Langzeitmotivation
Wie bleibe ich motiviert, wenn ich nur noch die Wiederholungen ausführen muss, um meine Ziele zu erreichen?
Motivation
Ich habe durch viel Lernen und Experimentieren herausgefunden, wie ich meine Ziele für mein Leben erreichen kann. Ich lerne natürlich immer noch etwas dazu und finde bessere Wege, aber die Grundprinzipien sind klar.
Ich bin generell mit meinem Leben zufrieden und habe gute Fortschritte gemacht. Aus diesem Grund habe ich mir am Anfang des Jahren neue Ziele gesetzt.
Ich habe mir mein Fundament aufgebaut und jetzt löse ich einen Teil meiner Optionen ein und fange an meinen Lebensstil langsam zu verbessern. Ich möchte mir in den nächsten fünf Jahren mein Traumleben aufbauen. Das heißt aber nicht, dass ich danach aufhören werde meine Leben weiter zu verbessern. Ich werde aber den Fuß etwas vom Gas nehmen und nicht mehr alles für den Fortschritt geben.
In ein paar Bereichen meines Lebens hat sich ein "Gut genug" eingestellt. Das Ziel an sich motiviert mich nicht mehr so stark. Ich komme in einen Bereich des abnehmenden Grenzertrags. Entweder ist der weitere Fortschritt sehr viel aufwändiger und/oder dauert noch sehr lange. Es stellt sich eine Art Sättigung ein. Ich gehe nur noch die Bewegungen durch. Ich weiß zwar, dass ich so das Ziel erreiche, es fällt mir aber schwerer den halben Schritt mehr zu gehen, den ich am Anfang gegangen bin.
Es stellt sich eine Routine ein. Es ist immer das Gleiche und es wird langweilig. Eine weitere Optimierung der Abläufe macht es oft komplizierter oder unangenehmer. Neues Lernen wird auch schwerer. Die Meisten Texte und Bücher zu den Themen bleiben recht oberflächlich. Ich habe aber auch keine Lust Paper zu lesen und das Thema zu studieren.
Inspiration
Ich verfolge wirklich gerne den Weg, den andere gegangen sind und lerne aus ihren Erfahrungen. Es ist aber schwer die richtigen Personen zu finden. Sie müssen mit etwas voraus sein, dürfen aber auch nicht zu weit weg sein. Ich brauche einen Bezug zu ihnen. Die Personen, die aus der Masse herausstechen sind in der Regel sehr schnell sehr erfolgreich. Sie bauen innerhalb kürzester Zeit große Erfolge auf, die sich gegenseitig verstärken und sind dann auf einem anderen Level. Sie überspringen die Phase in der ich gerade bin oder ich habe sie verpasst.
Dadurch, dass sie ihre Geschichte und Erfahrungen teilen, bieten sich weitere Möglichkeiten, die alles beschleunigen. Gerade weil sie das so gut machen und sich viele damit identifizieren können, werden sie erfolgreich.
Sie können zusätzliches Geld verdienen und mehr Zeit in ihre Projekte stecken. Durch ihr Publikum haben sie weitere zusätzliche Motivation und die Unterstützung größere Ideen umzusetzen.
Die Tatsache, dass ich mich so gut mit ihnen identifizieren kann, führt dazu, dass sie immer erfolgreicher werden, sich immer weiter von mir entfernen und ich nicht hinterher komme. Das bedeutet ich muss mir immer wieder neue Personen suchen von denen ich lernen kann und die mich inspirieren.
Es ist leichter von jemandem zu lernen, der nur ein paar Schritte weiter ist als ich, weil sie sich noch genau an die Situation hineinversetzen und an die Herausforderungen erinnern kann.
Ich stelle es mir schwierig vor für die langweilige Phase Inhalte zu erstellen, weil es immer das Gleiche über einen langen Zeitraum ist. Jeder Artikel wäre eine Kopie des vorherigen. Es gibt immer kleine Besonderheiten, aber im Prinzip bleibt alles gleich.
Auf der anderen Seite lernt man immer etwas dazu. Neue Erfahrungen, die man gemacht hat, Rückschläge über die man berichten kann oder einfach das Gefühl auf der Stelle zu stehen und nicht zu wissen, wie es weitergeht.
Routine
Die Handlungen sind bekannt, sie müssen nur noch ausgeführt werden, wie eine Maschine. Jeden Tag, immer wieder.
Das ist der Grund warum ich immer wieder nach Abkürzungen suche. Ich hoffe auf den Trick, der alles beschleunigt. Deshalb ist der Markt für die Persönlichkeitsentwicklung wohl auch so groß. Es scheint als würden sehr viele nach einem besseren Weg suchen.
Die eine Idee, die alles verändert.
Ich frage mich, wie ich mich trotzdem weiterhin motivieren kann. Ich möchte die Aufregung des Anfangs, wenn alles neu ist und sich schnell ändert, aber auch die Routine, Erfahrungen und Gewohnheiten, um eine lange Zeit dabeizubleiben.
Zuerst geht es nur darum möglichst schnell Fortschritte zu sehen. Alles ist spannend und aufregend. Ich freue mich über jeden Meilenstein. Die Freude wird aber bei jedem Erfolg etwas kleiner. Ich erwarte ihn und es wird normal. Ich passe meine Ziele dann immer weiter an. Irgendwann kommt aber der Punkt an dem das nicht mehr reicht. Ich brauche andere Ziele und Anreize als am Anfang.
Es gibt eine Studie, die besagt, dass man ab einem Gehalt von $75.000 keine Steigerung der Zufriedenheit mehr feststellen kann, wenn es eine Gehaltserhöhung gibt. Ich glaube sber, dass die Studie widerlegt wurde. Es hat sich gezeigt, dass es doch einen Einfluss hat, der er immer geringer wird. Man benötigt immer mehr Geld, um die Zufriedenheit zu steigern. Es beschreibt mein Problem aber ganz gut.
Wie steigere ich meine Motivation, wenn mich weitere Fortschritte in einem Bereich nicht mehr so reizen wie am Anfang, ich mich aber trotzdem steigern möchte.
Zeitraum
Das beste Beispiel ist das Investment. Ich erstelle meinen Sparplan und lasse ihn viele Jahre laufen. Am Anfang freue ich mich über jede Steigerung und ärgere mich über jeden Verlust. Ich gucke jeden Tag ins Depot. Ich freue mich auf die Tage an denen die Dividenden überwiesen werden. Ich gewöhne mich aber an das Hin und Her an der Börse und erkenne, dass es bedeutungslos ist. Ich gucke immer seltener ins Depot und nehme die Dividenden als gegeben hin, auch wenn sie weiter steigen.
Ich könnte eine neue Strategie ausprobieren, um wieder etwas Aufregung zu erzeugen, dass würde die Rendite aber sehr wahrscheinlich reduzieren und ich würde Rückschritte machen. Ich bin mir sicher, dass die ETF-Strategie, die beste für mich ist und es keine Alternative gibt. Alles andere würde zu schlechteren Ergebnissen führen. Die einzige Möglichkeit es zu beschleunigen, ist mehr zu investieren. Aber selbst das ist begrenzt. Irgendwann bringen mich 100€ / Monat mehr auch nicht mehr wirklich weiter. Sie reduzieren die Zeit bis zur finanziellen Unabhängigkeit kaum. Die Magie des Zinseszinseffektes braucht einfach seine Zeit. Ich müsste meine Einnahmen signifikant erhöhen, damit ich deutlich mehr investieren kann, um eine merkliche Reduktion der Zeit zu erreichen.
Es gibt also keinen realistischen Weg die Zeit noch weiter zu verkürzen. Ich muss sie durchhalten, um das Ziel zu erreichen. Ich kann es nicht erzwingen.
Ein weiteres Beispiel ist der Muskelaufbau. Ich muss über einen langen Zeitraum meine Wiederholungen machen, sonst ändert sich nichts. Selbst mit Steroiden kann ich nicht auf das Training verzichten.
Vielleicht muss ich es einfach akzeptieren, dass es so ist. Anstatt immer noch einem besseren Weg zu suchen kann ich komplett neue Dinge ausprobieren. Ich habe dann das aufregende Gefühl von etwas Neuem nicht bei einer konkreten Tätigkeit oder einem Bereich, sondern eine Ebene darüber in meinem Leben. Gleichzeitig habe ich meine Struktur und Routinen in den bereits bestehenden Tätigkeiten.
Abenteuer
Anstatt einen Teil einer Tätigkeit aufregender zu gestalten akzeptiere ich die Routine und gestalte stattdessen einen Teil meines Lebens aufregender. So habe ich meine Balance zwischen dem Bekannten und dem Aufregenden, allerdings auf einer höheren Ebene.
Das ist die Idee mit den Städtereisen und dem langsamen Steigern meines Lebensstils. Ich möchte dadurch eine langsame Veränderung in meinem Leben erreichen, damit nicht alles gleich bleibt. Das ist aber auch eine langfristige Lösung.
Ich könnte es noch viel weiter treiben und ständig etwas Neues lernen und mich auf Abenteuer begeben. Das ist genau der Sinn des de Lebensbereichs "Erfahrungen". Genau dafür ist er gedacht. Ich habe ihn aber nicht so eingebracht, wie ich es vielleicht könnte.
So hätte ich auch die kurzfristige Aufregung etwas Neues zu machen und das gute Gefühl schnelle Fortschritte zu erzielen. Es geht dabei nicht darum etwas sehr gut zu können, sondern darum etwas Auszuprobieren. Der Anfang eines Projekts ist immer am spannendsten.
Ich habe mal etwas über eine Firma gelesen, die jeden Monat ein neues Projekt startet. Die Meisten scheitern, aber manche sind erfolgreich. Je mehr Projekte sie starten, desto besser werden sie darin etwas Neues zu machen und mehr werden erfolgreich. Ich weiß nicht genau, was sie mit den Erfolgreichen machen. Wahrscheinlich werden sie ausgegründet und finanzieren so die Experimente.
Der Ansatz gefällt mir aber sehr gut. So habe ich immer etwas spannendes, neues zu tun, habe eine Ablenkung und Abwechslung zu meinen Routinen und es fällt mir leichter die Wiederholungen zu machen.
Durch die vielen Experimente lerne ich viel und es bieten sich weitere Möglichkeiten und Optionen. Ich lerne mich selbst besser kennen und erstelle mir gleichzeitig ein interessantes und attraktives Leben.
Ich möchte aber nichts Lernen, nur um es zu lernen, es soll schon einen Grund haben. Es bringt mir nichts Spanisch zu lernen, wenn ich nie nach Spanien fahre.
Ich möchte die Tätigkeiten, die mir Spaß machen auch nicht in meine Routinen drängen, sondern sie machen, wenn mir danach ist. Sobald es zu einer Pflicht wird, vergeht der Spaß irgendwann. Ich möchte eine Liste mit vielen Aktivitäten aufbauen, damit ich eine große Auswahl für meine Abenteuer habe.