Der Weg ist das Ziel
Es braucht viel Geduld und einen sehr langen Atem, um seine Ziele zu erreichen.
Die vielen Jahre, die ich in meinen ETF investieren muss, bis ich finanziell unabhängig bin, die vielen Trainingseinheiten, um Muskeln aufzubauen, die vielen Wochen im Kaloriendefizit, um abzunehmen.
Manchmal fühlt sich das Leben wie eine Abfolge von Routineaufgaben an.
Ich wünsche mir oft, dass ich die lange Zeit in der ich "nur noch" die Wiederholungen ausführen muss, um mein Ziel zu erreichen, überspringen kann.
Es ist als wollte ich die Belohnung jetzt, weil ich herausgefunden habe, wie ich sie erreichen kann.
Es ist der Irrglaube, dass ich glücklich bin, sobald ich das Ziel erreicht habe und alle meine Probleme gelöst sind.
Ich habe dabei an den Film "Klick" gedacht. Der Protagonist findet eine Fernbedienung, mit der er die Zeit vorspulen kann und erkennt, dass er zwar seine Ziele erreicht, aber dabei sein ganzes Leben übersprungen hat. Nicht nur die schlechten, sondern auch die guten Zeiten.
Die "langweiligen" Wiederholungen sind Teil meines Lebens.
Es liegt an mir mein Leben so zu gestalten, dass ich es genieße und es nicht nur als Qual sehe, um meine Ziele zu erreichen.
Es ist wichtig die Zeit zu genießen und das Beste daraus zu machen. Der Aufwand meine Ziele zu erreichen gehört dazu, ist aber nicht alles. Ich kann mein Leben genießen und gleichzeitig an meinen Zielen arbeiten.
Ich kann mir Wege überlegen, um die Wiederholungen attraktiver zu gestalten und/oder andere Dinge tun, die mir Freude bereiten.
Es ist wie immer eine Balance.
Ich bin mir sicher, dass der Belohnungsaufschub ein guter Weg ist nachhaltig glücklich zu werden. Ich darf die Belohnung aber nicht unendlich lange aufschieben. Einen Teil sollte ich mir auch immer "auszahlen".
Ich möchte mir Meilensteine setzen und sie feiern. Ich möchte mir die Zeit nehmen mich darüber zu freuen, wie weit ich schon gekommen bin und stolz darauf sein.
Ich möchte die Reise so angenehm wie möglich gestalten. Ich möchte meine Ziele "nebenbei" durch einen erfüllenden Lebensstil erreichen, der sich immer weiter verbessert.
Ich möchte versuchen die Wiederholungen als etwas positives zu sehen, etwas von dem ich profitiere und mir gut tut, das ich gerne mache, anstatt etwas negatives, unangenehmes, das ich machen muss.
Ich möchte auch schon auf dem Weg von meinen Zielen profitieren. Das motiviert mich weiterzumachen und verbessert gleichzeitig mein Leben.
Je weiter ich mit meinen Zielen komme, desto mehr zusätzliche Gelegenheiten ergeben sich. Ich baue mir immer mehr Optionen auf, die es mir erleichtern meine Ziele zu erreichen.
"Wer hat, dem wird gegeben"
Ein gutes Beispiel ist das Investieren. Je mehr ich investiert habe, umso stärker wächst das Depot von selbst und die Dividenden werden größer. Es beschleunigt sich selbst und meine Beiträge am Zuwachs werden immer kleiner. Das Ziel zu erreichen wird also immer leichter, je mehr ich dafür tue.
Außerdem wird meine Belohnung durch die höheren Dividenden auch immer größer. Es ist ein gutes Gefühl und ich bin begeistert von der Tatsache, dass mich etwas "bezahlt", nur weil ich es gekauft habe, ohne dafür etwas zu tun. Obwohl ich sie reinvestiere, motiviert es mich, wenn meine Dividenden steigen und ich möchte noch mehr investieren. Einen Teil der Dividenden kann ich nutzen, um meinen Lebensstil zu steigern.
Die Belohnungen sollten dem Fortschritt des Ziels aber nicht schaden. Wenn ich eine Diät mache, ist es nicht sinnvoll mich als Belohnung nicht mehr an den Ernährungsplan zu halten (Cheat Meal). Ich sabotiere damit mein Ziel und signalisiere mir, dass die Diät etwas negatives ist. Stattdessen sollte ich etwas machen, das die Fortschritte unterstützt, wie zum Beispiel ein Fotoshooting.
Ich möchte versuchen, so etwas für alle meine Ziele aufzubauen. Ein Schwungrad, das zwar schwer in Bewegung zu versetzten ist, wenn es sich aber erst dreht nur schwer zu stoppen ist und mit wenig Aufwand weiter beschleunigt werden kann.
Es geht darum Momentum aufzubauen. Wenn ich erst in Bewegung bin, ist es leichter und angenehmer weiterzumachen. Durch die Fortschritte werde ich motiviert und es fängt an Spaß zu machen. Der schwierigste Teil ist der Anfang, wenn ich noch keine Fortschritte sehe. Ich möchte in der Zeit auf den Plan vertrauen und mich auf die kommenden Verbesserungen freuen.
Im Leben ist der Weg wirklich das Ziel.
Ich möchte ihn so gut wie möglich gestalten und genießen, denn das ist, was das Leben ausmacht. Die Ziele zu erreichen sind ein Bonus.