Nachdenken
Viele scheinen konstante Unterhlatung zu brauchen. Wenn ich mich im Fitnessstudio umgucke, greifen viele direkt nach einem Satz zum Handy, anstatt sich einfach nur zu erholen und wie ich dumm durch die Gegend zu gucken.
Selbst in Cafés und Bars greifen die Leute sofort zum Handy, sobald es etwas langweilig wird, selbst wenn andere am Tisch sitzen. Ich frage mich dann immer, warum sie sich überhaupt treffen.
Man sitzt zusammen am Tisch und die Hälfte der Leute hole das Handy raus. Das ist für mich ein deutliches Zeichen, dass sie sich nicht unterhalten wollen oder lieber mit anderen zusammen wären. Dann kann ich auch darauf verzichten.
Es scheint als wäre jede Sekunde ohne Unterhaltung nicht auszuhalten. Ich sehe das sehr kritisch.
Da ist aber fast alle machen, auch zunehmend ältere Leute, frage ich mich manchmal, ob ich derjenige bin, der es nicht verstanden hat.
Ich habe immer die Menschen aus dem Film Wall E vor meinem inneren Auge, wenn ich so etwas sehe.
Ich denke es ist sehr wichtig sich mit seinen Gedanken auseinander zu setzen. Dafür braucht man aber Ruhe und eine Zeit ohne Ablenkung.
Ich halte es für sehr wichtig mir Zeit zum Nachdenken und zum Reflektieren über mein Leben zu nehmen.
Wir hetzen immer von einem Termin zum andern, ohne zu hinterfragen, ob wir das wirklich wollen und wohin uns das führt. Alle sind immer im Stress und haben keine Zeit.
Ich versuche mir regelmäßig Zeit zu nehmen, um darüber nachzudenken, was ich vom leben möchte. So kann ich Dinge erkennen, die mir keine Freunde mehr bereiten und so streichen und dadurch mehr Zeit für andere Dinge und weniger Stress zu haben.
Ich lege mich dafür auf mein Sofa und lasse meine Gedanken einfach schweifen. Das ist am Anfang sehr schwierig, nach ein paar Minuten tut es mir aber sehr gut und ist sehr entspannend. Ich kann so die ganzen aufgestauten Gedanken abarbeiten und komme so zu Lösungen und neuen Erkenntnissen.
Ich mache das auch sehr gerne in der Natur. An einem Fluss oder im Wald. Diese Umgebung hat etwas, dass es mir leichter macht nachzudenken. Es ist beruhigend und einfach angenehm an solchen Orten.
Auf einem Spaziergang klappt das auch sehr gut. Ich habe das Gefühl, dass ich beim gehen besser denken kann. Ich habe keine Erklärung womit das zusammenhängend, habe aber schon mehrfach die Erfahrung gemacht, dass ich die Lösung zu einem Problem gefunden habe, sobald ich aus dem Haus gegangen bin.
Ich versuche so regelmäßig herauszufinden, ob ich noch auf dem richtigen Weg bin. Ich selbst und auch meine Ziele verändern sich. Deshalb muss nicht alles was ich mache immer noch das richtige sein.
Außerdem neige ich dazu schlampiger zu werden. Ich vernachlässige Dinge und mache mehr von dem, was ich eigentlich nicht tun möchte. Die Zeit zum Nachdenken hilft mir das zu erkennen und mich neu zu fokussieren.
Besonders stark merke ich das im Fitnessstudio. Ich nehme mir vor meine Wiederholungen sehr sauber und langsam auszuführen. Mit der Zeit achte ich aber immer weniger darauf. Mir wird es wichtiger mehr Gewicht zu nehmen. Ich brauche Zeit zum Nachdenken, um es zu bemerken. So kann ich wieder auf die richtige Ausführung achten.
Es ist ein schleichender Prozess, deshalb ist es schwieriger festzustellen. Von einem Tag zum anderen gibt es kaum einen Unterschied, aber über Wochen macht sich bemerkbar. Ich möchte auch schon die kleinen Abweichungen bemerken, damit ich früher gegensteuern kann. Das macht es einfacher und meine Handlungen bleiben effizienter.
Es ist leichter Fehler und Probleme zu korrigieren, solange sie noch klein sind. Je länger ich sie laufen lasse, desto schwieriger wird es und so größer ist die Auswirkung.
Ich nutze die Zeit auch, um meine Prioritäten anzupassen oder Neue zu setzen oder neue Ideen auzuarbeiten und die nächsten Schritte für meine Ziele festzulegen. Ich male mir aus, wie ich leben möchte und wie ich es erreichen kann.
Um das zu erreichen brauche ich etwas Abstand von meinem Alltag. Ich finde die Lösung nicht sofort, sondern erst wenn sich meine Gedanken beruhigt haben. Die ersten paar Minuten sind sehr langweilig und ich sehne mich nach Unterhaltung. Danach schießen mir alle möglichen Gedanken durch den Kopf. Erst danach kann ich mich mit den grundlegenden Gedanken und Problemen beschäftigen. Je öfter ich mir Zeit nehme ohne Ablenkung nachzudenken zum Beispiel auf dem Sofa oder auf einem Spaziergang, desto schneller komme ich in diesen entscheidenden Bereich.
Besonders das Aufschreiben meiner Gedanken hilft mir dabei. Wenn ich weiß, dass die Gedanken sicher gespeichert sind, kann ich sie vergessen und mich mit neuen beschäftigen.