Reisen
Ich habe am Wochenende meine erste Solo Städtereise gemacht.
Obwohl noch nicht alles optimal war, hat es mir sehr gut gefallen und ich habe viel gelernt.
Aktuell sehe ich den größten Vorteil darin rauszukommen und aus meiner Routine auszubrechen. Dadurch war es möglich Abstand zu meinem Leben zu gewinnen und so eine andere Perspektive zu bekommen.
Es ist mir leichter gefallen über das große Ganze nachzudenken und mir über die generelle Richtung meines Lebens Gedanken zu machen.
Obwohl ich die ganze Zeit unterwegs war, habe ich viel geschrieben und nachgedacht.
Ich war gezwungen alles etwas bewusster zu machen, weil alles neu war. So sind mir viele Dinge klarer geworden.
Es ist mir viel leichter gefallen Texte zu schreiben. Die ganzen neuen Eindrücke haben neue Ideen und Gedanken hervorgerufen.
Ich habe schnell viele Möglichkeiten erkannt, die ich für das nächste Mal besser machen kann.
Ich werde mich zum Beispiel in größeren Städten nur noch mit den öffentlichen Verkehrsmitteln fortbewegen oder zu Fuß gehen. Autofahren und ein Parkplatz finden ist einfach nur nervig! Außerdem fahren Busse und Bahnen so regelmäßig, dass ich nicht auf einen Fahrplan gucken muss. Google Maps kann mir dabei die Planung abnehmen. Ich kaufe mir ein Tages- oder Wochenendticket und muss mir auch über die Fahrkarten keine Gedanken mehr machen.
Ich möchte auch zeitlich entspannter werden. Ich hatte das Wochenende durch geplant und habe ein paar Dinge gemacht, die mir nicht so gut gefallen haben. Ich wusste das vorher nicht und bin froh es herausgefunden zu haben.
Beim nächsten Mal werde ich mir auch wieder einen groben Plan machen, ihn aber über den Haufen werfen, sobald ich was anderes tun möchte. Wenn ich mich einfach in einem Park auf eine Bank setzen möchte, werde ich das tun. Ich möchte mich nicht selbst unter Druck setzen, nur weil ich einen Termin festgelegt habe.
Alles kann, nichts muss. Das war dieses Mal zwar auch schon das Motto, es ist mir aber schwerer gefallen das auch einzuhalten und einfach nur den Moment zu genießen. Das zu tun worauf ich gerade Lust habe.
Mir gefällt es besser durch die Stadt zu laufen und mir anzuschauen, wie die Menschen leben, anstatt in Museen zu gehen oder mir Sehenswürdigkeiten anzuschauen. Ich bekomme so viele Ideen für meine eigenen Pläne und Visionen.
Ich lerne viele verschiedene Arten kennen, wie man eine Stadt aufbauen kann. Was gut und was schlecht funktioniert. Ich kann alles sammeln und das Beste für mich heraus suchen.
Mir hat der Stadtwald und der Maschsee besonders gut gefallen. Es war den ganzen Tag eine Menge los und die Menschen sind gerne dort gewesen. Es tut einfach gut in der Natur zu sein. Besonders als Kontrast zu der stressigen Stadt.
Ich finde das Glacis in Minden aber besser, weil das einmal um die ganze Stadt führt und nicht nur an einer Stelle ist.
Ich denke jedes Haus sollte in der Nähe von einem Wald oder einem See sein. Jeder Bewohner sollte nur eine kurze Strecke bis zur Natur haben. Am besten sollte es für jeden fußläufig sein.
Je mehr Wohnungen ich miete, desto besser finde ich auch heraus, wie ich wohnen möchte. Das Gleiche was auf die Stadt zutrifft, trifft auch im kleinen auf den Wohnraum zu. Ich sammle Erfahrung und kombiniere die besten Optionen.
Meine Wohnung war recht klein und ich könnte mir nicht vorstellen dort viel Zeit zu verbringen. Das ist in größeren Städten wahrscheinlich auch nicht nötig, denn es gibt überall und immer außerhalb der Wohnung einen Ort an dem man sein kann. Nur zum schlafen und essen wäre es okay. Ich bräuchte aber ein Büro und Plätze an denen ich meine Freizeit verbringe.
Ich könnte mir vorstellen, dass es im Winter etwas schwieriger ist.
Wenn ich aber den ganzen Tag unterwegs wäre und im Prinzip nur in der Wohnung schlafe, wäre es vollkommen ausreichen.
Hier kommt das Konzept vom dritten Platz zum Tragen. Es sollte Orte geben, an denen man seine Freizeit verbringen kann. Der erste Ort ist die Wohnung, der zweite der Arbeitsplatz und der dritte Platz kann alles von Kneipen bis Fitnessstudios sein.
Ich habe auch gemerkt, dass ich ein zuhause brauche. Der Lebensstil eines digitalen Nomaden wäre nichts für mich. Ich Reise gerne, möchte aber eine Heimat haben. Ein Ort zu dem ich zurückkehren und alles so einrichten kann, wie ich es haben möchte.
Es ist okay wenn die Dinge während einer Reise etwas durcheinander sind, ich fühle mich aber deutlich wohler, wenn alles seine Ordnung und Struktur hat. Ich möchte mir meine Umgebung selbst gestalten und meine Abläufe anpassen können.
Es ist nichts für mich, wenn ich mich treiben lasse. Ich möchte Dinge nicht einfach auf mich zukommen lassen, sondern bestimmen wo mein Leben hingeht.
Ich bin viel zufriedener, wenn ich Fortschritte mache und an meinen Zielen arbeite. Das gelingt mir am besten, wenn ich zu Hause bin und meine festen Strukturen habe.
Ich habe in Hannover viel über den “Monk Mode“ nachgedacht. Es bedeutet nichts anderes zu machen, als daran zu arbeiten mein Leben zu verbessern.
Alles was ich in der Phase tue ist arbeiten, trainieren, lesen, schreiben, Zeit Natur verbringen und meditieren. Ich priorisieren meinen Schlaf und meine Ernährung und denke viel über mein Leben nach.
Ein bisschen wie ein Mönch im Kloster.
Ich möchte meine sozialen Kontakte aber trotzdem weiter pflegen und ausbauen, aber nicht auf Partys gehen, sondern gute Gespräche führen und Ideen diskutieren. Wirkliche Quality Time mit anderen verbringen, anstatt einen Film zu gucken oder ähnliches.
Immer wenn ich mich komplett an meinen Tagesablauf und meine Pläne gehalten habe, war ich am glücklichsten. Fortschritt scheint das zu sein, was mich glücklich macht. Ich möchte diese Phasen öfter und länger machen.
Wenn ich tatsächlich einmal im Monat für ein Wochenende verreise, habe ich auch immer einen gewissen Ausgleich. Ich habe dann ein Wochenende, an dem ich andere Dinge mache und etwas Abwechslung in mein Leben bringe.