichen Leben führen und sie mir nicht selbst ausreden.
Dadurch wird alles andere einfacher.
Wahrscheinlich ist die Lösung auch hier wie immer ein Mittelweg zu finden. Wenn ich mich die meiste Zeit an meine Pläne und Gewohnheiten halte und hin und wieder den inneren Schweinehund nachgebe, führe ich immer noch ein gutes Leben.
Es ist wahrscheinlich einfacher, weil ich meinen Gelüsten auch mal nach gebe und sie nicht immer unterdrücke und die Produktivität erzwingen muss.
Wenn ich mich an den meisten Tagen an meinen Ablauf und meine Pläne halte, mache ich immer noch große Fortschritte. Wenn dann der ein oder andere Tag dabei ist an dem es nicht gut läuft ist das nicht schlimm.
Vielleicht wird es dann auch leichter die guten Tage zu erreichen.
Immer etwas erzwingen zu müssen, ist selten eine gute Lösung.
Auf der anderen Seite ist es leichter mich immer an eine Gewohnheit zu halten. Sobald es die Möglichkeit gibt sie ausfallen zu lassen wird es wieder schwierig. Ich fange an sie zu hinterfragen und denke mir Ausreden aus, warum ich sie heute nicht machen sollte.
So gebe ich dem inneren Schweinehund wieder Munition mir selbst in den Fuß zu schießen.
Ich möchte akzeptieren, dass Rückschläge zum Leben dazu gehören. Nichts ist immer nur gut. Das Ziel ist immer seltener Rückschläge zu erleiden.
Wenn ich nicht genug Energie habe, mich krank fühle oder nicht genug geschlafen habe, fällt es mir viel schwerer meine Pläne umzusetzen. Besonders die Müdigkeit führt dazu, dass ich schlechte Entscheidungen treffe.
Das bedeutet, dass ich dann besonders darauf achten muss und versuche diese Zustände so weit wie möglich zu verhindern.
Wenn ich meine Aufgaben direkt angehe, gebe ich mir selbst keine Gelegenheit sie aufzuschieben und mir auszureden.
Es gibt beim Pick-Up die "3-Sekunden-Regel". Sie besagt, dass man eine Frau innerhalb von 3 Sekunden ansprechen soll, wenn man sie interessant findet. Dadurch, dass man sofort handelt, gerät man nicht in seine eigenen Gedanken und findet keine Ausreden es nicht zu tun. Außerdem ist man viel authentischer. Man überlegt nicht erst, was man sagen möchte, sondern tut es einfach. Man lässt die Gelegenheit auch nicht verstreichen indem man auf den perfekten Moment wartet, der niemals kommt.
Direkt anzufangen wird dann auch selbst zu einer Gewohnheit und ich denke immer weniger darüber nach.
Wenn ich tote Zeit habe bevor ich etwas machen kann, kommen mir eher Gedanken es nicht zu tun. Zum Beispiel, wenn ich am Wochenende darauf warte, dass das Fitnessstudio aufmacht. Wenn ich in der Zeit nur auf dem Sofa liege, finde ich leichter Ausreden nicht hinzugehen.
Wenn ich aber die ganze Zeit beschäftigt und in Bewegung bin, denke ich gar nicht darüber nach und mache einfach weiter. Die Frage, ob ich etwas wirklich machen möchte kommt gar nicht auf.
Ich gerate auch ins Überlegen und Aufschieben, wenn ich nicht genau weiß, wie ich etwas machen soll. Ich brauche einen konkreten ausführbaren Plan. Ich muss genau wissen wann und wie ich etwas mache. Ich brauche klare Aufgaben, die ich einfach abarbeiten kann.
Dadurch reduziere ich den Widerstand zu starten auf ein Minimum.
Ich brauche auch einen Grund, warum ich etwas tue. Etwas, das meine Handlungen in eine Richtung lenkt und mir ein Ziel gibt.
Ein großes Ziel, das mir etwas bedeutet. Es gibt mir einen Weg vor, den ich dann verfolgen kann. Im optimalen Fall ist es Teil von etwas, das Größer ist als ich selbst. Etwas, das mich inspiriert und motiviert. So wie der Bau einer Kathedralen aus dem Mittelalter. Jeder einzelne Mensch war nur ein kleiner Teil und oft konnten sie ihre Fertigstellung nicht miterleben. Trotzdem hat es ihnen einen Sinn gegeben daran zu arbeiten.
Von diesem Ziel kann ich dann kleinere Zwischenziele, Meilensteine und Handlungen ableiten, bis zu den Aufgaben, die ich jeden Tag machen kann, um es zu erreichen. So habe ich eine direkte Verbindung von meinen Tätigkeiten zu meinem Ziel.
Ich habe ein Gefühl von Fortschritt, das mich motiviert. Ich komme meinem Ziel jeden Tag ein bisschen näher.
Ich möchte mir weniger Vorwürfe machen, wenn es zu Rückschlägen kommt. Ich akzeptiere, dass sie dazugehören und lerne aus ihnen. Ich möchte aber immer wieder zu meinem Tagesablauf zurückkehren und mich nicht verleiten lassen ganz aufzuhören.
Ich möchte meine Tage konkreter Planen, damit ich immer weiß, was ich machen möchte und ohne Verzögerung anfangen kann.
Ich möchte immer genug Energie haben diese Pläne dann auch umzusetzen. Wenn ich eine Pause brauche, möchte ich eine einlegen und mich wirklich erholen.
Zwischen den Tätigkeiten möchte ich so wenig tote Zeit wie möglich haben und auch einen Plan ausarbeiten, wie ich mit diesen Phasen umgehe.
Ich setze mir neben meinen großen Zielen welche für die nächste Woche, den Monat und das Jahr.
Ich möchte meine Lebensziele auch konkretisieren. Je genauer mein Bild von meiner Zukunft ist, desto mehr kann ich mich darauf freuen.
Ich möchte also auch weiter über die Zukunft der Menschheit nachdenken und mir überlegen wie wir dahin kommen können.