Schreiben

03.05.2022

Dies ist mein 100. Artikel.

Ich habe mit diesem Meilenstein eigentlich gar nicht gerechnet und schon gar nicht nach kurzer Zeit. Für mich wäre ein Text pro Woche schon sehr viel gewesen.

Ich hätte am Anfang niemals gedacht, dass ich so viel schreibe. Ich denke auch ständig, dass mir nichts mehr einfällt. Trotzdem geht es immer weiter. Ich denke immer über etwas Neues nach.

Es wundert mich auch, dass ich so lange durchgehalten habe. Anstatt langweilig zu werden, gefällt es mir immer besser.

Es macht mir großen Spaß sie zu schreiben und es tut mir sehr gut mich auf diese Weise mit meinen Gedanken zu beschäftigen.

Ich glaube es kommt daher, weil ich mir überhaupt keinen Druck mache. Ich schreibe nur, wenn mir etwas einfällt. Ich habe keine festen Zeiten oder eine Anzahl am Texten, die ich pro Woche verfassen will. Es ist alles komplett freiwillig und natürlich. Es ist ok, wenn ich ein paar Tage nicht geschrieben habe. Oft kommen mir nach einer Pause viele Ideen auf einmal und ich hole die "verlorenen" Tage wieder auf.

Ich versuche bewusst keine Gewohnheit und damit eine Routine daraus zu machen. Es soll Spaß bleiben und ich möchte mich weiterhin keinen Zwängen unterwerfen.

Es soll immer weiter eine Freude sein sie zu schreiben.

Paradoxerweise bin ich ohne die ganzen Einschränkungen und Regeln der Produktivitätsexperten viel produktiver und habe Spaß dabei.

Das Beste an diesen Texten ist, dass ich sehr viel über mich selbst lerne. Wenn ich über etwas nachdenke, fange ich an es aufzuschreiben oder zu diktieren. Ich weiß am Anfang selbst nicht wohin es mich führt. Oft überrascht mich das Ende selbst oder der Text nimmer eine unerwartete Wendung. Es ist schwierig das Gefühl zu beschrieben. Zwischendurch ist es so als würde sich die Seite von selbst füllen und ich frage mich woher es kommt.

Manchmal lerne ich etwas völlig unerwartetes über mich selbst. Das führt zu einer Reaktion in meinem Körper. Es ist ein "Druck" in meiner Brust. Es fühlt sich befreiend an. Als hätte ich etwas bedeutendes für mich herausgefunden.

Ich habe gelernt, dass ich mir selbst Fragen stellen kann und sie dann auch beantworten kann. Auch hier weiß ich nicht, wie das funktioniert. Sobald ich aber eine Frage aufgeschrieben habe, fallen mir in der Regel Antworten ein.

Ich frage mich woher diese Gedanken kommen. Offensichtlich schreibe ich sie auf, sie überraschen mich aber selbst. Ich bin mir nicht sicher, was das bedeutet.

Wenn ich mit einen Thema anfange, fallen mir nach und nach immer mehr Punkte dazu ein. Ich schreibe einen Text selten am Stück ohne Pausen. Besonders auf dem Spaziergang diktiere ich ständig neue Absätze mit einer Pause dazwischen. Ich hole mein Handy raus diktiere etwas und stecke es wieder für eine kurze Zeit weg, bis mir das Nächste einfällt.

Das Schreiben ist wirklich eine gute Sache, um über etwas nachzudenken oder ein Problem zu analysieren. Es zu formulieren hilft mir das Problem zu verstehen und anschließend eine Lösung zu finden.

Es ist oft der Fall, dass man eine Lösung findet, sobald man jemandem das Problem erklärt. Etwas ähnliches passiert beim Schreiben auch. Um es zu formulieren, bin ich gezwungen intensiv darüber nachzudenken. Ich sehe auf einmal Aspekte, die mir vorher nicht aufgefallen sind. Es ist auch nicht so frustrierend wie die ganze Zeit über eine Lösung nachzudenken.

Sobald ich etwas ausgesprochen oder aufgeschrieben habe fühlt sich die Herausforderung auch nicht mehr so groß an. Es ist als wäre ihr der Schrecken genommen.

Ich habe sie klar definiert und all die Sorgen und Bedenken relativiert. Es wirkt nicht mehr ganz so einschüchternd und ich kann mich leichter daran machen sie anzugehen.

Ich fühle mich nach dem Schreiben immer gut und es füllt mich mit Energie. Ich bin danach motivierter und generell besser darauf.

Ich fühle mich im Flow.

Es fällt mir auch leichter mit vielen Variablen umzugehen, wenn ich sie aufgeschrieben habe. Ich habe dann wieder Platz in meinem Kopf, um sie zu ordnen und darüber nachzudenken. Sonst ist der Arbeitsspeicher nur damit beschäftigt sie mir zu merken und ich komme nicht weiter.

Mein Kopf fühlt sich generell freier an. Ich werde nicht mehr die ganze Zeit mit Gedanken bombardiert. Es ist sehr angenehm. Sobald ich an etwas denke, versuche ich es aufzuschreiben. Dadurch kehrt eine gewisse Ruhe ein und der Druck ist nicht mehr so groß. Es fühl sich leichter zu bewältigen an. Es fühlt sich nicht mehr keine überwältigend an mich mit meinen Gedanken zu befassen.

Zu Beginn ist es wie eine Sturmflut, die auf mich zu rast. Es sind einfach zu viele Gedanken. Ich vermeide es dann mich damit zu befassen, weil es sich nach zu viel anfühlt. Ich muss es nur am Anfang einmal aushalten. Danach wird es besser. Für mich lohnt es sich immer wieder. Je länger ich es aufschiebe, desto unangenehmer fühlt es sich an.

Wenn ich mich aber immer wieder mit einem kleinen Teil beschäftige ist es zu schaffen und fühlt sich händelbar an.

Gedanken, die immer wieder kommen scheinen mich auf etwas hinweisen zu wollen und ich sollte mich mit ihnen befassen. Das mache ich indem ich mir die Zeit nehme über sie nachzudenken und sie aufschriebe. Dadurch ist die Aufgabe der Gedanken erfüllt und sie kommen nicht wieder. An ihre Stelle treten dann Neue. Ich komme so immer weiter und drehe mich nicht immer nur im Kreis.

Ich habe auch das Gefühl, dass ich mich verbessert habe. Es fällt mir immer leichter meine Gedanken aufzuschreiben und ich bekomme immer schneller weitere Ideen, was noch zu dem Thema passen könnte.

Es ist mir immer sehr schwer gefallen längere Texte zu schreiben und ich konnte nie nachvollziehen das eine Vorgabe von Seiten oder Wörtern eine Begrenzung sein kann. Ich hatte immer Schwierigkeiten die Vorgabe zu erreichen.

Ich habe alles immer nur Stichpunktartig aufgeschrieben. Es ist mir schwer gefallen zusammenhängende Texte zu formulieren.

Ich hatte immer große Schwierigkeiten mich an meine Jugend zu erinnern. Es hat sich immer sehr weit weg angefühlt. Fast als hätte es jemand anderes erlebt. Mittlerweile kommen immer wieder Erinnerungen hoch, besonders wenn ich mich mit einem bestimmten Thema beschäftige.

Es fällt mir auch leichter einen Entwurf direkt aufzuschreiben, anstatt ihn erst zu diktieren. Ich habe begonnen Texte direkt zu tippen und kurz danach zu editieren und zu veröffentlichen. Das ist mir am Anfang sehr schwer gefallen. Ich bin froh, dass das Diktieren so gut lief und ich in den Ablauf gekommen bin.

Mir ist aufgefallen, dass diese Texte oft negativ wirken. Das liegt daran, dass ich mich nicht mit Dingen beschäftige, die gut laufen. Sie funktionieren ja und ich brauche nichts zu ändern. Sobald etwas mir etwas nicht gefällt, mache ich mir Gedanken darüber. Ich versuche so mein Leben immer weiter zu verbessern.

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