Krisen
Die Inflation ist hoch, der Aktienmarkt eingebrochen und die Zinsen werden erhöht. Es prophezeien schon wieder alle eine Rezession.
Vielleicht habe sie ja dieses Mal recht und es kommt zu einer richtigen Wirtschaftskrise.
Es ist der normale Verlauf der Wirtschaft. Gute Jahre werden von schlechten Jahren gefolgt. Es geht hoch und dann wieder runter.
In guten Zeiten werden die Menschen immer unvorsichtiger und gehen immer größere Risiken ein. Da alles steigt geht es auch oft gut. Das Geld sitzt lockerer und wird leichter ausgegeben. Es schleichen sich immer mehr Ineffizienzen ein. Man ruht sich vielleicht etwas auf dem Geschaffenen aus und schaltet einen Gang zurück.
Eine Wirtschaftskrise dient in diesem Fall als eine Art natürliche Selektion. Die Unternehmen, die zu leichtsinnig geworden sind und nicht mehr optimal wirtschaften werden aussortiert. Dadurch haben andere Unternehmen, die hungriger sind die Chance zu wachsen und ihren Platz einzunehmen.
Es ist ein stetiger Kreislauf, der immer wieder von vorne beginnt.
Auf den ersten Blick sieht es aus wie ein Nullsummenspiel. Die Wirtschaft insgesamt wächst aber immer weiter, weil immer neue Technologien und bessere Produktionsmethoden entwickelt werden. Das Kapital der alten Unternehmen kann von den Neuen übernommen werden und sie müssen nicht von vorne anfangen.
Eine Krise ist ein Stresstest und zwingt alle wieder effizienter und besser zu werden, um ihr nicht zum Opfer zu fallen.
Sie führt zu neuen Ideen und besseren Unternehmen.
Etwas ähnliches gilt auch für die Rückschläge im eigenen Leben, auf dem Weg zu meiner besten Version.
Eine Zeit lang läuft alles gut und ich halten mich an die Gewohnheiten. Ich machen Fortschritte und alles ist gut. Ich werde dann aber unvorsichtig. Ich lasse mir Ausnahmen leichter durchgehen und werde nachlässiger, was meine Pläne angeht.
Mal hier das Training ausfallen lassen, weil es gerade nicht so gut in meinen Tagesablauf passt oder dort abends länger wach bleiben, weil ich unbedingt noch ein Video gucken muss. Meine Mahlzeiten schmecken mir nicht mehr so gut und ich brauche etwas anderes.
Ich fange an mich etwas gehen zu lassen.
Am Anfang ist das alles kein Problem und ich mache weiter Fortschritte. Ich profitiere noch von der Zeit, als ich konsequent war. Sie werden aber immer kleiner und irgendwann hören sie ganz auf. Ich mache dann Rückschritte.
Das ist der Punkt an dem die "Krise" eintritt. Ich hätte es längst kommen sehen und gegensteuern können. Es war aber alles so gut und ich war so mit mir selbst zufrieden, dass ich die Anzeichen nicht erstgenommen oder ignoriert habe.
Ich werde dann aber wieder in die Realität zurückgeholt und ich merke, dass es so nicht weitergeht.
Ich fühle mich dann immer schlecht, mache mir Vorwürfe und ziehe mich selbst runter. Ich versuche dann mich zu zwingen meine Pläne wieder einzuhalten, dass geht aber nicht gut und ich falle in ein Loch.
Ich versuche verzweifelt meine alten Gewohnheiten und Leistungen wieder zu erreichen, bin aber nicht in der Lage dazu. Das frustriert mich noch mehr.
Ich muss akzeptieren, dass ich in dieser Situation nicht meine beste Leistung abrufen kann, sondern einen Schritt zurück gehen muss.
Es geht nicht immer nur aufwärts. Irgendwann kommt es zu einer Krise und Rückschritten.
Nur so kann ich den Frust überwinden. Alles andere führt nur zu einer Teufelsspirale. Ich werde immer frustrierter versuche immer weiter meine vorherigen Leistungen zu erreichen, übertreibe es dabei aber und habe immer häufiger Rückschläge.
Das ist die Gelegenheit meine Pläne, Gewohnheiten und Ansätze zu überarbeiten und zu verbessern.
Ich schmeiße die schlechten Gewohnheiten über Bort und gestalte die guten effizienter. Ich versuche zu erkennen, wo es schief gegangen ist und kann mir überlegen, wie ich es beim nächsten Mal verhindern kann.
Ich reduziere meine Ansprüche und fange wieder kleiner an. Ich kann aber die Forstschritte des letzten Durchgangs aber nutzen und starte nicht wieder ganz von vorne.
Ich kann so einen Rückschlag nutzen und mit besseren Gewohnheiten stärker zurückzukommen.
Ich lerne immer besser mit ihnen umzugehen, kann sie immer besser erkennen und eher einschreiten.
Je eher ich bemerke, dass ich mich gehen lassen, desto einfacher ist es etwas dagegen zu tun.
Genau wie eine Wirtschaftskrise Unternehmen dazu zwingt besser und effizienter zu werden, führen persönliche Krisen dazu sich wieder mehr mit sich selbst und seinen Zielen zu befassen.
Ich kann alles, was mich zurückhält aufgeben und gehe gestärkt aus ihr hervor. Ich komme so der besten Version von mir immer näher.
Es gibt mir die Möglichkeit mich wieder auf meine Werte und Ziele zu konzentrieren.
Ich kann den ganzen Ballast und alles überflüssige, was sich angesammelt hat, loswerden.
So kann ich mich wieder voll auf das Wesentliche fokussieren. Ich habe weniger Ablenkung und mache wieder größere Fortschritte.
Die Abläufe werden einfacher und ich muss nicht mehr an so viele Dinge denken.
Ich möchte versuchen die Anzeichen einer Krise eher zu erkennen und sie so verhindern.
Vielleicht sollte ich mir auch gezielt Pausen gönnen, um mich zu erholen und meine Speicher wieder aufzuladen.