Schmetterling
Mir wird immer klarer, dass ich mich selbst zurückgehalten habe.
Ich habe mir meine Komfortzone aufgebaut und mich nicht mehr getraut sie zu verlassen. Es war bequem und komfortabel.
Ich habe mich zwanghaft an alles geklammert, was ich habe. Es ist mir sehr schwer gefallen etwas loszulassen.
Ich hatte und habe immer das Gefühl, eine Sicherheit zu brauchen und meine Komfortzone hat sie mir gegeben.
Ich wusste was passiert und kannte mich aus. Alles war abzusehen.
Diese Sicherheit ist aber niemals garantiert.
Ich habe mich nicht mehr getraut meine Komfortzone zu verlassen und etwas Neues zu erleben.
Ich habe mich mit dem arrangiert, wie es war.
Dadurch habe ich aber auch den restlichen Verlauf meines Lebens festgelegt. Unterbewusst wollte ich aber nicht bis zum Ende das Gleiche machen.
Indem ich die Dinge in meiner Blase optimiert habe, habe ich mir selbst das Gefühl von Fortschritt vorgegaukelt.
Es war aber immer nur ein lokales Maximum. Ich habe alle anderen Möglichkeiten außen vorgelassen. Ich habe sie nicht mal gesehen oder gekannt.
Es ist mir schwer gefallen Ratschläge oder Ideen anzunehmen, die nicht den bestehenden Mustern entsprechen.
Ich bin in meiner Entwicklung stehengeblieben.
Anstatt mich einen Schmetterling zu verwandeln, habe ich versucht eine immer bessere Raupe zu werden.
Ich habe mich selbst zurückgehalten und mir im Weg gestanden.
Ich habe mich an dem festgeklammert, was ich bereits kenne und erreicht habe.
Ich bin keine Risiken eingegangen und habe nicht mehr über den Tellerrand hinausgeschaut.
Ich habe mich nicht mehr in das Unbekannte hinausgewagt.
Ich wollte gar nicht wissen, was ich verpasse. Ich hatte das Gefühl der Kontrolle. Das hat mir eine gewisse Sicherheit gegeben.
Ich habe immer noch Schwierigkeiten, Geld auszugeben und stecke alles in mein Depot. Ich gehe immer noch davon aus, dass mich die finanzielle Unabhängigkeit sicherer macht.
Es gibt aber keine absoluten Sicherheiten oder Garantien. Es kann so viel passieren, was alles hinfällig macht. Nichts davon ist in meiner Kontrolle.
Das Gefühl der Sicherheit muss von innen herauskommen.
Ich möchte ein Vertrauen entwickeln, das alles gut ausgehen wird und ich in der Lage bin damit umzugehen.
Ich möchte wissen, dass ich mich immer auf mich verlassen kann und es weitergeht.
Ich rede mir ein, dass ich meine Ideen umsetzen kann, sobald ich finanziell unabhängig bin.
Das ist aber nur eine Ausrede, die ich mir selbst erzähle, damit ich nicht anfangen muss. Ich schiebe es immer weiter in die Zukunft.
Ich kann aber einfach anfangen und es ausprobieren.
Ich kann einfach den ersten Schritt machen. Der muss weder aufwändig noch groß sein. Dafür muss ich nicht mein komplettes Leben ändern.
Ich muss nicht alles auf eine Karte setzen. Es ist nicht schwarz oder weiß. Ich muss nicht wieder in die Extreme gehen.
Einen riesigen Kredit aufzunehmen und den Ort der Persönlichkeitsentwicklung aufzubauen, ohne zu wissen, ob es mir wirklich gefällt, macht einfach keinen Sinn.
In der Regel ist es besser, viele kleine Änderung über einen längeren Zeitraum zu machen, als alles auf einmal alles zu ändern.
Im ersten Anlauf ein perfektes und fertiges System zu erschaffen ist nicht möglich. Deshalb funktionieren auch geplante Städte nicht.
Es gibt sogar den Ansatz keine Wege auf Grünflächen anzulegen, sondern abzuwarten wo die Menschen entlang gehen und dann dort nachträglich Wege zu bauen.
Ich kann viele kleine Experimente wagen und beobachten, was daraus wird. So kann ich Erfahrungen sammeln und es langsamer angehen lassen.
Ich kann es Schritt für Schritt machen. Eins nach dem anderen. Dann ist es auch nicht so beängstigend, sondern überschaubar.
Ich brauche aber die Abwechslung und ein Gefühl des Fortschritts.
Daher kam der Drang nach, immer mehr. Mir hat etwas gefehlt. Ich wusste aber nicht was.
Ich habe mich in den letzten Wochen und Monaten immer mehr aus meinem Kokon hinausgewagt und wurde so zu Dingen gebracht, die sonst nicht ausprobiert hätte.
Ich habe andere nach ihrer Lebensphilosophie und -zielen gefragt.
Wir haben darüber gesprochen, was Ihnen wichtig ist. Und warum sind die Dinge so tun wie sie sie tun.
Das hat mir eine völlig neue Perspektive aufgezeigt.
Ich habe so Dinge erfahren und erlebt die mir sehr gut gefallen haben.
Ich habe begriffen, dass es noch so viel mehr gibt.
Ich kann es aber nur mitnehmen, wenn ich andere Dinge loslassen.
Das ist mir schwergefallen. Ich wollte nichts Gutes aufgeben.
Ich hatte Angst vor dem Risiko und was passiert, wenn es nicht funktioniert.
Was wäre, wenn ich nicht gut darin bin?
Ich habe aber erkannt, dass ich mich auf mich verlassen kann. Ich komme auch mit neuen Situationen zurecht. Ich halte mehr aus, als ich gedacht hätte.
Das ermöglicht es, mir, Sicherheiten abzugeben und etwas Neues auszuprobieren.
Meine Interessen zu folgen und nicht nur drüber nachzudenken. Zu erkennen und auszusprechen, was ich möchte und es einzufordern.
Mein Leben wieder aktiv zu gestalten und nicht nur in der Defensive zu spielen.
D.h. nicht, dass ich auf einmal alles über den Haufen werfen möchte. Ich möchte aber wieder offene für neue Erfahrung sein und meinem Leben wieder mehr Impulse geben.
Ich möchte weiterhin Neues ausprobieren
Ich möchte handeln, auch wenn ich Angst davor habe.
Ich möchte meine Komfortzone verlassen und Neues erleben.
Ich möchte immer mehr Menschen kennenlernen und so unterschiedliche Blickwinkel und Lebensphilosophien kennen lernen.
Ich möchte offen für Vorschläge und Ratschläge sein.
Ich möchte Erfahrungen sammeln und nicht alles nur durchdenken.
Ich möchte aus meinem Kopf in die Realität.