Aufbauen
Ich habe mich in der letzten Zeit gefragt, was mir an den Dinge gefällt.
Ich habe dann versucht herauszufinden, ob es etwas gibt, das ich davon in mein Leben integrieren kann.
Etwas, das immer wieder auftaucht. Ein Muster, das sich immer wieder zeigt.
Computerspiele
Ich habe früher sehr gerne Rollenspiele gespielt. Es hat mir gefallen meinen Charakter immer weiter zu verbessern und ihm das Leben immer leichter zu machen. Besonders gut hat es mir gefallen, wenn man sich eine Basis und/oder eine Party aufbauen konnte.
Ich habe gerne als Beschwörer gespielt. Ich musste dadurch nicht mehr selbst kämpfen, sondern konnte habe das meinen Beschwörungen überlassen.
Bei der Party war es ähnlich. Ich konnte sie kämpfen lassen, während ich im Hintergrund agiert habe.
Durch die Basis habe ich weitere Vorteile gehabt. Ich musste nicht mehr selbst Rohstoffe sammeln und konnte automatisch Geld oder Fähigkeiten verdienen.
Ich habe die Spiele oft auf leicht gespielt, weil mir die Geschichte nicht so wichtig war, wie das entwickeln meines Charakters.
Bei Strategiespielen hat mir das Aufbauen der Basis immer mehr Spaß gemacht als das Kämpfen. Bei Command & Conquer habe ich immer versucht eine uneinnehmbare Basis aufzubauen. Ich habe den Bauhof eines Gegners gestohlen und konnte so alle Gebäude nutzen. So konnte ich die Schwächen einer Gruppe ausgleichen.
Ich habe auch sehr gerne Anno gespielt. Es hat mir großen Spaß gemacht die Lebensumstände meiner Bewohner zu verbessern und mir überlegt, wie ich ihre Bedürfnisse am effizientesten befriedigen kann.
Ich habe mir überlegt, wie ich die Inseln und den Platz am besten nutzen kann und es immer weiter optimiert.
Es hat mir Spaß gemacht, bis die Produktionsketten zu komplex geworden sind. Es hat sich angefüllt als wären sie ab einen Punkt unnötig kompliziert und nur ein weiteres Hindernis, dass die Programmierer vor meine Beine geworfen haben.
Es hat die einfachen Abläufe durcheinander gebracht und verhindert. An der Stelle habe ich dann meistens aufgehört. Der zusätzliche Aufwand hat sich in meinen Augen nicht mehr gelohnt.
Auch hier hat mir das Kämpfen keinen Spaß gemacht. Es hat mich geärgert, dass ich dafür Ressourcen verschwenden musste, die ich viel besser hätte nutzen können. Außerdem wurden Dinge sinnlos zerstört, die ich wieder aufbauen musste.
Oft habe ich deshalb ein Endlosspiel ohne Gegner gestartet.
Konkurrenz, Krieg und Zerstörung hat sich für mich immer sinnlos angefühlt. Ich habe lieber gemeinsam etwas aufgebaut und die Situation für alle verbessert.
Open Source
Ich bin Adam Wathan eine Weile gefolgt. Er hat sich viel mit Laravel befasst und dazu beigetragen. Er hat Videos gedreht und Vorträge gehalten. Er hat mir gute Tipps zum Programmieren gegeben.
Er ist der Erfinder von TailwindCSS. Mittlerweile hat er ein Unternehmen gegründet, hat Mitarbeiter und sie erstellen sehr viele Dinge um das Framework herum. Sie bauen es immer weiter aus.
Sie programmieren Tools, um Tailwind leichter nutzbar zu machen und haben Designs erstellt, die man nutzen kann. Sie verbessern das Framework auch immer weiter.
So verdienen sie mit etwas kostenlosem Geld. Jeder kann es nutzen, wenn man mehr möchte oder das Projekt unterstützen möchte, kann man dafür bezahlen.
Mir gefällt das Konzept sehr gut. Es kombiniert die Vorteile von Open Source mit einer Finanzierung.
Das ist bei vielen erfolgreichen Open Source Projekten der Fall. Sie bauen ein Ökosystem um das eigentliche Projekt herum auf, damit man es finanzieren kann.
LitRPG
Ich lese und höre gerne Bücher aus dem LitRPG (Literary Role Playing Game) Genre. Es ist im Prinzip ein Rollenspiel in Buchform. Die Hauptfigur landet in der Regel in einem Spiel oder einer Welt, die einem Spiel gleicht und erlebt dort Abenteuer.
Am Anfang können sie nichts und müssen lernen zu überleben. Sie verbessern ihre Fähigkeiten und Level, kommen immer weiter und besiegen am Ende den Gegner und erreichen ihr Ziel.
Auf dem Weg dorthin, bauen sie sich aber auch immer etwas auf. Sie bleiben nicht lange alleine und gründen oft eine Gilde oder führen eine Stadt.
Sie verbessern ihre Umgebung und die Leben ihrer Kammeraden. Sie machen die Welt zu einem besseren Ort. Sie helfen ohne eine Gegenleistung zu erwarten, sondern weil es das Richtige ist.
Dinge, die am Anfang schwer waren, werden immer leichter oder automatisiert. Alles wird immer besser. Es gibt konstante Fortschritte.
Influencer
Mir gefällt das Leben von Influencern und Digitalen Nomaden. Menschen die mit einem Blog, YouTube Kanal oder einer Software ihr Leben finanzieren.
Das eigentlich Produkt ist für mich dabei nicht so entscheidend. Es geht um den Lebensstil.
Es sind YouTuber wie Ali Abdal, Blogger wie David Perell, Fitness YouTuber, Mr Money Mustache aber auch Autoren und viele mehr.
Sie haben sich etwas aufgebaut und können daran immer weiter arbeiten. Sie schreiben ein Buch, produzieren ihren eignen Klamotten, gründen eine Akademie und vieles mehr.
Sie können ihr Leben so gestalten, wie sie wollen. Sie haben ein Publikum, dass sie unterstützt und dadurch eine Grundlage, um alles andere zu erreichen.
Es muss nicht unbedingt ein Publikum sein. Es kann auch ein Unternehmen, ein Erbe oder etwas völlig anderes sein.
Entscheidend ist, dass sie etwas haben, auf dem sie aufbauen können. Das ermöglicht ihnen den Freiraum Dinge auszuprobieren und ihre Ideen umzusetzen.
Sie bekommen schnell Feedback und können so feststellen, ob eine Idee funktioniert oder nicht.
Es wird immer größer und es bieten sich immer mehr Möglichkeiten.
Ich verfolge gerne den Weg vom Anfang, bis zu dem Punkt an dem sie erfolgreich werden und weitere Projekte starten. Danach sind sie dann zu weit von meinem Leben entfernt und es gefällt mir in der Regel nicht mehr.
Es wird dann ein richtiges Unternehmen und das Geldverdienen hat eine höhere Priorität. Was nachvollziehbar ist, denn es sind dann auch andere vom Erfolg abhängig und es müssen mehr Familien versorgt werden. Das Risiko ist einfach größer.
Die Zeit für Experimente ist dann vorbei und es wird ernst.
Monk-Mode
Es ist für mich eine Katastrophe, wenn mir andere vorschreiben, was ich zu tun habe.
Trotzdem gefällt mir die Vorstellung vom Leben in einem Kloster.
Es ist ein einfaches, strukturiertes Leben ohne Ablenkungen. Ich kann mich ganz auf meine Aufgaben konzentrieren und nur das tun, was ich mir vorgenommen habe, ohne dass etwas dazwischen kommt.
Wichtig ist, dass ich mir die Einschränkungen selbst auferlege.
Ich sehe immer ein Kloster im Wald an einem See vor mir. Abgeschieden vom Rest der Welt mit angenehmer Ruhe. Irgendwo, wo es immer angenehm warm ist.
Ich kann viel trainieren und gleichzeitig meine Arbeit erledigen. Es gibt nur zu bestimmten Zeiten abgewogene Mahlzeiten, damit ich mich nicht selbst um meine Ernährung kümmern muss.
Ich muss keine Entscheidungen über meine Alltag treffen und kann mich voll auf meine Ziele konzentrieren.
Handball
Mir war das Team immer am wichtigsten. Es hat mir gefallen gemeinsam Ziel ein zu erreichen und dafür zu trainieren.
Ich habe mich selbst immer gerne in den Dienst des Teams gestellt. Ich habe freiwillig mehr trainiert, um mehr beitragen zu können.
Als ich nicht mehr das Gefühl hatte, dass wir ein wirkliches Team sind und das gleiche Ziel verfolgen, hat mich meine Motivation verlassen. Es hat mir immer weniger Spaß gemacht.
Ich habe den Bezug zu meinen Mitspielern verloren und wir hatten nicht mehr die gleiche Einstellung zum Sport.
In meiner alten Mannschaft hatte Handball eine sehr hohe Priorität. Vieles wurde dem untergeordnet. Das hat sich im Laufe der Zeit geändert.
Nicht zum Spiel oder zum Training zu kommen gab es im Prinzip nicht.
Die Kameradschaft und damit mein Interesse ist verloren gegangen.
Dazu kam, dass ich nicht mehr die Leistung, die ich von mir erwartet habe, erbracht habe.
Das hat dann dazu geführt, dass ich immer frustrierte geworden bin und schließlich aufgehört habe.
Mein Interesse
Ich habe immer gedacht diese Dinge gefallen mir, weil es um den Fortschritt geht. Es wird immer etwas verbessert.
Ich glaube aber, dass es eher um das Aufbauen geht. Alle bauen sich etwas eigenes auf, was dann auch anderen hilft und zu immer mehr und größeren Möglichkeiten führt. Es kann immer mehr Gutes bewirkt werden.
Mir gefällt das "Worldbuilding" sehr. Mir zu überlegen, wie etwas verbessert werden kann. Abläufe zu optimieren oder automatisieren und eine Umgebung zu gestalten.
Ich kann mir aber keine Geschichten ausdenken, die sich verkaufen. Sie sind zu Langweilig. Es würde nichts passieren. Alle würden sich gut verstehen und es würde immer nur besser werden. Es gäbe keine Intrigen, spannende Wendungen oder Rückschläge.
"Friede, Freude, Eierkuchen"
Es gibt nur den Weg, der zu immer besseren Ergebnissen führt. Vielleicht ist das ja gerade das das Spanende daran.
Ich würde mir gerne etwas eigenes aufbauen, das ich als Sprungbrett für weitere Projekte nutzen kann.
Etwas über das ich die volle Kontrolle habe und bei dem ich machen kann, was ich möchte.
Ich habe unendlich viele Ideen, die ich gerne ausprobieren würde. Dafür brauche ich aber ein Fundament. Ein Startpunkt, der mir ermöglicht sie umzusetzen.
Ich könnte dafür natürlich mein Gehalt nehmen. Das wäre aber nicht nachhaltig. Die Projekte sollen sich selbst finanzieren. Wenn ich immer wieder Geld nachschießen muss, ist es keine wirklich Lösung.
Der erste Kunde ist immer der Schwierigste. Mein Sprungbrett soll dieser erste Kunde sein. So habe ich immer einen Nutzen und mache nichts willkürlich ins Blaue hinein. Ich löse meine eigenen Probleme und hoffe, dass diese Lösung auch anderen hilft. Ich hätte immer einen Abnehmer und einen Grund, warum ich etwas umsetze.
Mein Unternehmen soll dabei aber nicht zu groß werden. Entweder bleibe ich alleine oder baue mir ein sehr kleines Team auf. Alles andere sollen andere Firmen übernehmen.
Ich möchte aber nicht an anonyme Menschen verkaufen sondern gemeinsam mit ihnen an etwas arbeiten. Sie wirklich unterstützen.
Mir gefällt die Idee aus dem Buch "Company of One". Es geht darum, dass es manchmal besser ist nicht endlos zu wachsen, sondern aufzuhören, wenn man genug hat. Mit dem Wachstum kommt zwar mehr Geld, aber auch mehr Probleme. Irgendwann kommt es zu einen Wasserkopf und die Organisation wird immer komplexer. Entscheidungen dauern länger und es sind immer mehr Meeting notwendig.
Für mich soll das Unternehmen genug Geld abwerfen, um weitere Projekte anzustoßen und anderen zu helfen.
Ich möchte mit anderen gemeinsam etwas aufbauen. Ich möchte aber nicht für alles verantwortlich sein. Ich möchte die Projekte anstoßen oder dabei helfen, aber alle sollen davon profitieren.
Ich selbst brauche nicht viel, möchte aber eine Umgebung gestalten, in der ich gerne leben möchte. Das ist sehr teuer. Dafür brauche ich das Unternehmen aus dem alles andere entstehen kann. Das Geld soll dann auch nicht verschwendet, sondern investiert werden. Es sollen immer mehr Projekte möglich werden, die weitere Einnahmen generieren.
Die Umgebung hat einen großen Einfluss auf unser Leben. Je besser sie ist, desto einfacher wird es sich selbst ein gutes Leben aufzubauen.
Ich möchte es auch nicht alleine machen, weil es nicht nur mich betrifft.
Andere haben mindestens genauso gute Idee wie ich. Gemeinsam können wir etwas großartiges schaffen.
Wir brauchen nur den ersten Schups. Einer muss anfangen.
Das ist die Idee hinter den Genossenschaften in meinem Masterplan. Anstatt, dass ich alle Grundstücke im Dorf aufkaufe und alles so gestalte, wie ich mir das vorstelle, sollen die Menschen selbst entscheiden können wie sie leben wollen. Ich würde ihnen dabei helfen wollen das zu ermöglichen. Vielleicht in Form von Krediten oder Wettbewerben, was auf den Grundstücken, die ich gekauft habe, gebaut werden soll und es dann an die zukünftigen Bewohner zu verkaufen.
Ich kann auch andere Projekte starten an denen sich dann die Anwohner beteiligen können, wie zum Beispiel eine Solaranlage oder ein Windrad.
Natürlich möchte ich auch davon profitieren. Es soll aber ein Gewinn für alle werden.
Es sollen Projekte sein, die ich auch alleine umsetzen würde. Ich möchte aber anderen die Möglichkeit geben sich zu beteiligen.
Vielleicht ist der Startpunkt eine Software für die Verwaltung eines kleinen Unternehmens (Rechnungspilot). Ich unterstütze so andere dabei ihr Unternehmen aufzubauen.
Ich nehme nur wenige Kunden auf, die ich dann wirklich unterstützen kann. Ich kann mit ihm gemeinsam Abläufe entwickeln, die ich dann in der Software umsetze.
Die Gewinne würde ich dann nutzen, um weitere Projekte zu starten.
Die Idee des Gründerzentrums gefällt mir auch sehr gut. Ich könnte es aus Rechnungspilot entwickeln. Es ist ein Ort an dem alles vorhanden ist, was man für das Gründen eines Unternehmens braucht. Der Gründer kann sich dann voll auf sein Produkt konzentrieren, denn alles andere ist schon vorhanden. Er muss sich nicht um die Buchhaltung oder Steuern kümmern. Es gibt Büros, eine Marketingabteilung und alles andere.
Ich möchte mit der Zeit immer mehr zum Investor und Berater werden und so die Möglichkeit haben immer mehr Projekte anzustoßen.