Börsencrash

13.05.2022

Ich habe gestern zufällig einen Artikel gelesen, dass die Börsen stark gefallen sind.

Ich habe dann ins Depot geguckt und festgestellt, dass es tatsächlich so ist. Der Wert in meinem Depot ist um fast 20% gefallen.

Es hat mich aber überhaupt nicht gestört. Ich hätte es wahrscheinlich nicht mal gemerkt, wenn ich nicht zufällig auf den Artikel gestoßen wäre.

Das Einzige, was mich ärgert ist, dass ich vor kurzem erst gekauft habe und deshalb die Gelegenheit nicht nutzen kann. Ich habe sogar kurz darüber nachgedacht an meinen Notgroschen zu gehen.

Mein Sparplan kauft aber in ein paar Tagen wieder.

Ich frage mich immer wieder, wie sinnvoll es ist für solche Zeiten Geld zur Seite zu legen. Aktuell kaufe ich, sobald ich einen bestimmten Wert überschritten habe zusätzlich zu meine Sparplänen ein paar Anteile. Ich mag es nicht wenn mein Geld untätig herumliegt.

Wenn ich auf einen Crash warte, verpasse ich die Gewinne und Dividenden bis er kommt. Ich weiß nicht, was passiert und wann der nächste kommt. Es kann in ein paar Wochen oder erst Jahren sein. Ich möchte nicht so lange auf meinem Geld herumsitzen.

Ich möchte jede Art des Marktimings vermeiden. Meine Strategie soll so einfach wie möglich sein und ich möchte mich nicht (mehr) so viel damit beschäftigen.

Ich nehme es in Kauf mich in diesen Phasen ein bisschen zu ärgern und mit etwas Glück habe ich gerade Geld, das ich investieren kann.

Wahrscheinlich macht es bei meinem extrem langen Anlagehorizont (für immer) am Ende auch kaum einen Unterschied und ist den Aufwand nicht wert.

"Time in the market beats timing the market"

Es ist ein gutes Zeichen, denn es zeigt mir wie sehr von meiner Strategie überzeugt bin. Schließlich bin ich zu 100% in Aktien / ETFs investiert.

Ich bin mit meinem Portfolio sehr zufrieden kann ruhig schlafen.

Wenn ich nicht von dem Plan überzeugt wäre, würde ich jetzt wahrscheinlich auch in Panik geraten und verkaufen. Ich bin sehr froh, dass das nicht so ist.

Wenn das der Fall wäre, wäre es die falsche Strategie für mich und ich müsste sie überarbeiten.

Es hat ja keinen Sinn sich die ganze Zeit Sorgen um seine Investments zu machen und sich dadurch das Leben zu vermiesen.

Jetzt zu verkaufen ist der einzige Fehler, den man bei einem Investment in einen Welt-ETF machen kann.

Nur wenn ich verkaufe habe ich den Verlust auch realisiert. Bis dahin sind es nur Zahlen auf meinem Bildschirm.

Es gibt eine Studie über die erfolgreichsten Investoren. Die Besten sind tot und die Zweitbesten haben vergessen, dass sie Aktien besitzen. Das zeigt mir, dass Buy and Hold funktioniert.

Einfach einen Sparplan auf einen Welt-ETF einrichten und laufen lassen. Viel einfacher kann man kein Geld verdienen. Der einzige Nachteil ist, dass man das Geld zum Investieren erst verdienen muss.

Es ist das, was echtem passivem Einkommen am Nächsten kommt. Wenn ich die Anteile einmal gekauft habe, bekomme ich so lange Dividenden auf mein Konto überwiesen, wie ich sie halte.

In einem Crash kann ich den Grundstein für ein neues Vermögen legen. Ich kann günstig einkaufen und wenn der Markt sich erholt nehme ich die Gewinne mit.

Ich rechne fest damit, dass das auch dieses Mal wieder so passiert.

Letztes Jahr im März war es ähnlich. Die Kurse sind innerhalb weniger Tage wieder gestiegen und haben ein neues Allzeithoch erreicht.

Das ist jetzt das dritte Mal, das ich so einen Crash mitmache. Ich frage mich wann der Punkt kommt an dem ich nervös werde. Wie viel Prozent der Markt nachgeben muss, bis ich es nicht mehr aushalte und anfange schlecht zu schlafen.

Es würde mich wahrscheinlich deutlich mehr betreffen, wenn ich kurz vor der Rente stehen würde oder nur von den Dividenden leben würde. Dafür wäre meine Strategie dann aber nicht die Richtige. Wahrscheinlich wäre in so einem Fall ein höhere Anteil an Anleihen sinnvoll oder das Depot muss so groß sein, dass es bedeutungslos ist.

Es ist immer das Gleiche. Es kommt zu einem Crash und alle bekommen Panik. Die Nachrichten berichten von nichts anderem mehr und "Experten" prophezeien das Ende der Welt. Das trägt nur dazu bei noch mehr Panik zu verbreiten.

Diese Phasen gehören aber einfach mit dazu. Ich habe das für mich akzeptiert und sehe Chancen darin anstatt mich davor zu fürchten.

Es wird jedes Mal behauptet, dass es dieses Mal anders ist und dass die Märkte sich nicht wieder erholen werden. Es gibt immer sehr viele Gründe warum das der Fall ist und jedes Mal war es offensichtlich, dass es zu einem Crash kommt. Es gibt immer jemanden, der einen voraussieht. Irgendwann hat man zwangsläufig recht. Bis jetzt ist das noch nicht eingetreten. Die Märkte erholen sich immer wieder und steigen dann noch weiter.

Oft kann man diese Phasen im Laufe der Zeit in dem Chart kaum noch erkennen. Das zeigt mir wie bedeutungslos sie in Wahrheit sind.

Ich glaube wenn die Börsen wirklich völlig abstürzen, haben wir andere Probleme als Geld und der Aktienmarkt ist völlig egal.

Es wird wieder deutlich wie wichtig die Einstellung ist. Ich freue mich, dass ich günstig einkaufen kann und andere sind komplett verzweifelt und geraten in Panik. Völlig unterschiedliche Reaktionen auf die selbe Situation.

Ich möchte mich damit aber eigentlich überhaupt nicht mehr beschäftigen. Es wäre ok gewesen, wenn ich den Crash nicht mitbekommen hätte und einfach mein Leben weiter gelebt hätte. Es beeinflusst mich aktuell einfach nicht.

Solange ich arbeite und Geld verdiene brauche ich mich nicht weiter um meine ETFs zu kümmern außer hin und wieder zusätzliches Geld zu investieren.

Genau das ist das Ziel meiner Strategie. So viel wie möglich (automatisch) investieren und vergessen, dass ich ETFs habe. Wenn ich das Geld irgendwann brauche, werde ich mich wieder damit beschäftigen.

Was ist dein Traum? Wie kann ich helfen?