Feiern

11.03.2022

Ich habe wieder gemerkt, dass mir Feiern keinen Spaß mehr machen.

Ich muss dafür meinen kompletten Tagesablauf umstellen, ich komme später ins Bett, meinen Ernährungsplan kann ich vergessen und am nächsten Tag bin ich müde und durcheinander.

Es stresst mich und ich überlege immer bis zum letzten Moment, ob ich wirklich an der Veranstaltung teilnehmen möchte. Ich suche nach Ausreden nicht hinzugehen. Das wäre für mich die einfachste Lösung. Einfach Absagen, wenn ich eingeladen werde und mir keine Gedanken mehr darüber machen. Stattdessen beschäftigt es mich, bis es losgeht.

Ich denke mir jedes Mal nach einer Feier, dass es mir nicht gefallen hat und ich beim nächsten Mal direkt absagen sollte. Das fällt mir aber noch sehr schwer.

Ich habe immer noch ein bisschen Hoffnung, dass es mir dieses Mal doch Spaß macht, das ich interessante Gespräche führen oder Personen kennenlerne.

Das passiert aber so gut wie nie. Meistens ärgere ich mich im Nachhinein hingegangen zu sein.

Dafür fühle ich mich dann schlecht, weil ich ja extra eingeladen wurde und der Gastgeber an mich gedacht hat und gerne Zeit mit mir verbringen wollte.

Die Veranstaltung starten in der Regel auch nach meiner Bett Gehzeit. Ich merke regelrecht, wie langsam meine Gedanken sind. Es fällt mir schwer mich zu unterhalten und zu konzentrieren. Es ist als würde ich auf Autopilot funktionieren und die Hauptfunktion hätten schon abgeschaltet.

Das ist wahrscheinlich auch ein Grund, warum ich die Gespräche nicht so interessant finde. Ich kann einfach nicht so viel dazu beitragen und es fällt mir schwer Anknüpfungspunkte zu finden. Ich unterhalte mich nicht mit so viel Energie wie sonst und das spürt auch mein Gegenüber. Es fühlt sich alles gezwungen an und ist anstrengend.

Aber auch die Feier an sich macht mir keinen Spaß mehr.

Ich treffe mich viel lieber mit einer Person und vertiefe unsere Beziehung mit interessanten Gesprächen, am besten in der Natur, als den ganzen Abend nur Smalltalk mit verschiedenen Personen zu führen.

Diese Veranstaltungen sind zwar ein guter Ort neue Menschen kennenzulernen, zu denen ich dann Beziehungen aufbauen kann, es fühlt sich aber immer sehr anstrengend an.

Ich führe viele Gespräche, die mich nicht wirklich interessieren und die zu nichts führen.

Oft fühlt es sich so an als wäre es Arbeit und ich würde die Zeit so nur überbrücken, bis ich nach Hause fahren kann.

Bei interessanten Gesprächen mit einzelnen Personen passiert mir das nicht. Die Zeit vergeht extrem schnell, ich fühle mich danach energiegeladen und mir geht es danach viel besser.

Das sind die Situation, die ich erleben möchte.

Es gefällt mir auch generell nicht, wenn andere über meine Zeit bestimmen.

Als meine Mutter mich gefragt hat, ob wir ein Kaffeetrinken zu meinem Geburtstag veranstalten wollen, habe ich ihr gesagt, dass ich darauf keine Lust habe.

Daraufhin habe ich mich auch sehr schlecht gefühlt. Ich habe mir überlegt, wie wir es doch irgendwie hinbekommen können, dass ich auch was davon habe. Mir ist aber nichts eingefallen.

Es wäre eine gute Gelegenheit mal wieder die ganze Familie zu sehen. Ein Kaffeetrinken ist für mich aber keine gute Gelegenheit dafür. Leider drehen sich die meisten sozialen Veranstaltung um das Essen. Das ist ein großer Nachteil von einem festen Ernährungsplan und Schlafenszeiten. Ich habe schon oft versucht mit Kalorien freizuhalten, die ich dann beim Essen habe. Dann habe ich aber den ganzen Tag Hunger und fühle mich schlapp. Wenn es dann endlich soweit ist und es essen gibt, esse ich viel zu viel.

Es ist mir wirklich schwer gefallen meiner Mutter so vor den Kopf zu stoßen. Ich möchte aber in diesen Situationen mehr an mich denken und wie ich mich fühle. Es hat keinen Zweck mich für Bedürfnisse von anderen zu vernachlässigen.

Was ist dein Traum? Wie kann ich helfen?