Gedanken verarbeiten

21.01.2022

Seit ein paar Wochen diktiere ist meine Gedanken, anstatt sie nur aufzuschreiben. Ich nutze dafür mein Handy und OneNote.

In dem ich jeden Tag über meinen Erfahrungen rede oder schreibe, kann so das Erlebte verarbeiten und andere Blickwinkel und Perspektiven bekommen. Durch das Diktieren und Editieren mache ich im Prinzip beides. Es fällt mir so auch leichter mit anderen darüber zu reden.

Dadurch fällt es mir leichter achtsam zu sein und im Hier und Jetzt zu leben. Dadurch werde ich entspanter und glücklicher.

Dadurch ist mein Kopf frei und ich mache mir weniger Sorgen. Ich denke weniger an die Vergangenheit, weil ich die Dinge verarbeitet habe und mache mir weniger Sorgen über die Zukunft, weil ich alles direkt verarbeitete und Pläne schmiede.

Außerdem habe ich so neue Gedanken und ich drehe mich nicht immer im Kreis. Sobald ich Gedanken aufgeschrieben und so sicher gespeichert habe, denke ich nicht mehr (so oft) darüber nach.

Das war möglicherweise früher beim gemeinsamen Abendessen oder beim Sitzen am Lagerfeuer der Fall. Alle sind zusammen gekommen und haben von ihrem Tag erzählt. Es wurden Ideen diskutiert und Erfahrungen ausgetauscht.

Oft fällt mir eine Lösung ein, sobald ich das Problem formuliert habe. Die Tatsache, dass ich mich mit dem Problem befasst habe reicht oft aus. Indem ich darüber nachdenke, wie ich es anderen erkläre, finde ich die Lösung.

In dem ich meine ersten Entwurf diktiere, simuliere ich ein Gespräch. Dadurch fällt es mir leichter meine Gedanken zu formulieren. Ich muss nicht darüber nachdenken, wie ich etwas aufschreibe und verliere so weniger Gedanken. Es fühlt sich viel flüssiger an. Es geht nur darum, die Gedanken aus dem Kopf und aufs Papier bzw. in die Datei zu bringen.

Häufig mache ich es auf dem Spaziergang. Ich denke dort eh immer über irgendetwas nach und so kann ich die Gedanken sichern und denk nicht immer über das Gleiche nach.

Es ist dabei nicht wichtig, ob die Grammatik stimmt oder alles einen logischen Ablauf hat. Darum kümmere ich mich hinterher beim Editieren.

Es ist viel leichter einen (schlechten) vorhandenen Text zu überarbeiten, als vor einer weißen Seite zu sitzen und den perfekten Text schreiben zu wollen.

Natürlich ersetzt das Aufschreiben den Kontakt zu anderen Menschen nicht. Aber man hat nicht immer jemanden zum Reden und manche Dinge möchte man nicht mit anderen besprechen. Ich denke, wie immer, dass eine Kombination aus beidem das Beste ist.

Was ist dein Traum? Wie kann ich helfen?