Regeln der Natur
Alles, was wir als Probleme Schwierigkeiten, Schmerz, Leid oder das Böse bezeichnen würden, sind keine Fehler. Es ist die entscheidende Mechanik im Spiel.
Alles dreht sich darum, uns weiterzuentwickeln, uns besser anzupassen und aufzublühen.
Ich stelle mir das Leben gerne wie ein Computerspiel vor.
Jeder Herausforderung ist ein Level. Sie wiederholen sich auf ähnliche Weise so lange, bis wir unsere Lektion gelernt haben.
Die Lektionen sind endlos, und das Spiel hört niemals auf.
Dabei geht es nicht zwangsläufig darum, das, was wir als Erfolg bezeichnen würden zu erreichen, sondern als Person zu wachsen.
Am Anfang geht es mehr darum, etwas zu erreichen. Wir lernen uns selbst zu versorgen und bauen uns etwas auf.
Manchmal bedeutet es aber auch, zu erkennen, dass wir zu viel von etwas haben und weniger brauchen. Dass wir uns ausruhen und erholen.
Dadurch gewinnen wir neue Fähigkeiten und Erfahrungen. Wir entwickeln uns weiter.
Es geht immer darum, wer wir durch unsere Handlung werden.
Mit jeder Handlung formen wir unsere Persönlichkeit. Das ist unsere eigentliche Belohnung.
Auf diese Weise können wir uns selbst erschaffen. Zu der Person werden, die wir sein wollen.
Wir können uns zwar entscheiden, nicht mitzuspielen. Dadurch werden unsere Probleme aber immer nur größer.
Wir geraten auf eine Abwärtsspirale, die sich immer weiter beschleunigt.
Wenn wir uns aber dazu entscheiden, mitzuspielen, starten wir eine Aufwärtsspirale.
Wir werden immer kompetenter, und dadurch vergrößern wir unsere Komfortzone. Wir fühlen uns immer mehr Situation sicher und wohl.
Der Drang nach Kontrolle wird dadurch immer geringer. Wir können auf immer mehr Situationen spontan reagieren. Wir bauen Selbstvertrauen auf, wodurch wir mit immer mehr unbekannten Reizen umgehen können.
Wir gewinnen immer mehr Handlungsspielraum und Freiheit.
Wir können authentisch leben und werden nicht mehr von unserer Angst gesteuert.
Es fällt uns leichter das zu tun, was wir wirklich tun wollen und schränken uns nicht mehr selbst ein.
Je größer unsere Komfortzone ist, umso weniger sind wir darauf angewiesen, dass die Dinge so laufen, wie wir es gerne hätten.
Wir können uns darüber freuen, wenn etwas funktioniert. Es ist aber auch nicht schlimm, wenn es das nicht tut.
Es fällt uns leichter, einen Schritt zurückzutreten und zu hinterfragen, was wir eigentlich tun und was wir wollen.
Wir hetzen nicht nur von einem Termin zum anderen, sondern können bewusst entscheiden, was wir wollen.
Wir legen ein immer größeres, stabileres Fundament, von dem aus wir uns in das Unbekannte vordringen können.
Dabei ist es unsere Entscheidung, wie wir dabei vorgehen.
Wenn wir dieses Fundament aber nicht aufbauen, haben wir diese Wahl nicht. Wir sind der Situation ausgeliefert. Wir werden von unserer Umgebung und anderen gesteuert.
Wir schieben Dinge so lange auf, bis es nicht mehr anders geht. Dadurch werden sie aber immer schwieriger.
Zeit ist das beste Futter für Angst. Je länger wir warten, umso unerträglicher erscheint sie
Wenn wir aber akzeptieren, dass alles immer im Wandel ist und wir ständig vor neue Herausforderungen gestellt werden, können wir bereits bei den ersten Anzeichen handeln und dadurch mit relativ wenig Aufwand gegensteuern.
Je länger wir uns es aufschieben, umso größer wird der Leidensdruck. Irgendwann müssen wir sowieso handeln.
Es ist wie eine Folter. Irgendwann gibt jeder nach.
Je eher wir das akzeptieren, umso leichter ist unser Leben.
Wenn wir aber Angst haben, klammern wir uns an das, was wir gerade haben.
Wir versuchen es immer verzweifelter festzuhalten.
Das führt aber genau dazu, dass wir es verlieren werden.
Je größer unsere Komfortzone und unsere Kompetenz ist, umso leichter, fällt es uns alles zu akzeptieren.
Wir wissen, dass wir unsere eigenen Bedürfnisse befriedigen können, wann und wie wir das wollen.
Wir haben nicht nur die Fähigkeiten dazu, sondern auch das Vertrauen in uns selbst.
Es wird zu einer sich selbst erfüllende Prophezeiung.
Ohne das Vertrauen klammern wir und wollen alles erzwingen und kontrollieren.
Dadurch verlieren wir es aber und damit auch unser Vertrauen, es wieder erschaffen zu können.
Wir stehen uns nur selbst im Weg.
Wir müssen über unseren Schatten springen und Kompetenzen und Selbstvertrauen in unsere Fähigkeiten aufbauen.
Genau dabei hilft uns das Leben. Es zeigt uns immer deutlicher, was unsere aktuelle Lektion ist.
Wir bekommen genau das, was wir brauchen, auch wenn es nicht das ist, was wir wollen.
In einem Computerspiel zeigen uns die Anzahl der Gegner und der Schwierigkeitsgrad auch den Weg.
Dort wird es interessant. Da wartet der Endgegner für das Level.
Ein letzter, besonders schwieriger Test, ob wir unsere Lektion wirklich gelernt haben.
Wenn keine Gegner mehr vorhanden oder die Aufgaben zu einfach sind, wissen wir, dass wir weiterziehen müssen.
Hier gibt es nichts mehr für uns zu tun.
Durch unsere Angst vor dem Tod fangen wir gar nicht an zu leben.
Wir setzen auf Garantien, Sicherheiten und Kontrolle. Das ist nicht nur unglaublich anstrengend und einschränkend, sondern auch unmöglich.
Wir kämpfen, fliehen oder erstarren. Wir stehen dauernd unter Stress und haben immer größere Ängste.
Durch den Versuch, etwas zu verhindern, erschaffen wir es immer wieder neu.
Wenn wir etwas erzwingen wollen, treiben wir es von uns weg.
Das System ist viel zu komplex, als dass wir es auf unsere Bedürfnisse einrichten können.
Wenn wir aber mitspielen und spontan und natürlich auf die Situation reagieren und somit aktiv am Spiel teilnehmen, bekommen wir vielleicht etwas viel Besseres, als das, was wir ursprünglich erzwingen wollten.
Wenn wir jeden Tag so leben, als wenn es unser letzter wäre, brauchen wir keine Angst vor dem Tod zu haben.
Wir haben dann alles getan, was wir machen wollten und alles gegeben.
Es ist schön, einen weiteren Tag zu haben. Es ist aber auch okay, wenn das irgendwann nicht mehr so ist - was zwangsläufig irgendwann der Fall sein wird.
Wir haben das Leben voll ausgekostet und klammern uns nicht so sehr daran.
Ich denke dabei aber nicht daran, den ganzen Tag nur zu feiern, sondern Dinge zu tun, die uns wirklich glücklich machen.
Typ zwei Spaß. Aber natürlich nicht nur. Wir wollen das Leben auch genießen.
Wir gehen mit der Einstellung ins Spiel, dass es unendlich lange läuft und gleichzeitig morgen vorbei sein könnte.
Wir machen unsere Hausaufgaben und investieren in unsere Gesundheit und unsere Zukunft, lassen uns aber im Hier und Jetzt nicht von der Angst kontrollieren.
Jeder Moment könnte der letzte Moment sein, indem wir eine geliebte Person sehen, etwas machen oder empfinden.
Wir leben so, als hätten wir unendlich viel Zeit und verschwenden dadurch sehr viel.
Wir schieben Dinge auf, die wirklich wichtig wären. Leben nicht authentisch und stehen nicht zu unseren Gefühlen.
Ich spüre einen immer stärkeren Drang, am Leben teilzunehmen und nicht nur von der Seitenlinie aus zu beobachten.
Ich möchte das Leben nicht länger beobachten, sondern Teil davon sein.
Ich weiß, dass ich Fehler machen werde – und genau das ist der Sinn.
Mit jedem Schritt lerne ich, vertraue ein Stück mehr und erkenne: Das Spiel war nie gegen mich.
Es wollte nur, dass ich endlich mitspiele.