Futter für die Seele

01.03.2022

Sobald etwas nicht so läuft, wie ich mir das vorstelle, bekomme ich Hunger.

Ich versuche dann das schlechte Gefühl durch Essen zu verdrängen. Das Essen befriedigt mich aber nicht und der Hunger bleibt. Mein Magen fühlt sich nicht mal gefüllt an. Ich könnte einfach weiter essen.

Das liegt daran, dass das Gefühl aus einem anderen Grund entstanden ist. Es geht nur weg, wenn ich die wirkliche Ursache erkenne und zumindest anfangen sie zu beheben.

Ich habe irgendwann gelernt, dass es mir besser geht wenn ich etwas gegessen habe. Leider trifft das nur darauf zu wenn ich wirklich Hunger habe. Ich versuche es aber trotzdem auch in anderen Gefühlslagen. Ich möchte das schlechte durch das gute Gefühl des Essens verdrängen. Das funktioniert natürlich nicht.

Für mich ist Hunger die Standardantwort auf alle meine Probleme. Das möchte ich ändern und gezielt etwas tun, damit es mir besser geht.

Es passiert bei allen möglichen Dingen.

  • Fehler machen
  • Mir langweilig ist
  • Etwas nicht so läuft wie ich das möchte
  • Mir etwas unangenehm ist
  • Nicht weiter weiß
  • Etwas schief gelaufen ist
  • Nicht gut drauf bin
  • Mein Leben hinterfrage
  • Erschöpft bin
  • Müde bin

Es fällt mir schwer zu unterscheiden wann ich wirklich hungrig bin und wann es andere Gründe hat.

Wenn ich aus den falschen Gründen esse, fühle ich mich zusätzlich schlechter, weil ich mich nicht an meinen Ernährungsplan gehalten habe und meine Ziele nicht erreiche. Dadurch bekomme ich wieder mehr Hunger.

Ich fühle mich auch teilweise hilflos, weil ich nicht weiß woran es wirklich liegt, dass ich mich nicht gut fühle und was ich dagegen tun kann.

Mittlerweile gelingt es mir aber immer öfter das zu erkennen und zu benennen, was gerade das wirkliche Problem ist. Ich achte mehr darauf und stelle immer öfter fest, dass ich eigentlich nicht hungrig bin. Ich erwarte fast schon hungrig zu werden, wenn diese Dinge passieren. Jetzt wo ich es weiß, kann ich jetzt versuchen es zu ändern.

Trotzdem schaffe ich es nicht immer dem Verlangen etwas zu essen zu widerstehen. Es ist aber ein Schritt vorwärts und ich mache es dann bewusster.

Mir ist bewusst geworden, dass ich meinen Gefühlen nicht ausgliefert bin. Sie kommen und gehen. Es liegt an mir auf sie zu reagieren. Ich muss nicht unbedingt etwas essen, nur weil ich hungrig bin. Es wird vergehen. Das gilt für alle Gefühle. Ich kann sie aussitzen. Es ist zwar eine Zeit lang unangenehm, die Entscheidung liegt aber bei mir. Je öfter ich das mache, desto besser werde ich darin.

Ich stelle mir Gefühle als eine Art Zusammenfassung, was gerade in meinem Körper passiert, vor. Es ist ein Vorschlag, was ich tun kann, damit es mir besser geht. Nicht mehr und nicht weniger.

Ich möchte mir für alle Ursachen eine wirkliche Lösung überlegen und so den Hunger ersetzen. So kann ich die Probleme gezielter beheben.

Es gibt immer etwas, das ich in einem Gemütszustand tun kann, damit es mir besser geht.

| Stimmung | Handlung | | -------- | -------- | | Müde, Erschöpft | Schlafen, Ausruhen | | Fehler | Überlegen, wie ich es beim nächsten Mal besser mache | | Langeweile | Aufs Sofa legen und Nachdenken | | Hinterfragen, Unentschlossen, Ziellos, Unmotiviert | Schreiben -> Herausfinden woran es liegt | | Schlecht drauf | Sport, Freunde treffen |

Diese Liste kann ich immer weiter ergänzen und habe so immer mehr Möglichkeiten auf meine Stimmung zu reagieren, die nichts mit dem Essen zu tun haben.

Was ist dein Traum? Wie kann ich helfen?