Neuer Tagesablauf

04.09.2022

Ich habe in den letzten beiden Wochen meinen Tagesablauf umgestellt.

Ich stehe jetzt zu normaleren Zeiten auf. Mein Tagesablauf deckt sich jetzt mehr mit dem aller anderen. Ich arbeite und habe Freizeit, wenn es die anderen auch tun.

Ich hatte schon länger das Gefühl, dass das frühe aufstehen mir nicht mehr so sehr dient wie früher. Es ist eher zu einem Hindernis als ein Vorteil geworden.

Ich bin trotzdem froh diese Phase meines Lebens gehabt zu haben. Ich bin von jemandem, der nie alleine sein konnte und auch nicht war zu jedem geworden, der viel alleine war.

Ich habe sehr viel über mich gelernt und bin dankbar, dass ich mir die Zeit für mich genommen habe.

Ich glaube ich habe diese Phase gebraucht.

Außerdem konnte ich mir ein gutes Fundament liegen auf das ich jetzt aufbauen kann.

Es fühlt sich so an als ob diese beiden Phasen meines Lebens sich jetzt zu etwas besserem zusammenfügen.

Ich fühle mich wieder bereit mehr mit anderen Menschen zu unternehmen. Gleichzeitig weiß ich aber, dass ich auch gut alleine sein kann.

Ich habe mich wieder mehr nach einem erfüllten Sozialleben gesehnt. Das war aber mit meinem Tagesablauf nicht möglich.

Da ich aber mein ganzes Leben darauf aufgebaut habe, hatte ich nicht die Kraft alles umzustoßen. Ich habe eine Veränderung gebraucht, wollte aber nicht das verlieren, was ich mir aufgebaut habe.

Es hat mir gezeigt, dass ich manchmal etwas Gutes aufgeben muss, um etwas besseres zu erreichen.

Außerdem ist mir ganz klar geworden, dass ich meine Ziele und Bedürfnisse im Lauf der Zeit verändern. Ich werde zu einer neuen Person und entwickle mich ständig weiter. Etwas das einmal funktioniert hat, muss nicht mein Leben lang so sein.

"The Only Constant in Life Is Change"

Ich habe dann durch ein Gespräch den Schubs bekommen, den ich gebraucht habe. Ich bin sehr dankbar dafür.

Die Gründe, die ich mir selbst überlegt habe, haben nicht gereicht, um etwas zu tun. Es war alles ganz nett, aber nichts was wirklich wichtig genug gewesen wäre.

Ich habe ein stärkeres "Warum" gebraucht.

Der Grund wurde mir erst in dem Gespräch geliefert.

Ich brauche ein Team und halte mich auch für einen Teamplayer, aber mein Lebensstil hat das unmöglich gemacht.

Ich habe allen signalisiert, dass ich alleine gelassen werden möchte. Das war aber gar nicht das, was ich wollte.

Ich dachte ich treffe meine Entscheidungen unabhängig von allen anderen, weil sie niemanden sonst betroffen haben. Ich habe aber übersehen, dass ich mit jeder Entscheidung auch ein Signal für andere aussende.

Als mir das vor Augen geführt worden ist, konnte ich sofort etwas ändern.

Es war etwas, das mir wirklich wichtig ist und das mit meinem Tagesablauf nicht vereinbar gewesen ist.

Es war als hätte ich dadurch die nötige Aktivitätsenergie erreicht und ich konnte die Änderungen umsetzen.

Ich war direkt aufgeregt und habe mich sehr auf die neuen Möglichkeiten gefreut.

Ich habe mir ausgemalt, dass mein Leben nach der Umstellung perfekt wäre. Ich habe Pläne gemacht und mir vorgestellt wie gut alles wird.

Die Realität sah natürlich anders aus.

Ich habe mich müde und verloren gefühlt.

Das Leben ist irgendwie an mir vorbei gezogen und ich habe mich nicht in Kontrolle gefühlt.

Jemand hat meine Umstellung als Jetlag ohne Reise beschrieben. Ich glaube das hat es ganz gut getroffen. Ich war völlig durch den Wind und auch ständig hungrig.

Ich muss alle Entscheidungen neu treffen. Alles ist durcheinander.

Ich habe nicht das Gefühl Kapazitäten für etwas anderes zu haben. Die Umstellung erfordert meine komplette Aufmerksamkeit.

Es ist interessant zu sehen wie viel Ressourcen es braucht, nur um die notwendigen Dinge des Lebens zu erledigen. Es hat mir gezeigt wie wertvoll die Struktur ist und dass ich nicht ständig die selben Entscheidung treffen muss.

Es hat mir auch gezeigt, wie wichtig sie für mich ist. Ich möchte mich nicht jeden Tag mit den kleinen Entscheidungen herumquälen. Ich möchte mir nicht jeden Tag überlegen müssen, wann ich trainiere oder was ich esse.

Ich möchte meine Zeit zum Aufblühen und nicht nur zum bloßen Überleben nutzen.

Dafür möchte ich Entscheidungen so selten wie möglich treffen. Das erreiche ich mit einer Struktur für meinen Tag.

In den letzten beiden Wochen hätte mir es wahrscheinlich sehr geholfen meine Gedanken aufzuschreiben. Stattdessen habe ich mich so überwältigt gefühlt, dass ich das Gefühl hatte nicht auch noch schreiben zu können.

Ich glaube aber im Nachhinein, dass es mir sehr gut getan hätte und mir geholfen hätte meine Gedanken zu sortieren.

Mir ist aufgefallen, dass ich das öfter machen.

Ich weiß was ich machen muss, um mich besser zu fühlen. Wenn ich mich aber nicht gut fühle, vernachlässige ich genau diese Dinge. Ich warte darauf mich besser zu fühlen, um sie wieder zu machen. Was genau der falsche Weg ist.

Diese Dinge sind umso wichtiger, je schlechter es mir geht.

Gerade wenn ich mich überfordert fühle brauche ich Zeit für mich um meine Gedanken zu ordnen und einen Plan zu schmieden.

Besonders wenn es mir schlecht geht brauche ich Aktivitäten, die mich aufheitern.

Es ist leicht sie zu tun, wenn ich gut drauf bin. Sie zählen aber besonders, wenn ich mich nicht danach fühle.

Mein Ziel ist jetzt mir einen neuen besseren Tagesablauf zu überlegen. Etwas das besser zu meinen aktuellen Lebenssituation passt.

Ich möchte die ganzen neuen Möglichkeiten, die mir jetzt zur Verfügung stehen, auch tatsächlich nutzen. Ich möchte rausgehen und etwas machen.

Ich möchte weniger Zeit in meinem Kopf und mehr Zeit in der Realität verbringen.

Was ist dein Traum? Wie kann ich helfen?