Natur

06.03.2022

Ich glaube immer mehr, dass alles zusammenhängt.

Es beginnt mit dem Boden. Wenn es den Lebewesen dort gut geht, geht es auch den Pflanzen gut, weil sie genau die Nährstoffe bekommen, die sie brauchen. Die Pflanzen nutzen einen Teil der Kohlenhydrate und scheiden sie durch die Wurzeln aus, um so die Bakterien, Pilze und andere Lebewesen anzulocken und zu "füttern". Diese produzieren aus den Wurzelexsudaten dann Stoffe, die die Pflanze gerade benötigt.

Sie produzieren dann neben den Früchten auch sekundäre Pflanzenstoffe. Es ist ein bisschen wie Maslows Bedürfnispyramide. Zuerst wird die Vermehrung sichergestellt, erst danach kommen die zusätzlichen Funktionen. Diese benötigen Sie zum Beispiel zur Abwehr von Schädlingen. Sie haben aber wahrscheinlich auch andere positive Effekte besonders für die Lebewesen, die sich von den Pflanzen ernähren.

Ihre Früchte werden dadurch besser und nahrhafter. Angeblich sättigen sie auch mehr. Sie versorgen so die Tiere, die sich davon ernähren, besser.

Dadurch geht es auch am Ende den Menschen besser, die sich von den Tieren und den Pflanzen ernähren.

Durch die bessere Versorgung, sind Pflanzen und Menschen widerstandsfähiger gegen Krankheiten und andere Bedrohungen. So könnte man sich viele Probleme und eventuell Medikatmente ersparen.

Ich denke auch, dass eine saisonale und lokale Ernährung einen Sinn hat. Unser Körper hat sich dazu entwickelt zu bestimmten Zeiten bestimmte Lebensmittel gegen die akuten Probleme zu benötigen.

Ich habe mal gehört, dass Tomaten die Schäden von starker Sonneneinstrahlung durch ihre Antioxidantien einschränken können. Ich weiß natürlich nicht ob das stimmt, es hört sich aber im erst Moment logisch an. Tomaten sind in der Regel reif, wenn die Sonne am stärksten scheint. Ich glaube ähnliche Verbindungen gibt es für sehr viele Lebensmittel.

Die Natur funktioniert sehr effizient, weil sie sich seit Millionen von Jahren gemeinsam entwickelt hat. Alles ist auf einander abgestimmt und passt sich ständig neuen Verhältnissen an.

Es ist fast so, als hätte sich jemand sehr viele Gedanken gemacht, wie man so ein komplexes System aufbauen kann. Es ist aber aus (wahrscheinlich) sehr einfachen Regeln entstanden und hat sich über Millionen von Jahren entwickelt (Evolution).

Sobald sich irgendwo eine Gelegenheit auftut, wird ein Organismus diese wahrnehmen und die Nische füllen.

Es gibt mittlerweile Bakterien, die sich von Plastik ernähren.

Die Menschheit hat sich in den letzten Jahren immer weiter von der Natur entfernt, weil sie dachte Dinge besser machen zu können.

Ich glaube wir sollten wieder mehr zur Natur zurückkommen. Wir sollten Methoden entwickeln mit der Natur zusammen zu arbeiten und sie als Vorbild für unsere Entwicklung nutzen.

Es gibt schon einige Schritte in diese Richtung (Biomimikry, Permakultur, Regenerative Landwirtschaft), ich denke aber wir sollten das noch verstärken.

Es tauchen immer wieder ähnliche Muster auf unterschiedlichen Skalenebenen auf. Ich denke wir sollten uns daran ein Beispiel nehmen, sie erkennen, untersuchen und in unser Leben und unsere Technologie integrieren.

Komplexe Systeme bestehen aus mehreren kleineren System. Jedes für sich erfüllt einfache Aufgaben, zusammen entsteht dann aber mehr als die Summe der Teile (Emergenz).

Eine Ameise handelt nach einfachen Regeln und folgt chemischen Signalen. Keine einzelne Ameise weiß wie das große Ganze aussieht. Trotzdem bildet sich ein Superorganismus. Sie bauen komplexe Nester, praktizieren Landwirtschaft und führen Kriege.

In der Natur führt Leben zu immer besseren Umständen und dadurch zu mehr, komplexerem Leben, bis ein Optimum erreicht ist. Auf einem nackten Stück Land, wachsen zuerst Unkräuter, die dann den Weg ebnen für immer mehr und unterschiedliche Pflanzen und Tiere, bis am Ende ein stabiles Ökosystem, bei uns ein Wald, entstanden ist.

Jede Pflanze und jedes Lebewesen hat dabei eine Aufgabe und einen spezifischen Lebensraum. Wenn die Aufgabe „erfüllt“ ist, übernehmen andere.

Ich finde dieses Zusammenspiel sehr faszinierend. Es ist unglaublich kompliziert, wirkt aber auf den ersten Blick nicht so.

Es sind auch sehr viele Sicherheitsmaßnahmen integriert. Nichts passiert nur auf eine Weise. Viele verschiedene Lebewesen können Aufgaben übernehmen. Erst wenn sehr viele Probleme auftauchen, verschlechtert sich die Lage.

Es gibt auch keinen Müll in diesem System. Die Ausscheidung von einem Lebewesen dienen als Nahrung für ein anderes. Alles wird wiederverwendet und nichts verschwendet. Es ist ein perfekter Kreislauf.

Ich denke wir können sehr viel von der Natur lernen und an unsere Anforderungen anpassen. Wir können so ein sehr gutes, stabiles, flexibles und antifragiles System aufbauen.

Ich denke wir sollten mehr mit und in der Natur leben. Es tut uns sehr gut und ist ein sehr gutes Vorbild.

Wir haben uns in der Savanne entwickelt. Vielleicht sollten wir Städte mehr daran ausrichten. Wir könnten mehr Parks und Wälder anlegen, anstatt alles mit Beton und Asphalt zu zu Pflastern.

Es tut einfach gut durch den Wald zu spazieren. Die Chemikalien in der Luft tun Menschen sehr gut. Sie beruhigen uns und steigert unsere Abwehrkräfte.

Ich glaube für viele unserer Probleme gibt es in der Natur schon eine Lösung, wir müssen sie nur finden. Termiten haben zum Beispiel ein sehr ausgeklügelt es Klimasystem in ihren Nestern. Sie benötigen weder Klimaanlage noch Strom, um die Temperatur konstant zu halten. Sie machen es mit Physik.

Wenn es die Natur gut geht geht es auch den Menschen gut und alles kann sich immer weiter verbessern.

Was ist dein Traum? Wie kann ich helfen?