Weidehaltung
Die beste Art Tiere auf der Weide zu halten ist sie jeden Tag weiterzutreiben.
Sie bekommen tägliche eine frische Tagesweide.
Dadurch fressen sie alle Pflanzen und nicht nur das, was ihnen am besten schmeckt. Die Pflanzen haben genug Zeit sich zu erholen und der Boden wird fruchtbarer.
Wenn Sie die ganze Zeit auf einer großen Weide sind, vermehren sich die ungewollten Pflanzen immer mehr und die gewollten werden immer weniger. Weil die Tiere sich das beste heraussuchen.
Man muss dann immer wieder nach mähen, säen und eingreifen. Was zu weiterem Aufwand und Kosten führt.
Auf der anderen Seite müssen die Tiere jeden Tag weiter getrieben und täglich neue Weiden mit Elektrozeug abgegrenzt werden.
In der Natur sorgen Raubtiere dafür, dass die Weidetiere immer in Bewegung bleiben. Sie sind aber gefährlich und fressen die Tiere. Das wollen wir natürlich vermeiden.
Die Tiere stehen dadurch enger zusammen und verteilen sich nicht über die ganze Fläche. Sie suchen Schutz in der Herde.
Sie ziehen im Verband über die Weiden. Durch die ständige Bewegung haben die Pflanzen genug Zeit sich zu erholen. Eine kleine Fläche wird nur für eine kurze Zeit intensiv begrast, gedüngt und plattgetrampelt. Die Herde kommt erst nach ein paar Wochen oder sogar erst im nächsten Jahr zu der gleichen Fläche zurück.
Der Boden, die Pflanzen und Tiere haben sich gemeinsam so entwickelt und alle profitieren davon.
Die Weide kann so optimal genutzt werden.
In der Natur gibt es viele diese Synergieeffekte. Wie kann man sie für die Menschen nutzen?
Vielleicht ist auch das Jagen eine Möglichkeit. Man gestaltet eine Umgebung, in der die Tiere gehalten werden und leicht gejagt werden können. So kann man aber nicht genug produzieren und es ist immer noch arbeitsintensiv.
Ich frage mich ob man andere Tiere, zum Beispiel Hunde, darauf trainieren kann die Rolle der Raubtiere zu übernehmen. So hat man alle Vorteile, aber keine Nachteile.
Der Aufwand die Tagesweide einzuteilen und die Tiere weiterzutreiben entfällt.
Es würde reichen einen großen Zaun um die Weide zu errichten. Die Hunde würden dann alles weitere übernehmen. Sie würden die Weidetiere zusammenhalten, weitertreiben, aber auch vor Gefahren schützen.
Bei Schafen klappt das schon ganz gut. Allerdings muss immer ein Schäfer dabei sein. Kann man Hunde so trainieren, dass sie diese Aufgaben selbstständig übernehmen?
Vielleicht gibt es ja noch ganz andere Möglichkeiten wie Geräusche, Gerüche, Bewegungen oder Beleuchtung.
Zusätzlich kann man noch Anreize für die Herde weiterzuziehen ins Spiel bringen.
Hühner werden zum Beispiel vom Kot der Tiere angezogen, weil Maden in wachsen. Sie würden der Herde folgen.
Die Frage ist also, wie man die Herde bewegt.
Vielleicht reichen auch Menschen, die zur Erholung durch über die Weide gehen. Dann müssten aber immer neue Wege für sie angelegt werden oder es muss komplizierte Regeln geben, die niemand versteht und an die sich keiner hält.
Die Tiere dürfen sich nicht daran gewöhnen. Sie müssen immer wieder einen Grund haben weiterzuziehen.
Es geht darum die Schutzmechanismen der Herde auszulösen, ohne sie in Gefahr zu bringen.
Da die Gräser zu unterschiedlichen Zeiten unterschiedlich schnell wachsen, kann man auch keine feste Einteilung der Weiden machen. Man müsste dann die Zeit, die die Tiere auf der Weide sind variieren.
Wenn man sich ein entsprechendes System überlegt, kann man immer mehrere unterschiedlich große Weiden von jedem Punkt erreichen und so trotzdem immer eine Tagesweide haben.
Dann kann man auch feste Wege für die Spaziergänger anlegen. Ich denke dabei an den botanischen Garten in Minden. Es gibt dort auch viele Wege und dadurch viele unterschiedlich große abgetrennte Stücke.
Dann hätte man am Anfang großen Aufwand alles einzurichten, muss die Tiere dann aber nur noch weitertreiben. Vielleicht kann man das sogar mit entsprechenden Toren automatisieren.
Die Tiere kann man dann darauf trainieren auf die neue Weide zu gehen. Hühner gehen auch jeden Abend von alleine in den Stall, sobald es dunkel wird.
Da man aber sowieso jeden Tag zu den Tieren muss, um nach ihnen zu schauen, kann man sie auch umtreiben. Die Tiere wollen ja wahrscheinlich auf die neue Weide und freuen sich schon darauf.
Ich habe Videos gesehen bei denen der Landwirt nur das Tor öffnen musste und die Tiere sind mit Freudesprüngen auf die neue Fläche gerannt. Sie wussten genau, was passiert.
Das sind einige Ansätze, ich weiß aber nicht, was richtig ist und suche weiter nach Möglichkeiten, wie man die Tiere auf natürliche Weise, ohne viel Aufwand und damit Kosten halten kann. Ein System von dem alle profitieren. Der Landwirt, die Tiere, die Natur und die Kunden.