Ausbremsen
Aktuell bin ich im Kaloriendefizit und habe mich nach zwei Wochen schon ziemlich schlapp gefühlt. Ich habe darüber nachgedacht, die Diät frühzeitig abzubrechen.
Im Sommer ist mir das deutlich leichter gefallen und da war meine Strategie noch nicht so gut, wie jetzt.
Mir ist aber klar geworden, dass es nur in meinem Kopf ist. Ich bremse mich selbst aus. Ich könnte viel mehr erreichen und besser trainieren. Mein Kopf hat aber etwas dagegen.
Ich habe die nötige Kraft es fällt mir nur sehr schwer, sie abzurufen.
Es fühlt sich so an, als wollte ich mich selbst auf einem bestimmten Level halten und nicht darüber hinaus gehen.
Als ich das Training nochmal durchgegangen bin, ist mir klar geworden, dass ich mir selbst eingeredet habe, dass ich die nächste Wiederholung nicht mehr schaffe. Dadurch hat sich das dann auch bewahrheitet, weil ich selbst nicht dran geglaubt habe.
Wahrscheinlich hängt es mit meinem Selbstbild zusammen.
Ich habe mir selbst nur das Ziel gesetzt, nicht weniger Wiederholungen zu machen als vor der Diät.
Ich bin gar nicht auf die Idee gekommen, dass ich mich trotzdem steigern könnte. Ich habe es nicht dementsprechend nicht mal versucht.
Dadurch habe ich Sätze zu früh beendet und die Intensität hat nachgelassen. Ich bin teilweise nur noch die Bewegungen durchgegangen, bis ich die entsprechende Anzahl an Wiederholungen erreicht habe. Ich habe gar nicht mehr überprüft, ob noch mehr drin gewesen wären.
Dadurch das Training weniger Spaß gemacht. Es gab keine Fortschritte mehr, und die Motivation ist verloren gegangen.
Ich habe aber das Gefühl, dass ich kurz vor einem Durchbruch stehe. Es war jetzt ein paar Tage etwas schwerer gerade fühle ich mich aber wieder viel besser und auch motivierter. Seit ich erkannt habe, dass ich mir selbst im Weg stehe, habe ich für das Gefühl auf meine Kraft zugreifen zu können.
Ich habe erkannt, dass ich jemanden brauche, der mir in den Hintern tritt, aber auch an mich glaubt, jemanden der mich motiviert und unterstützt.
Deshalb habe ich mir vorgenommen nächste noch Woche genauso weiterzumachen wie geplant.
Wenn es mir nicht gelingt, werde ich vier Wochen pausieren, meine Energiespeicher auffüllen und dann bei der 90 Tage Challenge mitmachen.
Das ist ein geführtes Programm, um in 90 Tagen Fett ab- und vielleicht sogar zusätzlich Muskeln aufzubauen.
Dort hätte ich genau die Unterstützung, die ich gerade vermisse.
Experten, die mir helfen, über schwierige Phasen hinwegzukommen, um weiterhin an mich und den Prozess zu glauben. Menschen, die mich ermutigen und wissen, wie es abläuft. Die es alles schon sehr oft erlebt haben und wissen, wie wir damit umgehen können.
Ich möchte es trotzdem erstmal allein probieren und so die Fähigkeit entwickeln mich selbst so zu unterstützen, wie ich das brauche. Ich möchte nicht auf andere angewiesen sein, um etwas zu erreichen.
Ich möchte es aber als Bonus und zusätzliche Unterstützung.
Ich möchte versuchen es Menschen leichter zu machen mir in den Hintern zu treten und mir Ratschläge zu geben. Aktuell habe ich da noch Defizite. Ich habe immer "gute" Argumente, warum es genau so richtig ist, wie ich es tue und die gutgemeinten Tipps nicht funktionieren.
Ich gehe direkt in eine Verteidigungshaltung, anstatt mir die Ratschläge anzuhören und die Hilfe anzunehmen. Ich tue sie direkt ab und kann mich erst nach dem Gespräch wirklich damit befassen. Oft stelle ich dann fest, dass sie Recht hatten oder es ein guter Denkanstoß war.
Ich möchte einen Ehrgeiz entwickeln, meine Ziele zu erreichen. Ich möchte lernen mich selbst zu beobachten und festzustellen, wann ich mich selbst ausbremsen.
Ich könnte zum Beispiel meine Trainingseinheiten filmen und mich so von außen beobachten und merke dadurch vielleicht eher, wann meine Intensität nachlässt.
Ich möchte lernen immer mein Bestes zu geben. Gleichzeitig möchte ich aber auch akzeptieren, dass mein Bestes nicht jeden Tag gleich aussieht. Ich möchte aber immer 100% geben.
Ich möchte mir auch die Gelegenheit offenlassen mir Unterstützung zu suchen. Es ist immer leichter, gemeinsam ein Ziel zu erreichen und dabei von Experten beraten zu werden.
Laut dem Verhaltensmodel von BJ Fogg sollen wir uns selbst belohnen, direkt nachdem wir etwas gemacht habe, das wir verstärken wollen.
Wir können uns selbst sagen, dass wir es gut gemacht haben oder uns abklatschen. Es ist wichtig, dass es positive Emotionen in uns auslöst. Dadurch wird etwas Dopamin ausgeschüttet und unser Belohnungssystem aktiviert.
Das macht es leichter für uns es beim nächsten Mal wieder so zu machen.
Im Prinzip können wir uns selbst so trainieren, wie einen Hund. Auch wenn sich das falsch anfühlt.
Zusätzlich möchte die die negative Stimme in meinem Kopf überschreiben, indem ich mir vor einem Satz sage "Ich kann das" oder "Ich schaffe das".
So kann ich an meinem Selbstbild arbeiten und gehe mit einer besseren Einstellung an die Aufgabe heran.
Das fühlt sich merkwürdig an, es funktioniert aber.
Ich möchte positiv mit mir reden, anstatt meinem negativen inneren Schweinehund zuzuhören.
Wenn wir etwas als Gefahr betrachten verhalten wir uns anders, als wenn wir es als Herausforderung sehen. Unsere Physiologie passt sich entsprechend an. Wir können es unter anderem an unserer Körperhaltung sehen.
Wenn wir uns nicht so verhalten haben, wie wir das gerne würden, können wir in unserer Erinnerung an den Punkt zurückgehen, an dem wir die nicht optimale Entscheidung getroffen haben und uns vorstellen, was passiert wäre, wenn wir das gemacht hätten, was wir machen wollen.
Diese Version können wir dann immer wieder abspielen. Dadurch verstärken wir das positive Verhalten weiter und verfestigen nicht das, was wir nicht wollen.
Das wirkt auf mich alles sehr merkwürdig. Es wird aber in vielen Büchern empfohlen. Ich möchte es ausprobieren und überprüfen, ob es tatsächlich funktioniert.