Pessimismus

24.02.2022

Ich war eigentlich immer sehr optimistisch, was die Zukunft der Menschheit angeht.

Ich habe immer gedacht, dass wir die Kurve kriegen und eine wirklich gute Welt aufbauen können. In der immer alles besser wird.

Ich habe geglaubt, dass wir irgendwann zu den richtigen Entscheidungen kommen, durch die alle profitieren. Die Menschen, Tiere, Pflanzen und die Erde insgesamt.

Man benötigt eine Art Kreislaufwirtschaft, regenerative Herstellungsverfahren und erneuerbare Energien.

Meiner Ansicht nach reicht es nicht, nur nachhaltig zu sein. Alles sollte sich immer weiter verbessern.

Für mich ist das eine logische Schlussfolgerung, besonders wenn man langfristig denkt.

Wahrscheinlich braucht man hin und wieder nicht nachhaltige Produktionsverfahren (z.B. fossile Brennstoffe), um auf einen technischen Stand zu kommen, der langfristig stabile und sich verbessernde Zustände schaffen kann (erneuerbare Energien).

Man sollte sich aber immer bewusst sein, dass es nur eine Ausnahmesituation ist und man so schnell wie möglich eine bessere Lösung finden sollte.

Wir wissen, was Menschen für ein glückliches Leben benötigen, scheinen aber nicht entsprechend zu handeln.

Ich habe immer gehofft, dass das Pendel irgendwann zurückschwingt und wir vernünftige und logische Entscheidung im Sinne alles Beteiligten treffen können. Das sehe ich aktuell nicht mehr.

Ich weiß, dass es uns insgesamt immer besser geht. Alle Graphen, die den Fortschritt messen gehen nach rechts oben. Es gibt immer weniger Menschen, die an Hunger leiden, die Kindessterblichkeit geht zurück und vieles mehr.

Es fühlt sich aber nicht so an. Ich höre immer nur von Katastrophen und Krisen.

Einen Tag nachdem ich den Entwurf für diesen Text diktiert habe, hat der Krieg in der Ukraine begonnen.

Ich habe das Gefühl, dass wir immer schneller in die falsche Richtung laufen. Das Streben nach Macht und Geld scheint immer wichtiger zu werden. Jeder versucht nur noch das Beste für sich selbst heraus zu holen ohne dabei an andere zu denken

Vertrauen und Anstand sind völlig verloren gegangen.

Konsum und Unterhaltung scheinen die höchsten Werte zu sein. Wie konnte es dazu kommen, dass man selbst Klamotten auf Raten kaufen kann?

Alles muss sofort passieren und einfach sein. Keiner möchte mehr etwas unangenehmes tun oder verzichten, um seine Ziele zu erreichen.

Ich habe dann auch noch ein Video über das Metaverse gesehen. Das hat meine schlimmsten Befürchtungen sogar noch übertroffen. Es scheint alles auf eine Dystopie hinauszulaufen.

Die durchschnittliche Bildschirmzeit der Amerikaner liegt bei 6-7 Stunden pro Tag. Das bedeutet es gibt noch ein Drittel des Tages, die die Menschen nicht im Internet verbringen. Das soll durch das Metaverse geändert werden. Jede Sekunde, die nicht im Internet verbracht wird, bringt den Internetkonzernen kein Geld ein. Das wollen sie anschienend ändern.

Die Menschen sollen ihr ganzes Leben dort verbringen und keine Zeit mehr in der echten Welt "verschwenden". Sie sollen alle Erfahrung des wirklichen Lebens durch eine kurze Ausschüttung von Dopamin austauschen. Ich befürchte, dass viele diesen Tausch gerne eingehen werden. Das Leben in der virtuellen Realität wird wahrscheinlich bald viel besser sein als das echte Leben. Alles ist darauf optimiert Spaß zu machen. Die langweilge echte Welt kann da nicht mithalten. Es werden immer mehr Sinne in der virtuellen Realität nachgebildet werden können. Irgendwann wird es sich kaum noch unterscheiden.

Wenn ich mich umgucke scheint es jetzt schon so zu sein. Viele Menschen scheinen ihr Leben vor einem Bildschirm zu verbringen. Entweder dem Handy, Fernseher oder dem PC.

Ich bin immer wieder schockiert, dass die meisten Menschen selbst im Fitnessstudio zwischen den Sätzen direkt zum Handy greifen. Anscheinend ist jede Sekunde ohne das Handy schlecht.

Außerdem hat England eine digitale Währung angekündigt, die man programmieren kann. Der Arbeitgeber oder der Staat kann dann bestimmen, wofür das Geld ausgegeben werden darf. Das halte ich für eine riesen Katastrophe!

Es scheint fast so als würden die Unternehmen wirklich die Kontrolle übernehmen wollen. So können Sie ihre Macht und ihr Vermögen maximieren.

Es ist das perfekte Gefängnis. Es braucht keine Gitter oder Wächter, denn die Menschen bleiben freiwillig. Sie merken nicht mal, dass sie eingesperrt sind.

Es erinnert mich stark an das Buch von Aldus Huxley "Brave new World". Dort warnt er genau vor diesem Szenario.

Aktuell ist die virtuelle Realität noch schlecht und alle machen sich darüber lustig. Das wird aber nicht so bleiben. Das Potenzial ist einfach zu groß.

Zuerst werden die Brillen subventioniert und vielleicht sogar kostenlos ausgegeben, um möglichst viele Menschen in ihren Bann zu ziehen. Das zeigt wie wichtig die virtuelle Realität für die Firmen sind. Sie wissen, dass sie die volle Kontrolle haben, sobald die Menschen in der virtuellen Realität sind. Sie können dann virtuelle Gegenstände und Dienstleistungen verkaufen, die den Menschen nicht wirklich gehören, sondern den Programmieren.

Meta ist Partnerschaften mit Glaubensgemeinschafetn eingegangen und hat angefangen Gottesdienste in der virtuellen Realität zu halten.

Sie können die Menschen so auch viel leichter manipulieren. Sie sammeln Daten in jeder wachen Minute mit immer mehr Sensoren und wissen so genau, wie sie noch mehr verkaufen können.

Je schlechter das echte Leben ist, desto eher flüchten sie in die virtuelle Welt.

Mir macht diese Zukunft wirklich Angst!

Ich weiß nicht, wie man es verhindern kann. Die Menschen sind schon daran gewöhnt alles direkt zu bekommen ohne viel dafür zu tun. Wir sind süchtig nach Dopamin und wollen immer mehr Zeit am Handy verbringen.

Ich hoffe wirklich, dass es nicht so kommt.

Generell halte ich die virtuelle Realität für eine sehr gute Sache. Das Problem entsteht aber wenn sie einer Firma gehört. Es sollte ähnlich wie das Internet aufgebaut sein. Niemandem gehört es wirklich und jeder kann tun was er möchte.

Ich habe die Hoffnung noch nicht komplett aufgegeben. Vielleicht ist es jetzt ein letztes aufbäumen des alten Systems, bevor wir bessere Entscheidung treffen können.

Vielleicht bin ich auch einfach zu naiv und glaube zu sehr an das Gute im Menschen, oder ich habe einen komplett falschen Eindruck und sehe die Welt aus dem falschen Blickwinkel.

Nachdem ich diesen Text geschrieben habe, ist mir klar geworden, dass ich nichts daran ändern kann. Ich habe mich wieder mit Problemen beschäftigt, die nicht in meiner Kontrolle sind. Das fühlt sich überwältigend an und ich fühle mich hilflos.

Es ist einer der Gründe, warum ich dich Nachrichten nicht verfolge. Ich möchte mich von den ganzen negativen Schlagzeilen nicht beeinflussen lassen und positiv bleiben.

Ich möchte mich nur noch mit Dingen beschäftigen, die in meiner Kontrolle liegen. Etwas, das ich ändern kann. Ich kann bei mir anfangen und dann in meiner Umgebung weitermachen.

Ich kann die Welt nicht ändern, aber meine unmittelbare Umgebung beeinflussen.

Ich kann andere Menschen nicht ändern. Ich kann mein Leben aber so gestalten, wie ich mir das vorstelle und das möchte ich tun!

Ich möchte ein vorbildliches Leben führen und so andere positiv beeinflussen und anregen über ihr eigenes Leben nachzudenken.

Was ist dein Traum? Wie kann ich helfen?