Das Leben ist ein Computerspiel
Wir sammeln Erfahrung, werden besser und lösen Probleme. Je besser wir dabei werden, desto besser werden unsere Probleme.
Der Unterschied zwischen dem echten Leben und einem Computerspiel ist aber, dass wir in einem Computerspiel eher bereit sind die langweiligen Dinge zu tun, um Fortschritte zu erzielen (grinden). Im echten Leben haben wir da oft keine Lust drauf und geben nach kurzer Zeit auf.
Wie kann man also die Motivation vom Computer Spiel auf das echte Leben übertragen?
Wir verbringen sehr viel Zeit damit unsere virtuelle Rolle zu verbessern. Oft ist es dabei ein langweiliger sich wiederholenden Prozess.
Das beste Beispiel ist dafür das Spiel "Die Sims". Wir lassen unsere Spielfigur ein normales Leben leben und versuchen alle ihre Bedürfnisse zu erfüllen und vernachlässigen dabei möglicherweise unsere eigenen.
Ich habe mir irgendwann überlegt, dass es cooler ist mein eigenes Leben aufzuleveln, anstatt einen virtuellen Charakter.
Die Frage ist also, wie ich mein Leben so gestalten kann, dass ich auch die langweiligen Dinge gerne tue.
In einem Computerspiel weiß ich immer wo ich gerade stehe und habe ein konkretes nächstes Ziel vor Augen.
Quests
In einem Computerspiel gibt es ein großes Endziel, in der Regel die Welt zu retten, dass in viele kleine Quests aufgeteilt ist. Zusätzlich gibt es viele Nebenquests. Dabei sind immer Wegpunkte vorhanden und konkrete Handlungen, die mich dem Ziel näher bringen.
Das kann ich für mein Leben nutzen. Ich überlege mir, was ich in meinem Leben erreichen möchte und arbeite von dort rückwärts. Ich überlege mir Meilensteine, die ich auf meinem Weg erreichen muss. Dabei werde ich immer konkreter, je näher das Ziel ist. Am Ende möchte ich ausführbaren Handlung haben. So weiß ich genau woran ich arbeiten muss, und wann ich das nächste Ziel erreicht habe.
Sobald ich ein Meilenstein erreicht habe, teile ich den nächsten wieder in kleinere Ziele und anschließend in ausführbare Aufgaben ein. Ich mache so lange weiter, bis ich mein Ziel erreicht habe, oder erkannt habe, dass ich ein anderes Ziel erreichen möchte.
Direktes Feedback
Bei einem Computerspiel sehe ich immer direkt, was ich gerade erreicht mit meienr Aktion habe. Wie viel Schaden ich zugefügt, wie viel Erfahrungspunkte ich bekommen oder welche Ausrüstungsgegenstände ich gefunden habe.
Ich kann auch immer sehen wo ich gerade stehe und was ich kann. Außerdem sehe ich wie ich mich verbessern kann und wie viel ich machen muss, um die nächste Stufe zu erreichen.
Wenn ich nach jeder Wiederholung oder jedem Satz im Fitnessstudio direkt sehen würde wie viele Wiederholungen ich noch brauche, bis meine Muskeln wachsen oder ich das Gewicht steigern kann, wäre ich deutlich stärker motiviert! Ich habe etwas konkretes auf das ich hin arbeiten kann und weiß genau wie ich dort hinkomme.
Im echten Leben ist das leider nicht der Fall.
Erschwerend kommt noch hinzu, dass viele andere Dinge von Bedeutung sind. Wie fühle ich mich gerade, was ist sonst los, wie habe ich geschlafen. Auch die Tagesform ist ein wichtiger Faktor. Nicht immer läuft alles nach Plan und das Leben gerät dazwischen.
Ich kann es aber etwas simulieren, indem ich mich nicht auf das Ziel fokussiert, sondern die ausführbaren Handlungen. Zum Beispiel Anzahl der Wiederholungen beim Training oder geschriebene Artikel für den Blog.
Die Handlung sollten von nichts anderem als mir selbst beeinflusst werden. Die Anzahl von Besuchern auf meiner Homepage wäre also kein guter Punkt.
Um das zu erreichen kommen Gewohnheiten ins Spiel. So kann ich wiederkehrende Handlungen automatisieren ohne groß darüber nachzudenken. Ich gehe jeden Tag ins Fitnessstudio, nach dem Arbeitsbeginn, starte ich direkt mit der wichtigsten Aufgabe des Tages, usw.
Diese Gewohnheiten kombiniere ich dann zu einem festen Tagesablauf. So weiß ich immer wann ich was machen muss und komme meinen Zielen immer näher.
Belohnungsaufschub
Wir lassen unseren Charakter die meiste Zeit an seinem Ziel arbeiten und sich nicht oder nur selten durch Vergnügungen ablenken. Sein ganzes Leben dreht sich um seine Aufgabe.
Ich denke wir sollten unser Leben ähnlich gestalten. Wenn man große Ziele erreichen will, muss man auch viel dafür tun. Indem ich auf das kurzfristige Vergnügen, wie Zucker, Social Media oder Alkohol, verzichte, fällt es mir leichter die langfristigen Vergnügen, wie Training, Meditieren und Arbeiten, zu genießen.
Der Anfang ist am schwersten, weil man viel investiert, aber noch keine Erfolge sehen kann. Wenn sie dann aber kommen, ist es schwer wieder aufzuhören.
Das bedeutet nicht, dass wir einen freudloses Leben führen sollten. Gemeinsam mit anderen an erstrebenswerten Zielen zu arbeiten und sich selbst zu verbessern kann auch großen Spaß machen und erfüllend sein.