Entscheidungen
Seit ich erkannt habe, dass ich das Hungergefühl aushalten kann und mich auch hungrig fühle, wenn mich etwas bedrückt und ich mich besser fühlen möchte, fällt es mir viel leichter, mich an meinen Ernährungsplan zu halten.
Ich habe mich in den letzten neun Monaten fast jeden Tag an meinen Ernährungsplan gehalten. Es gab nur ein paar Tage, wie zum Beispiel Weihnachten, an denen ich nicht nach Plan gegessen habe.
Ich fühle mich viel sicherer und lasse mich nicht mehr so aus der Ruhe bringen, wenn die Waage von einem Tag auf den anderen deutlich mehr anzeigt. Ich habe gelernt, dass es völlig normal ist.
Ich habe auch an fast allen Tagen trainiert.
Trotzdem habe ich das Gefühl, noch nicht so auszusehen, wie ich gerne würde.
Das liegt daran, dass ich mich nicht entscheiden kann. Möchte ich zuerst abnehmen oder Muskeln aufbauen? Mir ist das Endziel auch nicht wirklich klar. Wo möchte ich hin? Wie möchte ich aussehen?
Ich schwanke immer von einem zum andern und bleibe dann zwischen beiden Optionen hängen. Ich versuche zwei Hasen zu fangen und erwische dadurch keinen.
Das führt dazu, dass ich nicht wirklich weiterkomme und immer noch genauso aussehe, wie vorher, obwohl ich sehr viel Aufwand in das Training und die Ernährung stecke. Wenn diese ganze Energie auf ein Ziel fokussiere, wird etwas passieren.
Ich fange mit einer Sache an und habe dann das Gefühl, dass ich das andere möchte.
Ich wechsle immer wieder hin und her und lege mich nicht fest.
Vor zehn Tagen habe ich aber die Entscheidung getroffen, zuerst abzunehmen.
Auch wenn es oberflächlich ist, möchte ich einen beeindruckenden Körper haben. Das bedeutet für mich unter anderem ein Six-Pack zu haben.
Ich möchte entsprechend meines Aufwandes aussehen. Ich habe nicht das Gefühl, dass das aktuell der Fall ist.
Ich glaube, ich würde es bereuen, wenn ich es nicht mindestes einmal versuchen würde.
Ich möchte mich jetzt festlegen und eins der beiden Ziel erreichen. Von dort aus ich kann ich dann weiter Muskeln und Kraft aufbauen kann.
Ich werde dann feststellen, dass es außer mir niemanden interessiert, aber ich habe zumindest die Erfahrung gemacht.
Ich habe in meinem aller ersten Artikel das Ziel aufgeschrieben, 95 kg wiegen zu wollen. Ich bin mir nicht mehr sicher, ob ich das wirklich möchte.
Seitdem ich mein Training geändert habe und mehr darauf achte, was mir Spaß macht, glaube ich nicht mehr, dass das mein Ziel ist. Es war zugegebenermaßen auch recht willkürlich gewählt.
Ich möchte fit sein und immer mehr mit meinem Körper machen können.
Ich möchte kein konkretes Gewicht als Ziel haben.
Ich möchte mich wohlfühlen und die Dinge tun können, die ich machen möchte. Aktuell bedeutet das für das Training: Calisthenics und Beweglichkeit.
Das kann sich in Zukunft auch wieder ändern. Das ist aber okay.
Was mir wirklich wichtig ist, ist gut zu altern, gesund und fit zu sein.
Ich möchte nicht durch meinen Körper eingeschränkt sein.
Ich möchte das erreichen, indem ich Dinge tue, die mir Spaß machen. Das motiviert mich und dadurch bleibe ich auch dabei.
Es fällt mir dann leichter, die Intensität hochzuhalten und mehr zu wollen.
Ich möchte schrittweise immer mehr Entscheidungen treffen und mich auf ein Ziel festlegen bei allen Dingen, bei denen ich zwischen zwei vermeintlichen Gegensätzen stehe. Ich möchte irgendwo anfangen und etwas tun. Ich möchte Daten und Erfahrungen sammeln.
Nur so finde ich heraus, was ich wirklich möchte.
Dann kann ich die nächsten Schritte planen. Vielleicht ergibt sich doch noch ein Weg, beides zu realisieren.