NPC (Nicht-Spieler-Charakter)

12.03.2022

Ich habe meine Pläne und meinen Tagesablauf diese Woche schleifen lassen.

Ich habe meinen normalen Ernährungsplan etwas reduziert, damit ich Luft habe andere Dinge nach Bedarf und Intuition zu essen.

Das hat dazu geführt, dass ich mehr gegessen habe und auch zu anderen Zeiten vor allem nach der normalerweise letzten Mahlzeit am Mittag. Ich habe, was ich sonst nicht mache, auch noch vor dem schlafengehen etwas gegessen.

Dadurch hatte ich Probleme beim Einschlafen, habe mehr geträumt und unruhig geschlafen. Am nächsten Tag war ich deshalb müde und habe mehr Hunger gehabt.

Ich habe mich weniger motiviert gefühlt, habe mich noch weniger an meinen Tagesablauf gehalten und musst wieder mehr Entscheidung treffen.

Ich musste unter anderem wieder entscheiden wann ich was und wie viel essen möchte. Teilweise mussste ich deshalb zusätzlich einkaufen fahren. Dadurch hat sich mein Zeitplan verschoben und ich habe andere Dinge ausfallen lassen.

Ich hatte das Gefühl dadurch auch unproduktiver zu sein. Ich wollte wieder mehr Videos gucken und länger im Bett bleiben, anstatt rauszugehen und etwas zu tun.

Die ganze Woche hat sich angefüllt als wäre nichts passiert. Als wäre ich letzten Sonntag ins Bett gegangen und eine Woche später wieder aufgewacht.

Ich hatte nicht das Gefühl meine Zeit sinnvoll zu verbringen und sie ist einfach Vergangen. Ich habe mich treiben lassen und nicht das Steuer übernommen.

Ich habe immer weniger Dinge gemacht, die mir sonst Freude bereiten, wie zum Beispiel diese Texte zu diktieren oder zu überarbeiten.

Die Zeit ist einfach so dahin geplätschert. Ich habe alles irgendwie unbewusst, wie eine Maschine, gemacht. Es ist mir auch wirklich schwer gefallen mich an die Woche zu erinnern. Es ist irgendwie nichts wirklich passiert. Als hätte ich jemand anderem bei seinem Leben zugeguckt. Ich habe mich gefühlt wie ein NPC in einem Rollenspiel.

Das hat mir überhaupt nicht gefallen.

Ich bin zwar ein Fan davon meinen Alltag so weit wie möglich zu automatisieren, ich möchte die so gewonnenen Kapazitäten aber nutzen, um den Rest der Zeit bewusst zu verbringen.

Im Nachhinein hat es sich angefüllt wie eine Abwärtsspirale. Es war wie ein Strudel der mich immer tiefer hinein zieht. Ich wollte immer mehr Unterhaltung und immer weniger selbst tun.

Es zeigt mir, dass an dem Dopamin-Fasten tatsächlich etwas dran sein könnte. Je mehr ich mich unterhalten lasse, desto mehr Unterhaltung brauche ich. Ich bin immer unmotivierter andere Dinge zu tun und es fällt mir schwerer zum Beispiel die Zeit in der Natur zu genießen.

Ich habe mir nur wenig Zeit zum Nachdenken genommen und habe mir kaum Gedanken über meine Handlungen gemacht.

Das hat mir wieder gezeigt, wie wichtig mir meine Pläne und mein Tagesablauf sind.

Die Woche hat mir wirklich gar nicht gefallen. Es hat sich angefüllt wie verschwendete Zeit. Ich habe mich gehen lassen und weniger Dinge gemacht, die mir Freude bereiten.

Zu der Zeit habe ich das natürlich nicht gemerkt. Ich habe immer etwas gemacht aber irgendwie ohne richtiges Ziel. Es hat sich angefüllt, als würde ich weiterkommen, bin aber auf der Stelle geblieben.

Erst am Wochenende ist es mir klar geworden. Dann habe ich beschlossen das Experiment zu beenden und meine Zeit-, Trainings-, und Ernährungspläne wieder strikt einzuhalten.

Interessanterweise sind mir einige Ideen für neue Texte eingefallen, nachdem ich gemerkt habe, in was für Situation ich mich befinde. Es ist als wäre ein Schalter in meinem Kopf Von passiv auf aktiv geschaltet worden.

Mir gefällt der aktive Modus deutlich besser!

Was ist dein Traum? Wie kann ich helfen?