Ruhe
Ich hatte in den letzten Wochen viel Input und habe mir keine Zeit genommen ihn zu verarbeiten.
Ich war immer beschäftigt und bin von einer Sache zur nächsten gerannt. Ich habe nur noch reagiert.
In meiner Freizeit habe ich mich dann abgelenkt, anstatt mir Zeit für mich zu nehmen. Ich habe viel Hörbücher gehört und mich mit Romanen ausgetrickst.
Ich habe mir eingeredet, dass ich etwas gutes für mich tue, wenn ich Bücher lese. Was natürlich auch so ist, ich habe es aber gemacht, um mich so vor meinen Gedanken gedrückt.
Ich habe mir kaum Zeit genommen zur Ruhe zu kommen und habe nie wirklich abgeschaltet.
Ich habe dadurch schlechter geschlafen und habe mich insgesamt gestresster gefühlt. Ich wusste nicht mehr wo ich anfangen sollte und es war alles irgendwie zu viel. Ich hatte das Gefühl immer schneller rennen zu müssen und immer weniger Zeit zu haben.
Die Tage sind an mir vorbeigeflogen und ich wusste nicht wo die Zeit geblieben ist. Ich habe kaum etwas geschafft und der Tag war schon wieder um.
Ich hatte keine Ideen mehr über die ich schreiben konnte. Alles war ein Notfall und ich bin von einem Feuer zum nächsten gelaufen.
Ich wusste nicht wo mir der Kopf steht und wo ich anfangen soll. Es ist mir deshalb schwerer gefallen mich zu motivieren und ich habe Dinge leichter aufgeschoben und es mir so noch schwerer gemacht.
Ich habe mich wieder über Kleinigkeiten aufgeregt und habe mich gehetzt gefühlt.
Es ist mir auch schwerer gefallen mich an meinen Ernährungsplan zu halten. Ich habe mich ständig nach etwas zu essen gesehnt, um mich besser zu fühlen.
Ich habe die Schönen Dinge immer mehr vernachlässigt, weil ich das Gefühl hatte keine Zeit dafür zu haben.
Ich bin mir vorgekommen, als würde ich mein Leben von außen beobachten.
Es hat sich insgesamt nicht angenehm angefühlt.
Es hat mir gezeigt wie wichtig die mentale Gesundheit ist. Sie beeinflusst alles im Leben du ich sollte sie nicht vernachlässigen.
Interessanterweise hat sich das geändert, als ich mir wieder Zeit für mich genommen habe. Indem ich weniger gemacht habe, habe ich mehr geschafft und mich nicht mehr so gehetzt gefühlt.
Ich bin auf die Bremse getreten und habe weniger gemacht. So konnte ich den Berg an Aufgaben Schritt für Schritt angehen und abarbeiten.
Ich habe mir wieder Zeit für mich reserviert. Ich habe währenddessen einfach nur nachgedacht und meine Gedanken beobachtet. Ich habe nicht die ganze Zeit Input gehabt, sondern bin ohne Ablenkung spazieren gegangen.
Ich habe mir selbst die Möglichkeit gegeben wieder durchzuatmen.
Das hat dazu geführt, dass ich wieder klarer denken konnte. Dadurch konnte ich mir Pläne machen, wie ich etwas angehe.
Die Ideen sind wiedergekommen und ich habe mich insgesamt ruhiger gefühlt.
Es ist als hätten meine Gedanken nur auf den richtigen Moment gewartet indem sie zum Vorschein kommen können.
Es ist mir wieder leichter gefallen sie aufzuschreiben und es ging fast wie von selbst. Ich habe beim Schreiben kaum Pausen gemacht. Es ging einfach immer weiter.
Ich habe wieder mehr Dinge gemacht, die mir Freude bereiten und bin so zufriedener geworden.
Die Umstellung ist mir wieder schwer gefallen. Ich habe gemerkt, dass ich mich nicht mit meinen Gedanken befassen wollte, weil es wieder so viele waren. Es hat sich überwältigend angefühlt.
Als ich aber damit angefangen habe mich mit ihnen zu befassen und sie zuzulassen ist es wieder schnell besser geworden.
Ich habe diesen Kreislauf jetzt schon ein paar Mal durchgemacht. Das schwierige für mich ist zu erkennen, dass das vermeintlich falsche die Lösung ist.
Indem ich weniger mache, schaffe ich mehr. Wenn ich zur Ruhe komme fällt es mir leichter etwas zu tun. Ich fühle mich nicht so gehetzt und kann mir Zeit nehmen etwas richtig zu tun. Ich habe die Kapazität mir zu überlegen wie ich etwas mache.
Außerdem gönne ich mir so die benötigte Erholung. Ich kann nicht immer nur Vollgas geben. Irgendwann ist der Tank leer. Ich brauche Zeit zum Aufladen.
Aktivität und Erholung brauchen eine Balance. Das eine geht nicht (langfristig) ohne das andere
Ich möchte versuchen früher zu erkennen, wann ich einen Schritt zurücktreten sollte und Zeit für mich brauche.
Ich möchte mir immer genug Zeit für mich und für die Erholung nehmen, egal was sonst gerade passiert.
Es hat keinen Sinn mich zu verausgaben. Irgendwann bin ich sonst gezwungen eine Pause zu machen, weil der Körper die Notbremse zieht.