Konzentriertes Arbeiten

26.07.2023

Ich habe die Bücher von Cal Newport "Deep Work" und "So Good they can’t Ignore You" gelesen

Ich habe mich lange davor gedrückt, weil ich dachte, dass die Aussage klar ist und es sich nicht lohnt.

Ich war überrascht, wie groß und dick die Bücher sind.

Sie haben mir beide extrem gut gefallen.

Manchmal tut es gut, eine einfache Idee, auf sehr vielen Seiten ausführlich beschrieben zu bekommen.

Bei den meisten Büchern gefällt mir das nicht. Hier ist es anders. Es fühlt sich nicht wie Füllmaterial an, sondern hat einen Mehrwert.

Mir gefallen besonders die Beispiele, an denen die einzelnen Regeln und Konzepte erklärt werden. Es sind Geschichten von Menschen, dessen Laufbahn er recherchiert hat.

Er wiederholt auch immer wieder vorhergehende Regeln. Sein Lehrauftrag scheint dabei durchzukommen. Auch das gefällt mir hier gut.

Generell gefällt mir der Aufbau der Bücher sehr gut.

Zuerst wird das Problem beschrieben und dann nach und nach anhand von Beispielen erläutert, wie wir es lösen können. Er beschreibt, wie er zu dem Ergebnis gekommen ist.

Es fühlt sich nicht wie ein Self-Help Buch, sondern wirklich eher wie ein Ratgeber oder fast schon wie ein Lehrbuch an.

Ich glaube mittlerweile immer mehr, dass wir ein zufriedenes Leben führen können, wenn wir uns selbst vor Herausforderung stellen.

Wenn wir persönliche Bestleistung anstreben, werden wir dafür mit dem Flow von unserem Verstand belohnt.

Wir vergessen die Zeit und fühlen uns richtig gut, auch wenn die Tätigkeit sehr anstrengend ist.

Das zeigt mir, das es ein richtiger Ansatz ist.

Außerdem erreichen wir so immer mehr. Wir verbessern unsere Fähigkeiten, nutzen unsere Stärken und liefern einen echten Mehrwert.

Es gefällt mir sehr gut, wie strukturiert er an die Herausforderung des Lebens herangeht. Erscheint immer ein Buch zu schreiben, wenn er vor einem Problem steht.

Er erarbeitet sich so eine Lösung und hat gleichzeitig ein Produkt kreiert, mit dem er anderen helfen kann.

Dadurch, dass er ein Buch darauf macht, muss er sich sehr intensiv damit beschäftigen und es auch für andere verständlich machen.

So deckt er selbst immer wieder Lücken in seinem Verständnis auf und kann eine vollständige Theorie für die Lösung aufstellen.

Seine Ideen wirken auf mich auch sehr realistisch und sie versprechen nicht zu viel, wie oft in anderen Büchern. Er spricht nicht von der einen Lösung, die alle Probleme löst, sondern betont immer wieder, das ist zwar harte Arbeit ist, sie sich aber lohnt.

Mir gefallen seine Einsichten generell sehr gut. Er schafft es realistische Erwartungen zu setzen.

In seinem Podcast hat er über die finanzielle Unabhängigkeit gesprochen.

Was ihm daran gefällt, ist, dass die Bewegung den Menschen aufzeigt, dass es mehr Möglichkeiten gibt, als ihn vielleicht bewusst ist, ihr berufliches Leben zu gestalten.

Er sieht die Menschen, die wirklich finanziell unabhängig sind, als Extrembeispiele und nicht als Normalzustand.

Sie zeigen, was möglich ist. Nicht, wonach wir alle streben sollten.

Ich sehe die Dinge oft schwarz oder weiß. Wenn ich über eine Idee stolpere, die ein gutes Leben verspricht, denke ich, dass das genau die eine Lösung ist.

Ich lasse dann alles andere Stehen und liegen und jage dem aktuellen Versprechen hinterher.

Das wird aber in der Regel nicht zu treffen. Es ist eine Kombination aus vielen verschiedenen Dingen.

Und für jeden ist es etwas anderes, das sich auch noch mit der Zeit verändert.

Warum sollte ich alles für die finanzielle Unabhängigkeit geben, wenn ich mir eine Karriere gestalten kann, die mir wirklich gefällt und ich gar nicht in Rente gehen möchte?

Er widerlegt in seinem Buch den Ratschlag, dass wir unserer Leidenschaft folgen sollten. In seinen Augen sind sehr gute Jobs, etwas Seltenes und Wertvolles. Wir brauchen also auch etwas Wertvolles und Seltenes, um sie zu bekommen.

Es geht also nicht darum, eine Leidenschaft zu haben und der zu folgen, sondern wertvolle und seltene Fähigkeiten aufzubauen, es ermöglichen ein schönes Arbeitsleben zu haben.

"Working right trumps finding the right work."

Autonomie und ein Zweck sind wichtige Bestandteile einer erfüllenden Karriere.

Wir sollten nicht damit rechnen, dass wir am Anfang gleich unseren Traumjob finden.

Wir müssen uns erst beweisen und auch für uns selbst herausfinden, was uns überhaupt gefällt, und können uns dann unseren Traumjob selbst erschaffen.

Das gelingt uns, indem wir uns auf die Hauptaufgaben konzentrieren und fokussiert daran arbeiten.

Wir sollten uns nicht von weniger wichtigen Tätigkeiten ablenken lassen.

Durch viele kleine Experimente finden wir dann heraus, was uns wirklich gefällt und kreieren, damit unser eigenes Glück.

Je mehr wir ausprobieren, umso mehr Schnittstellen ergeben sich und je höher die Wahrscheinlichkeit, dass sich Zufälle ergeben, die uns weiterbringen.

Wir können so immer mehr Karrierekapital (=wertvolle Fähigkeiten und Erfahrungen) aufbauen und die dann in bessere Arbeitsbedingungen eintauschen.

Um eine Mission für unsere Karriere zu finden, brauchen wir zuerst eine riesige Menge an Expertise und Erfahrung. Daraus kann sich dann eine Mission entwickeln.

Wir finden sie nicht zufällig durch eine Inspiration.

Seine Strategie für seine Forschung gefällt mir sehr gut.

Sie beruht auf drei Baustein. Zum einen hat er seine Mission. Er möchte Fortschritte in einem bestimmten Forschungsbereich der Informatik machen.

Die Grundlage bildet seine "Research Bible". Er fasst dort aktuelle Forschung und Konzepte zusammen und erklärt sie sich selbst.

Daraus generiert er neue Ideen für kleine Experimente, die er ausprobieren kann.

Er nimmt sich ungefähr einen Monat für jedes Experiment Zeit. Wenn es nichts wird, ist das okay, weil die Investitionen nicht so groß waren. Über die Zeit produziert er so aber eine Menge Material.

Er verbessert so auch immer weiter seine eigenen Fähigkeiten. Er macht sich immer wertvoller für seinen Arbeitgeber.

Das ermöglicht es ihm, sich seinen Job immer weiter nach seinen Vorstellungen zu gestalten.

Auf seinem Blog testet er seine Ideen und sammelt Feedback. Das verarbeitet er dann in seinen Büchern.

Beständigkeit ist der Schlüssel zur Produktivität.

Wenn wir jeden Tag etwas für eine Sache tun, kommt am Ende eine Menge dabei heraus, auch wenn jeder einzelne Tag nicht so beeindruckend wirkt.

Wenn wir jeden Tag 1.000 Wörter schreiben, können wir jedes Jahr ein Buch veröffentlichen. Über eine Karriere von 30 Jahren entspricht das ebenso vielen Büchern.

Er ist so immer am Puls der Zeit und hat die Chance, echte Durchbrüche zu erzielen.

Es hat mich sehr an meine Wissenssammlung erinnert und mich darin bestärkt sie wieder aktiver zu nutzen.

Die beiden Bücher haben sehr gut in meine aktuelle Ansicht zu einem guten Leben gepasst. Ich möchte versuchen, die Ratschläge in mein Leben einzubauen und auszuprobieren, wie es passt.

Die Einsicht, dass es keinen Traumjob gibt, sondern man ihn sich selbst erstellt, hat mir sehr geholfen.

Auch zu erkennen, dass man fast jeder Aufgabe spannend gestalten kann, war wichtig für mich.

Es gibt mir ein Gefühl der Kontrolle.

In jedem Beruf gibt es Aufgaben, die einem keinen Spaß machen. Es gibt nicht in einen Job, bei dem alles perfekt ist.

Ich brauche also nicht weiter danach suchen. Ich kann meine Berufsweg selbst in die Hand nehmen und ihn so gestalten, wie ich möchte.

Ich muss jetzt noch nicht alle Antworten kennen oder einen perfekten Plan haben. Das wird sich im Laufe der Zeit ergeben.

Ich muss aber etwas dafür tun. Ich darf mich nicht einfach zurücklehnen und abwarten.

Was ist dein Traum? Wie kann ich helfen?