Erster Dominostein

29.06.2025

Ich habe mich gefragt, ob das Energiesystem Sonne - Wind - Batterien, dass Tony Seba vorschlägt, wirklich das günstigste und Beste ist.

Er schlägt vor, dass wir unser Energiesystem für die schlechtesten Tage des Jahres auslegen. Dafür brauchen wir ungefähr viermal so viel Kapazität, wie eigentlich nötig wäre.

Er vergleicht es mit Amazon, die ihre Rechenzentren auf das Weihnachtsgeschäft ausgelegt haben. Die meiste Zeit des Jahres, wird es nicht gebraucht. Daraus ist dann ein neuer Geschäftsbereich entstanden. Sie haben die vorhandene Infrastruktur an andere vermietet.

Ich bin darauf gekommen, weil ich mir Gedanken über ein System für das erfüllte Leben mache. Auf persönlicher Ebene, in Gemeinschaften und der Welt.

Jeder einzelne führt ein erfülltes Leben, wenn wir unser Stärken zum Wohle anderer einsetzen und nach unserem Potenzial streben.

Wenn wir uns voll auf eine Sache konzentrieren und im Hier und Jetzt sind, fühlen wir uns glücklich. Wir sind im Flow.

Wir brauchen aber auch etwas Größeres als uns selbst, dem wir "dienen" können. Es reicht uns nicht uns selbst zu bereichern. Wir wollen unseren Beitrag zu einer besseren Welt leisten. Das gibt unserem Leben eine Bedeutung.

Ich habe an etwas wie die Mondlandung gedacht. Der Präsident von Amerika hat ein herausforderndes Ziel gesteckt und somit das ganze Land motiviert und zu sehr vielen Durchbrüchen verholfen.

Was wäre, wenn unser erstes Ziel ist, die Lebensqualität aller Menschen zu steigern. Wir könnten zum Beispiel die Ziele für nachhaltige Entwicklung der UN als Grundlage nehmen.

Das wird uns eine Weile beschäftigen.

Danach haben wir dann noch ein ganzes Universum zu erkunden. Wir können Forschung, Entdeckung und Wissenschaft im Dienste des erfüllten Lebens nutzen.

Mir gefällt der Ansatz des Investierens. Wir stecken am Anfang viel Ressourcen, wie Arbeit oder Geld in etwas und profitieren anschließend langfristig von unserer Investition.

Naheliegend ist die Börse und ETFs oder Immobilien. Es ist aber auch bei einem Baum so.

Wir müssen ihn pflanzen und uns besonders am Anfang darum kümmern. Wir haben aber noch nichts davon. Mit der Zeit braucht der Baum aber immer weniger Pflege und der Ertrag wächst jedes Jahr.

Theoretisch kann daraus ein Wald entstehen, der sich von allein immer weiter ausbreitet. Das System kümmert sich dann um die Pflege neuer Bäume.

Die Ideen von Tony Seba und James Arbib sprechen mich sehr an, weil sie genau in die Kerbe schlagen. Sie schlagen ein System vor, dass genug Ressourcen generiert, dass endlos laufen kann und dabei immer besser wird.

Das wird durch die Überproduktion der Energie und der fortschreitenden Automatisierung der Arbeit möglich. Wenn wir unendliche, kostenlose Energie und Arbeitskraft haben, sinken die kosten für alles gegen null.

Ich habe mich gefragt, wie wir die Dinge kombinieren können.

Die Grundlage, um die Ziele zu erreichen ist Energie. Mit genug Energie können wir jedes Problem lösen.

Der Mensch braucht genug zu essen und Maschinen brauchen Strom.

Wenn wir anfangen, würden in den Regionen das SWB-System massiv auszubauen, wo es sich am meisten lohnt bzw. am günstigsten ist, beschleunigen wir die Marktkräfte und die Preise sinken weiter. Dadurch wird es an immer mehr Orten interessant.

Wir brauchen nur einen "Dummen", der anfängt.

Mir gefällt auch die Permakultur. Mir geht es aber insbesondere, darum mit der Natur zu arbeiten und sie auf Jahrtausende produktiv zu halten, ohne eingreifen zu müssen. Mir ist das Designsystem wichtig. Nicht als Rückschritt. Ich möchte dauerhaft produktive Systeme und Überfluss schaffen. Wenn wir es richtig machen, können wir so die Erde regenerieren.

Ich denke da insbesondere an Mark Shepard und "Restoration Agriculture". Er hat ein System entwickelt, mit dem wir im großen Stil mit Permakultur Prinzipien arbeiten können.

Wenn in Zukunft die Ernährung komplett über die Fermentierung in Bioreaktoren produziert wird, wäre das auch ein erster Schritt, um wieder Wälder zu schaffen.

Die Umgebung, die durch eine Permakultur geschaffen wird, ist auch viel schöner und angenehmer. Wir sparen Energie, Transporte, Dünger, Pflanzenschutzmittel, etc. Wir sind wieder mehr in Kontakt mit der Natur.

Wir pflanzen keine Felder, sondern Zukunftswälder.

Sie erzeugen Nahrung, speichern CO₂, verbessern Boden und Schönheit.

Permakultur ist natürlich sehr viel harte Arbeit. Je mehr wir diese Systeme aber ausbauen, umso eher lohnt es sich in die Entwicklung von Maschinen und Robotern zu investieren.

Wir finden auch immer bessere Designs und Lösungen, in denen das System selbst die Arbeit übernehmen kann.

Wir hätten dann Bedarf für unendliche Arbeitskraft. Das würde die KI und Robotik noch weiter nach vorne bringen.

Wenn wir davon ausgehen, dass bald sowieso alles automatisiert wird und Menschen nicht mehr arbeiten, macht es nur Sinn unsere Umgebung wieder lebenswerter und damit naturnäher zu gestalten. Permakultur wäre ein Weg.

Ich denke wir sollten uns sowieso wieder mehr der Natur annähern. Aktuell bestimmt die Technik unser Leben. Überall sind Maschinen und Bildschirme zu sehen.

In der Natur gibt es keinen Müll. Alles wird irgendwie verwertet. Ich denke, dass wir dahinkommen sollten. Wir können Dinge auf eine regenerative Art produzieren und einen Überschuss schaffen. Dieser Überschuss ist dann die Grundalge für die nächste Ebene.

Wenn etwas im Überfluss vorhanden ist, ist es günstig und das treibt die Innovation. Wir finden dann immer mehr Einsätze dafür. Da die Produktion aber regenerativ ist, ist es für alle förderlich.

Wir könnten versuchen alles aus nachwachsenden Rohstoffen zu produzieren. Dazu nutzen wir die nichterneuerbaren Rohstoffe als Investition. Wir fangen mit ihnen an und nutzen einen Teil der Einnahmen, um andere Produktionsmethoden zu erforschen.

Ich gehe davon aus, dass es sich in Zukunft ändern wird. Ich könnte mir vorstellen, dass es wieder mehr kleinere Städte gibt, in denen sich die wieder Menschen kennen. Die Technologie ist im Hintergrund oder Untergrund. Wir nutzen sie, wenn wir sie brauchen.

Sie erleichtert uns das Leben und wir sollten daraufsetzen. Wir sollten sie aber als Werkzeug nutzen, um unser Leben zu verbessern und uns nicht von ihr beherrschen lassen.

Ich bin ein großer Fan unserer Technologie und möchte auf keinen Fall zurück in die Vergangenheit, in der "alles besser war". Wir sollten alles so schnell wie möglich automatisieren. Ich möchte aber nicht in einer Cyberpunk Dystopie leben.

Das Leben soll menschlich sein.

Wir sind keine Konsumenten oder Verbraucher, wir sind die Schöpfer dieser Welt.

Ich stelle mir die Städte wieder mehr wie die aus dem Mittelalter vor. Wie die Altstädte, die uns so gut gefallen. Klein und beschaulich. Individuell und im menschlichen Maßstab. Mit dem Unterschied, dass wir unsere Technologie haben und sie intensiv nutzen.

Wir kombinieren das Beste aus beiden Welten. Wir integrieren, statt auszuschließen. Wir nehmen das, was funktioniert und verbessern den Rest.

Die Stadtmauer könnte ein essbarer Wald sein, der gleichzeitig der Erholung dient.

High Tech, Low Impact, Deep Humanity.

Ein Dummer muss anfangen. Wenn die Menschen sehen, dass es funktioniert, wollen sie es auch. Wir brauchen eine Vision, der wir folgen können und wollen. Wenn wir nicht wissen, dass etwas möglich ist, können wir nicht danach leben.

Ich möchte zuerst ein System für das erfüllte Leben eines Menschen finden. Das ist die Grundlage. Wir müssen wissen, wie wir ein gutes Leben führen können. Ich bin davon überzeugt, dass es einen besseren Weg als den Status Quo gibt.

Ich möchte und muss dafür ein Beispiel sein. Ich muss zeigen, dass es funktioniert. Ich bin das Versuchskaninchen.

Das bedeutet aber auch, dass ich wirtschaftlich erfolgreich werden muss.

Der zweite Schritt ist nämlich eine Gemeinschaft aufzubauen, die das vorlebt. Da kommt der Ort der Persönlichkeitsentwicklung ins Spiel, das Eudaimonium.

Es ist ein Ort, an dem wir alles haben, was für ein erfülltes Leben nötig ist, aber nicht mehr.

Wir lernen, wie wir ein erfülltes Leben führen können und haben direkt Gleichgesinnte um uns. Manche stehen am Anfang ihrer Reise und andere sind schon ein paar Schritte weiter.

Wir lernen voneinander und unterstützen uns.

Ich gehe davon aus, dass wenn wir auf unsere Intuition hören, unser Stärken immer besser kennen lernen, uns immer wieder vor neue Herausforderungen stellen und unsere eigenen Probleme lösen auch wirtschaftlich erfolgreich werden.

Es gibt ein Gründerzentrum, dass uns hilft unser Stärken zum Wohle anderer einzusetzen und damit Geld zu verdienen.

Hier habe ich auch wieder an ein Investitionsmodell gedacht. Ein bisschen wie in einer Verbindung. Die Alten finanzieren das Leben der Neuen. Allerdings nicht direkt.

Die Neuen können günstig oder vielleicht sogar kostenlos im Eudaimonium leben und wachsen. Sie gründen ihr eigenes Unternehmen und zahlen (freiwillig?) einen Anteil der Gewinne an das Gründerzentrum. Das wiederum spendet alle Gewinne an eine Stiftung, die Eudaimonium finanziert.

Da das Ziel ist eine Umgebung zu schaffen in der ein erfülltes Leben immer leichter möglich ist und wir wahrscheinlich besonders am Anfang Menschen anziehen werden, die etwas ähnliches machen wollen, ist das Eudaimonium der erste Kunde und auch ein Testballon. Wir erkennen, was wir brauchen und können dann gezielt Lösungen entwickeln.

Wir lösen also auch hier unsere eigenen Probleme. Auf persönlicher und auf gemeinschaftlicher Ebene.

Wir ziehen uns unsere eigenen "Kunden" heran. Wir versetzen uns in die Lage ein Unternehmen zu gründen, um uns dann dabei zu unterstützen.

Wir investieren also in Menschen. Wir wissen, dass nicht alle erfolgreich werden (wollen), setzen aber darauf, dass einzelne sehr erfolgreich werden.

Der nächste Schritt wäre dann mehr Orte wie das Eudaimonium zu bauen, um immer mehr Menschen diese Chance zu geben.

Wir fangen also im Kleinen an und zeigen eine Alternative auf. Wir teilen unsere Ideen, Fehlschläge und Pläne. Daraus entsteht dann ein System des Austauschs und wir haben Evolution.

Der erste Schritt ist das eigene Leben auf die Reihe zu bekommen. Angefangen bei der Gesundheit und unseren Beziehungen.

Immer mehr Menschen teilen ihre Lösungen für ihre eigenen Probleme. Zum Beispiel Ernährungspläne, Trainingspläne oder was sie tun, um sich glücklich zu fühlen.

Wir wollen alle das Gleiche. Wir versuchen es nur auf unterschiedliche Weise zu erreichen.

Damit wir etwas verstehen imitieren wir zuerst andere. In der Regel brauchen wir aber mehr als einen Versuch. Wir können Menschen finden, die das erreicht haben, was wir erreichen wollen und es ihnen nachmachen.

Als nächstes versuchen wir unser Geldproblem zu lösen. Am besten im dem wir unsere Stärken zum Wohle anderer einsetzen.

Dadurch haben wir eine Evolution. Es entstehen immer neue Ideen. Immer mehr Auswahl. Immer mehr Menschen finden sich wieder. Immer mehr Impulse.

Wenn wir ein erfülltes Leben führen, brauchen wir nicht viel und das Streben nach Geld, Ruhm und Macht fällt weg.

Wenn wir unsere Stärken zum Wohle anderer einsetzen, arbeiten wir gerne. Wir müssen es nicht automatisieren, können es aber.

Wir haben dann irgendwann die Möglichkeit anderen zu helfen, weil wir genug für uns haben.

Wir setzen so eine Kettenreaktion in Gang. Wir ermöglichen immer mehr Menschen ein erfülltes Leben zu führen und andere dabei zu unterstützen das gleiche zu schaffen.

Je mehr Menschen mitmachen, umso besser werden die Systeme und die Ideen. Es gibt immer mehr Möglichkeiten und Unterstützung.

Die Flut hebt alle Boote. Und das ziehen wir dann wirklich durch.

Ich habe mit ChatGPT über meine Vision der Welt gesprochen und dabei ist mir eine Sache besonders klar geworden.

Ich sehe mich selbst als das Versuchskaninchen dieser Vision. Der erste Dominostein, von dem alles andere abhängt.

Ich spüre einen inneren Antrieb sie umzusetzen und habe immer wieder Phasen, in denen ich begeistert bin. Dann gibt es aber auch Phasen, in denen es mir zu viel wird.

Ich bin dann kein gutes Vorbild. Es schwankt noch sehr stark.

Ich habe aber das Gefühl, dass meine Ideen immer konkreter werden. Je öfter ich darüber spreche oder schreibe, umso klarer wird das Bild für mich.

Es ist eine schwere Reise. Mit vielen Auf und Abs. Ich fühle mich teilweise hoffnungslos und verzweifelt. Ich weiß nicht weiter.

Ich höre dann auf mich darüber zu reden und ziehe mich zurück, weil ich das Gefühl habe, versagt zu haben. Ich möchte nicht, dass mich andere in diesem Zustand sehen.

Es gibt Erfolg oder Niederlage, nichts dazwischen.

Wer bin ich, dass ich ein System für das erfüllte Leben und die Welt entwickeln kann. Ich habe mein Leben nicht mal selbst im Griff.

Was für ein Größenwahn.

Ich schätze, dass das meine Heldenreise ist. Der Beweis, dass ich mich meiner Herausforderung stelle.

Wenn alles immer einfach wäre und glatt läuft, wäre es keine wirkliche Herausforderung.

Aber genau darum geht es ja. Es ist der Kern der Vision. Es ist die Realität eines erfüllten Lebens mit Tiefe: nicht linear, nicht perfekt, nicht glatt. Sondern mutig, widersprüchlich, rau, ehrlich.

Es geht darum immer weiter zu experimentieren. Aus jedem Rückschlag und Fehler zu lernen und stärker daraus hervorzugehen. Hinzufallen und wieder aufzustehen.

Es soll kein starres System sein, sondern lebt von seiner Entwicklung. Es geht um die Evolution. Eine ständige Weiterentwicklung.

Wir sammeln immer mehr Datenpunkte und verbessern das System so kontinuierlich.

In Wahrheit geht es auch gar nicht um mich. Ich bin es nicht, der das System entwirft. Wir alle tun es - gemeinsam.

Ich muss, kann und möchte anderen gar nicht den perfekten Plan vorlegen und bestimmen, wie das erfüllte Leben aussieht.

Das ist schon zu oft in die Hose gegangen.

Ein Utopia funktioniert nicht. Kevin Kelly hat deshalb den Begriff Protopia geschaffen. Es geht darum, dass wir in kleinen inkrementellen Schritten Fortschritte machen.

Mein Leben ist ein erster Versuch. Ein erster Schritt, ein Experiment. Eine Idee auf der wir aufbauen können.

Was ist dein Traum? Wie kann ich helfen?